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Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch

Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch

Titel: Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Jahrhunderts zu tun. Sie hatten ihre Feinde unterschätzt und diesmal hatten ihre Kräfte nicht ausgereicht, um sich zu schützen.
    Die Flugzeuge nahmen den Innenhof unter Beschuss und rissen ihn in Stücke. Lohan beobachtete winzige Figuren, die über die bucklige Brücke rannten, die zwei der Türme verband. Doch plötzlich, ohne Vorwarnung, zerplatzte die Brücke unter ihnen und sie stürzten in die Tiefe. Weitere Geschosse explodierten. Wenn die Flieger ein drittes Mal angreifen würden, konnten sie vielleicht das Eis selbst zerschießen. Wieso auch nicht? Irgendwo tief unter dem Eis war das Meer. Noch ein paar Attacken und die Festung würde von ihrem eigenen Gewicht hinabgezogen werden und im Meer versinken.
    Aber die Super Hornets hatten ihre Arbeit getan. Es hatte keine Flugabwehr gegeben, keinen Gegenangriff. Kein einziges Flugzeug war getroffen worden. Die Piloten hätten den Beschuss nur zu gern fortgesetzt, aber sie befolgten ihre Befehle und kehrten zur US Pole Star zurück. Nur Momente später setzte ein Bombardement von den verschiedenen Zerstörern ein, deren Lenkwaffen zielgenau landeten. Als sich der Rauch endlich verzog, schien alles vorbei zu sein. Von der Außenmauer standen nur noch Reste und die Festung war eine Ruine. Überall auf dem Eis und in den Schuttbergen lagen Leichen. Es rührte sich nichts mehr. Die Soldaten, die draußen oder auf der Festungsmauer gestanden hatten, waren sofort getötet worden. Viele der Leichen brannten und die Flammen zerrten an ihrer Kleidung. Andere waren so zermalmt, das von ihnen nur noch rote Schmierer auf dem Eis geblieben waren. Es sah wirklich so aus, als wäre der Krieg gewonnen.
    Commander David Cain, der auf einer Plattform vor seinem Zelt stand, die dort für ihn errichtet worden war, ließ das Fernglas sinken und widerstand dem Drang zu lächeln. Weniger als die Hälfte der Festung war stehen geblieben. Die Verluste mussten immens sein. Und das war erst der Luftangriff gewesen! Trotz dieses Unsinns über Kreaturen aus einer anderen Welt, über merkwürdige Tore und Kinder mit besonderen Fähigkeiten hatte er sich auf die gute amerikanische Feuerkraft verlassen – und damit goldrichtig gelegen. Er fragte sich bereits, ob es eine gute Idee gewesen war, die Fußtruppen loszuschicken, aber er musste wissen, wie es in der Festung aussah, und seine Leute konnten dem Feind den Rest geben. Wenigstens würden sie dabei nicht in Gefahr sein. Das war eindeutig. Jeglicher Widerstand war gebrochen. Ihr Angriff hätte nicht besser laufen können.
    Er hatte ein Funkgerät dabei, das er sich jetzt vor den Mund hielt, den Knopf drückte und ein einziges Wort sagte.
    „Bernstein.“
    Das war das vereinbarte Codewort. Sofort setzte sich die gesamte Weltarmee, aufgeteilt in fünf Schwadronen, in Bewegung, um die zwei Kilometer, die sie von der Festung trennten, übers Eis zu laufen. Cain war klar, dass sie nicht besonders bedrohlich aussahen. Die große Mehrheit war zu Fuß, wurde aber allmählich schneller. Nur wenige trugen Uniform und manche von ihnen hatten nicht einmal Waffen. Aber er hatte für sie getan, was er konnte. Jeder Mann und jede Frau hatten ein paar Lektionen Nahkampftraining erhalten. Und, so rief er sich ins Gedächtnis, sie waren alle freiwillig dabei. Sie wollten hier sein. Er war auf jeden Einzelnen von ihnen stolz.
    Die vorrückenden Truppen wurden von rund vierzig Panzerwagen und Jeeps begleitet, die Amerikaner, Franzosen und Argentinier von ihren Kriegsschiffen abgeladen hatten. Sie wurden von Berufssoldaten gefahren, die mit Raketen- und Granatwerfern, Bordgeschützen und Maschinengewehren ausgerüstet waren. Sie fuhren konstante sechzehn Stundenkilometer. Sie würden nur sechs Minuten brauchen, um das zu erreichen, was von der Festungsmauer noch übrig war. Als er sie in genau der Formation, die er geplant hatte, in der Ferne verschwinden sah, stellte David Cain fest, dass Oberbefehlshaber ein einsamer Posten war. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als in einem der Fahrzeuge zu sitzen.
    Scarlett stand nur ein paar Meter neben ihm, aber ihre Gedanken drehten sich um ganz andere Dinge. Sie hatte die Vernichtung mit einer Mischung aus Entsetzen und Aufregung betrachtet. Die Feuerbälle und gigantischen Flammensäulen hatten eindeutig etwas Majestätisches gehabt. Es war, als würde man dem größten Feuerwerk der Erde zusehen. Es war ihr egal, wie viele der Alten dabei starben. Sie hoffte sogar, dass jeder Gestaltwechsler und jeder

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