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Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch

Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch

Titel: Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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ihn direkt in die Falle laufen lassen. Aber nichts davon war seine Schuld. Es wäre jedem anderen genauso passiert, davon war er überzeugt. Die Alten waren viel mächtiger, als alle gedacht hatten. David Cain ging schon seit fünfzig Jahren in die Kirche, aber erst jetzt hatte er erkannt, wer der Teufel wirklich war.
    Es klopfte an der Tür.
    „Herein!“, rief er.
    Die Tür wurde geöffnet und drei Männer kamen herein. Einer war ein junger Unteroffizier der US Pole Star namens Paxton. Die beiden anderen trugen die dunkelblauen Uniformen der britischen Marine – ein Captain und ein Lieutenant. Der Captain, Johnson, war im Kampf verletzt worden und stützte sich schwer auf seine Krücke.
    „Meine Herren …?“ Cain kam hinter seinem Schreibtisch hervor. Es gab keine Plauderei zwischen ihnen, keine netten Worte. Sie waren alle am Ende ihrer Kräfte. Es gab nichts mehr zu sagen.
    „Wir brechen auf, Commander“, sagte Johnson. „Es macht keinen Sinn, noch länger hierzubleiben, und wir kommen, um uns zu verabschieden.“
    „Das verstehe ich, Captain.“ Cain streckte ihm die Hand hin. „Es war eine Ehre, mit Ihnen zu dienen.“
    „Es gibt noch etwas, bevor wir gehen“, fuhr Johnson fort. „Es ist uns gelungen, die Reparaturen an Bord der Percival abzuschließen. Meine Männer haben rund um die Uhr gearbeitet und Großartiges geleistet. Worauf es hinausläuft – wir haben jetzt zumindest einen Teil unserer Nuklearwaffen zur Verfügung.“
    „Sie können Ihre Geschütze abfeuern?“
    „Wir können fünf Trident-Geschosse abfeuern, die mit zwölf Atomsprengköpfen bestückt sind. Wir können die Festung der Alten in weniger als sechs Stunden unter Feuer nehmen. Es sind allerdings noch einige unserer Leute auf dem Eis … überwiegend medizinisches Personal und Patienten. Aber es wäre möglich, eine sofortige Evakuierung anzuordnen. Die Percival, die Pole Star, die Pintada und die Duc d’Orleans können die zusätzlichen Passagiere ohne Probleme aufnehmen. Natürlich gibt es ein paar Verwundete, die nicht transportfähig sind …“
    „Und da ist Matthew Freeman“, fügte Cain hinzu.
    „Wenn die Alten ihn haben, ist er vermutlich längst tot“, sagte Johnson. Er zögerte. „Es ist gut möglich, dass unsere Atomwaffen keine Wirkung haben. Aber da wir ohnehin aufbrechen wollen, können wir ebenso gut noch einen kleinen Liebesgruß zurücklassen. Und wer weiß? Wir werden diese Berge verdampfen und das gesamte Schelf schmelzen lassen. Mit etwas Glück können nicht einmal die Alten so etwas überleben.“
    „Warum sagen Sie mir das, Captain?“, fragte Cain.
    „Weil Sie immer noch das Kommando über diese Operation haben. Ich sage es Ihnen nicht nur – ich erbitte Ihren Einsatzbefehl, Sir.“
    Cain dachte darüber nach. Die beiden letzten Entscheidungen, die er getroffen hatte, hatten fürchterliche Konsequenzen gehabt. Und jetzt sah er sich der dritten Krise des Tages gegenüber. Dem Atomschlag. Wenn Matt Freeman noch am Leben war, würde er garantiert dabei sterben. Und der Journalist ebenfalls. Das Mädchen, Scarlett Adams, war noch auf dem Eis. Würde sie einem Rückzug zustimmen, solange der andere Torhüter noch in Gefangenschaft war? Und er musste auch an die Verwundeten denken, die Überlebenden. Selbst wenn die Schiffe sofort losfuhren, würden nicht alle weit genug weg sein …
    Aber ihnen blieb nichts anderes übrig.
    Es war unvermeidlich.
    „Wir werden Oblivion so schnell wie möglich evakuieren“, sagte Cain. „Das Timing des Abschusses überlasse ich Ihnen. Aber wenn Sie meine Zustimmung brauchen, haben Sie sie, Captain. Unternehmen wir einen letzten Versuch, die Alten in die Hölle zurückzuschicken.“
    „Die verschwinden alle“, bemerkte Lohan.
    „Das sehe ich.“
    Seit Scarlett erfahren hatte, dass die Alten Matt gefangen genommen hatten, war sie so geschockt und fassungslos, dass sie wie betäubt war. Sie saß im Schneidersitz mit einer Decke über den Beinen im Oberdeck des Airbusses. Die Temperatur im Flugzeug war deutlich gefallen, aber selbst wenn sie etwas dagegen hätte tun können, kümmerte es sie nicht. Die letzten paar Minuten hatte sie ihr Gesicht ans Fenster gedrückt und zugesehen, wie sich die Leute auf den Weg übers Eis und hinunter zu den wartenden Schiffen machten. Sie konnte immer noch nicht begreifen, wie das alles so hatte schiefgehen können. Als sie Matt in der Traumwelt getroffen hatte, war ihr alles so einfach vorgekommen. Sie fünf würden in Oblivion

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