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Horror Cocktail

Horror Cocktail

Titel: Horror Cocktail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Bloch
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Was tun Sie dann?«
    Er starrte nicht zur Decke. Er starrte mich nur an und schüttelte den Kopf. »Eins müssen Sie sich merken, Kumpel«, sagte er. »Ich mag Haustiere sehr gern. Und ganz besonders dieses. Und ich mag die Dinge genau so, wie sie sind. Wenn ich Buzzie Waters sein soll, dann muß ich alles haben, was er gehabt hatte. So war es ausgemacht.«

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    »Ja, aber was ist denn an dieser Dame so Besonderes? Ich meine, Sie können alles haben, was Sie wollen. Meine Freundin Maggie würde Ihnen …«
    »Ich bin nicht an Shetlandponies interessiert. Dieser Kanarienvogel genügt mir vollauf. Und Sie wollen doch, daß ich zufrieden bin, nicht wahr, Kumpel?«
    »Sicher will ich das, Joe.«
    »Nennen Sie mich Buzzie. Das tun alle.« Er beugte sich über den Schreibtisch. »Und wenn Sie wollen, daß sie mich weiterhin Buzzie nennen, dann sollten Sie lieber nichts durcheinanderbringen. Einmal sind Sie davongekommen, aber ein zweites Mal werden Sie nicht so viel Glück haben. Lassen Sie’s lieber, wie es ist.«
    »Na, gut.«
    Aber es war durchaus nicht gut, und ich wußte das. Die tausend Dollar waren schlimm genug, aber Joes neue Einstellung war noch viel schlimmer. Er hatte nie zuvor versucht, sein neues Gewicht in die Waagschale zu werfen, und das war ein schlechtes Zeichen.
    Noch ehe die Woche zu Ende war, kam es noch schlimmer.
    Er rief mich an und bat mich, ihn zu einer Unterredung in seinem Appartement in der Stadt zu besuchen. »Wie wär’s mit neun Uhr heute abend?« Ich willigte ein. Ich würde da sein, und ich würde pünktlich sein. Es war höchste Zeit, endlich klare Verhältnisse zu schaffen. Joe erwartete mich. Es hatte den Anschein, als fühle er sich sehr zu Hause. Er trug einen von Buzzies Hausmänteln mit dem protzigen Monogramm und Buzzies breites Grinsen im Gesicht. Und ich sah ihm an, daß er sich auch einige von Buzzies Lieblingsschnäpsen zum Nach-tisch genehmigt hatte. Der Kaffeetisch strotzte vor Flaschen.
    »Willkommen in meinem bescheidenen Heim«, begrüßte er mich. »Nehmen Sie doch Platz.«
    »Lassen Sie die Routine ruhig weg«, bedeutete ich ihm. »Ich habe Ihnen einiges zu sagen, und ich möchte, daß Sie mir 39

    genau zuhören. Es ist höchste Zeit, daß wir einmal einiges klarstellen. Offen gestanden, ich mag diese unabhängige Art, die Sie an den Tag legen, überhaupt nicht. Von jetzt an werde ich die Befehle erteilen. Und so werden wir in Zukunft arbeiten.«
    »Sparen Sie sich das«, sagte er. »Es wird nicht nötig sein.«
    »Warum nicht?«
    »Weil wir in Zukunft nicht mehr zusammenarbeiten werden.« Er ging hinter seinen Schreibtisch. »Ich sagte, daß ich ein paar Neuigkeiten für Sie habe. Sehen Sie sich das an.« Er warf mir ein Bündel Papiere zu.
    Ich warf einen Bück auf den Briefkopf. »Ein Vertrag? Und mit diesem verdammten …«
    »Bitte, Sie sprechen von meinen künftigen Arbeitgebern.
    Und das werden sie schon in etwa fünf Wochen sein.«
    »Sie gehören zu uns.«
    »Auf der Basis von Vierteljahres-Optionen und mit einer lächerlichen Kündigungszeit von einem Monat.«
    »Sie würden doch unsere Show nicht im Stich lassen.«
    »Natürlich nicht. Die Show nehme ich mit. Und die meisten meiner Leute werden mit mir gehen.«
    »Ihrer Leute? Was bilden Sie sich eigentlich ein, wer Sie sind?«
    »Buzzie Waters. Und die anderen meinen das auch. Alle. Sie haben das schließlich arrangiert, nicht wahr?«
    Meine Kehle schmerzte. Ich konnte kaum sprechen. »Aber Sie können doch nicht so einfach abhauen …«
    »Für siebentausend mehr die Woche kann ich alles. Mit solchen Beträgen können Sie nie mithalten.«
    »Natürlich nicht.« Ich starrte auf den Kaffeetisch. »Das muß ich auch nicht. Wir sitzen in dieser Sache in einem Boot. Und wir bleiben gemeinsam drin. Ich habe Sie gemacht, und ich kann Sie auch wieder vernichten.«
    »Das verstehe ich nicht.«

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    »Dann werde ich es Ihnen erklären.« Ich lächelte ihn an. Es tat weh, jetzt lächeln zu müssen, aber ich schaffte es. »Als ich Sie an jenem Nachmittag in Buzzies Haus rief, habe ich Ihnen erklärt, daß ich ein Manager bin und mir alles genau überlegt habe. Nun, das stimmte natürlich. Ich wußte genau, was ich tat und warum ich es tun mußte.
    Ich hätte mich seiner Leiche gleich entledigen und Sie später herzitieren können. Aber ich hatte meine Gründe, warum ich Sie gleich dabei haben wollte und warum Sie mir helfen mußten. Nicht weil ich Ihrer Assistenz bedurfte, sondern weil Sie das zum Mordkomplizen

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