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Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch

Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch

Titel: Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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versuche ich Ihnen zu erklären. Ich brauche Pedro, Jamie und Scott. Wenn sie bei mir sind, kann ich alles tun.“
    „Und ich sagte bereits, dass wir nicht länger warten können.“
    „Sie werden Ihre Pläne nicht ändern“, stellte Scarlett fest.
    „Das ist richtig.“ Cain fuhr sich mit einer Hand über die Stirn und einen Moment lang erkannte Scarlett, unter welcher Belastung er stand. „Es mag etwas dran sein an dem, was ihr sagt“, fuhr er fort. „Aber ich weiß es nicht mit Sicherheit und außerdem ist es zu spät. Meine Entscheidung ist getroffen. Ich habe bereits entsprechende Befehle gegeben. Und jetzt entschuldigt mich bitte, ich habe zu arbeiten.“
    Er marschierte aus dem Zelt und seine Offiziere folgten ihm. Matt und die anderen blieben allein zurück.
    „Der Kerl ist ein Idiot“, knurrte Lohan verächtlich.
    „Nein“, widersprach Matt. „Er hat nur Angst und will es nicht zeigen. Und er hat keine Ahnung, womit er es zu tun hat. Noch vor sechs Monaten hätte er nichts von all dem geglaubt. Und jetzt blickt er übers Eis und sieht riesige Kreaturen und Soldaten, die aus Fliegen bestehen. Er tut nur, was er für das Beste hält.“
    „Und was werden wir tun?“, fragte Richard. „Kämpfen wir mit ihm?“
    Matt warf einen Blick auf die Papiere, die noch auf dem Tisch lagen, die gefalteten Karten und die Linien und Pfeile auf der Tafel. Einen Moment lang starrte er ins Leere, als suchte er in seinen Erinnerungen nach etwas, das er verloren hatte. Schließlich sah er Richard an.
    „Ja“, sagte er. „Wir kämpfen.“

19
     
     
    Die Super Hornets flogen in Pfeilformation tief über das Eis, so schnell, dass man ihnen kaum mit den Augen folgen konnte. Sie warfen ihre Bomben ab und starteten sofort nach oben durch, hoch in die Wolken. Sie feuerten Sidewinder- und Harpoon-Raketen auf die Festung, die punktgenau ins Ziel gingen.
    Die Explosionen waren spektakulär. Gewaltige orangefarbene und rote Flammen loderten auf der Schneedecke. Vor dem strahlend weißen Hintergrund sah dieses Spektakel noch eindrucksvoller aus und es war unglaublich, wie etwas so lange brennen konnte, das nur aus Eis und Stein bestand. Die Festung wurde wieder und wieder getroffen. Der Berg bebte, das schwarze Gestein zerplatzte und Eisbrocken prasselten herab. Eines der ersten Geschosse traf die Festungsmauer mit dem Torhaus und sprengte sie in tausend Stücke. Zurück blieb ein Riesenloch in der Mauer. Der Westturm, der drei Treffer kassiert hatte, brach zusammen. Die Mauer war inzwischen rund ein halbes Dutzend Mal getroffen worden und der Schutt wurde in den Innenhof und gegen die Gebäude geschleudert.
    Obwohl Matt und Richard den Angriff aus fast zwei Kilometern Entfernung beobachteten, spürten sie die Hitze im Gesicht. Es war ein erstaunliches Gefühl, so durchgefroren zu sein und gleichzeitig Wärme zu spüren. Drei der vier Türme standen in Flammen, die gierig über das Gestein züngelten, als suchten sie nach allem, was brennbar war. Es sah aus, als stünde sogar das Eis in Flammen.
    Die Kampfflugzeuge starteten einen zweiten Angriff, gingen über der Festung in den Sturzflug und beschossen sie mit ihren Bordwaffen, den Zweiundzwanzig-Millimeter-Gatling-Geschützen, die mehrere Tausend Schuss pro Minute abgaben. Lohan stand neben dem Kommandozelt und sah zu. Er hatte sich nicht freiwillig gemeldet und würde ganz sicher nicht mit irgendeinem undisziplinierten Haufen über das Eis rennen. Er fand, dass es sein Job war, Scarlett zu beschützen, die auch jetzt an seiner Seite war. Außerdem war er kein Fußsoldat. Er war Triadenführer und damit doch wohl auch eine Art Commander, oder etwa nicht?
    Er sah sich den unablässigen Beschuss an und versuchte sich vorzustellen, wie es den Leuten in der Festung erging, wie sie verzweifelt irgendein Versteck suchten. Es spielte keine Rolle, was sie waren – Menschen oder Monster –, sie waren sicher taub vom Kreischen der Triebwerke, orientierungslos von den vielen Einschlägen und geblendet von den herumfliegenden Trümmern. Die, denen es nicht gelungen war, sich tief im Berg zu verschanzen, wurden einfach in Stücke gerissen, und selbst wenn es Überlebende gab, würden diese den Angriff niemals vergessen. Er fragte sich, ob der Vormarsch der Fußtruppen überhaupt noch nötig war. Die Alten hatten sich auf ihre mittelalterliche Kriegführung verlassen, die vor zehntausend Jahren noch funktioniert hatte, doch jetzt hatten sie es mit der Luftwaffe des einundzwanzigsten

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