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Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch

Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch

Titel: Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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durch die Tür in Hongkong gesprungen und in der Abtei von San Galgano wieder herausgekommen war. Jetzt zählte nur noch, dass er es schaffte, und tatsächlich, in der letzten halben Sekunde, bevor er bewusstlos zusammenbrach, merkte er, wie sich seine Hände voneinander entfernten, und wusste, dass die Kette gelöst und die Tür offen war und dass Jamie jetzt zu ihm kommen konnte.
    Scarlett, die plötzlich von Scotts Zauber befreit war, sprang auf und rannte zu ihm. Scott lag totenstill da, seine Hände und Unterarme waren schwarz verbrannt und Rauch drang ihm aus dem Mundwinkel. Er sah grauenvoll aus, wie das Opfer eines furchtbaren Unfalls. Lohan war direkt hinter Scarlett.
    „Was ist hier los?“, brüllte er. „Der Himmel!“
    Es stimmte. Scott hatte es sich nicht nur eingebildet. Blutrote Flammen schossen über den antarktischen Himmel. Es war ein erschreckender Anblick. Das Ende der Welt.
    „Ich weiß es nicht!“ Scarlett hockte neben Scott, den sie für tot hielt, und nahm ihn in die Arme.
    Lohan schaute an ihr vorbei auf die beiden Kettenhälften mit den Elfenbeinhänden. „Er hat es geschafft!“, rief er aus. „Die Tür ist offen. Wir können verschwinden! Du kannst uns an jeden Ort der Welt bringen!“
    „Wir gehen nirgendwohin“, widersprach Scarlett hitzig.
    „Warte …“
    Lohan zeigte in die Höhle.
    Dort, in der Dunkelheit, waren drei Gestalten aufgetaucht, die aus den Schatten hervortraten und auf Scarlett zukamen.

25
     
     
    Auf ihre eigene Weise waren sie wunderschön.
    Auch wenn sie dafür gemacht waren, Tod und Zerstörung mit sich zu bringen, hatten die Trident-Lenkgeschosse, die zwölf Minuten zuvor vom U-Boot abgeschossen worden waren, doch eindeutig auch etwas Majestätisches, als sie sich zu einer Gruppe zusammenfanden und mit dem Zielanflug begannen.
    Noch waren nicht alle Boote mit den Überlebenden der Weltarmee weit genug weg von Oblivion und viele von ihnen würden von der Druckwelle und dem darauf folgenden Tsunami getroffen werden. Aber in jedem Krieg starben unschuldige Menschen und sie opferten ihr Leben für einen guten Zweck. Gegen die geballte Ladung von zwölf Atomsprengköpfen waren die Alten ganz sicher machtlos. Die Festung würde verdampft werden. Selbst das gesamte Eisschelf würde verschwinden, und das im Umkreis von vielen Kilometern.
    Und da flogen sie, silberne Nadeln am Himmel. Sie waren wie ein Vogelschwarm, jeder einzelne mit seiner eigenen Intelligenz und doch vereint zu einem Ganzen. Das Ziel lag direkt vor ihnen. Noch war die Festung winzig, aber sie schien mit jeder Flugsekunde größer zu werden.
    Niemand sah sie kommen. Sie wurden noch immer von den Wolken verdeckt, außerdem flogen sie zu schnell. Falls jemand hochsah, würde es schon zu spät sein.
    Pedro war der Erste, der aus der Höhle kam. Er trug immer noch die dünnen Sachen, die er in Rom angehabt hatte, und die antarktische Kälte traf ihn mit voller Wucht. Vielleicht hatte dieser Kälteschock auch etwas Gutes, denn er schien den letzten Rest des Giftes aus seinem Körper zu vertreiben, und als er weiterging, wurden seine Schritte kräftiger und selbstbewusster, bis er schließlich fast rannte, bereit, sich allem zu stellen, was vor ihm lag.
    Scarlett war schockiert darüber, wie er aussah. Sie hatte ihn nur einmal kurz in Hongkong gesehen und wusste nicht genau, ob das ein paar Wochen oder zehn Jahre her war. Jedenfalls war er jetzt so viel dünner und seine Augen wirkten in dem blassen Gesicht viel zu groß. Aber dann erkannte er sie und lächelte, und da wurde ihr plötzlich bewusst, dass er überlebt hatte und dass jetzt alles gut werden würde.
    „Pedro!“, rief sie.
    „Scarlett!“ Pedro sah sich um, doch er verstand gar nichts mehr. Etwas war mit dem Himmel passiert. Da waren Flammen, so weit er sehen konnte, ein Meer aus Flammen, die sich in dem richtigen Ozean spiegelten. Er befand sich in einer Art Festung im Schnee. Hinter ihm erhob sich ein riesiger Berg. An einer Seite war ein Schafott, an dem ein Mann baumelte. Er hatte Neapel schon für einen schrecklichen Ort gehalten, aber hier war es sehr viel schlimmer.
    Und dann entdeckte er Scotts zerschundenen Körper mit dem hilflos danebenstehenden Lohan. Sofort war alles vergessen, was in den letzten Wochen passiert war. Es spielte keine Rolle mehr, was Scott getan hatte. Er war einer der Fünf und er war verletzt. Pedro eilte zu ihm, streckte die Hände aus und wollte tun, was er immer machte, wollte ihn heilen.
    Scarlett stand

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