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Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch

Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch

Titel: Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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vermummt wie Mönche, deren Kapuzen ihre Gesichter verbargen – mit Ausnahme der Augen, die rot glühten. Matt erkannte die Feuerreiter sofort. Sie mussten nur die Hand ausstrecken und was immer sie berührten, ging in Flammen auf. Während Matt sich noch hektisch umsah und überlegte, was er tun konnte, fiel sein Blick auf einen der britischen Soldaten, der mit einem Maschinengewehr feuerte. Der Mann merkte nicht einmal, wie einer der Reiter einen einzelnen Finger nach ihm ausstreckte. Ihm blieb kaum Zeit zum Schreien. Er war sofort tot, schwarz verbrannt, und zerfiel wie ein Blatt Papier in einem Ofen.
    Matt hielt die Angreifer fast allein in Schach. Wie Scarlett spürte auch er die Energie, die ihn durchströmte, und er richtete sie auf die Feinde, indem er einfach mit der Hand auf sie zeigte. Der Feuerreiter, der gerade den Soldaten getötet hatte, wurde so heftig zurückgeworfen, dass sich seine Kutte bauschte und sein Pferd in panischer Angst stieg. Ein Gestaltwechsler, der sich durch die Schwadron vorarbeitete und jeden niedermachte, den er erwischen konnte, wurde zehn Meter durch die Luft geschleudert und krachte gegen die Festungsmauer. Mit einer einzigen Handbewegung erledigte Matt eine ganze Reihe feindlicher Soldaten, indem er sie von den Füßen fegte und aufs Eis stürzen ließ. Neben ihm schoss Richard wild um sich. Es war unmöglich festzustellen, wie es tatsächlich stand. Wo immer sie hinsahen, wurde gekämpft -Arme flogen, Gesichter waren von Hass und Schmerz verzerrt und Blut spritzte.
    Der Schneesturm hatte wieder eingesetzt. Scarlett, die aus anderthalb Kilometern Entfernung zusah, unternahm alles, was sie konnte. Sie richtete den Schnee und den scharfen Wind auf die Feinde in der Hoffnung, sie damit zu blenden und zurückzutreiben. Sie verstand besser als jeder andere, was gerade geschah. Sie hatte in Hongkong gelebt, als die Alten dort an der Macht waren, und wusste genau, wie leicht es ihnen fiel, die Realität zu verdrehen und die Menschen sehen zu lassen, was immer sie wollten. Sie wusste, dass kein einziges Geschoss der Super Hornets ins Ziel gegangen war. Die Alten mussten eine Art Schutzschild um ihre Festung gelegt haben. Die Gebäude waren unversehrt.
    Niemand war verletzt worden. Aber die Alten hatten ihnen genau das vorgegaukelt und sie waren darauf hereingefallen.
    Auch Commander David Cain hatte inzwischen erkannt, dass er getäuscht worden war. Seine Hände krallten sich um sein Fernglas, als wollten sie es zerquetschen. Was er beobachtete, war keine Schlacht. Es war ein sinnloses Gemetzel. Ihm war klar, dass es seine Schuld war. Der Junge, Matt, hatte versucht, ihn zu warnen.
    „ Weil sie mit Ihnen spielen. Sie warten darauf, dass Sie zu ihnen kommen. Und Sie tun genau das, was sie wollen.“
    Er erinnerte sich an die Worte, doch er hatte sie nicht geglaubt. Wieso auch? Er war überzeugt gewesen, im Vorteil zu sein. Ein klassischer Luftangriff, gefolgt von einer Infanterie-Attacke. Genau so hatte er es als junger Mann an der Naval Academy in Annapolis gelernt. Aber nichts von dem, was sie ihm dort beigebracht hatten, hätte ihn auf so etwas vorbereiten können.
    Erneut hob er sein Funkgerät an die Lippen.
    „Rot-Sieben.“
    Das war das Codewort für den Rückzug, auch wenn er nicht damit rechnete, dass ihnen das helfen würde. Die Alten, diese Kreaturen, würden der Weltarmee übers Eis folgen. Sie würden seine Leute niedermetzeln, während sie um ihr Leben rannten. Wahrscheinlich würde es keiner von ihnen zurück zu den Zelten schaffen, und diese würden garantiert auch zerstört werden und die Ärzte und Schwestern, die Kinder und die Zivilisten abgeschlachtet. Gab es irgendetwas, das er tun konnte? Vielleicht konnten die Super Hornets noch einen Angriff fliegen. Er konnte auch den Beschuss von der Fregatte befehlen. Nein. Das würde seine eigenen Leute töten. Er konnte nur dastehen und zusehen.
    Die Weltarmee fing bereits an, sich zurückzuziehen, und ein paar Sekunden lang lag tatsächlich ein gewisser Abstand zwischen ihnen und den Feinden. Cain konnte die freie Fläche trotz des Schneetreibens sehen. Im selben Moment hörte er eine Explosion, die heftiger war als alles zuvor. Es war ein hohles Donnern, das aus dem Innern der Erde zu kommen schien. Es war zehn Mal lauter und dauerte zehn Mal so lange wie jeder Raketenangriff, den er befohlen hatte. Und plötzlich sah er es. Das gesamte Schelf bebte. Die Menschen rannten auf ihn zu – es waren Hunderte –, doch aus

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