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Horror Cocktail

Horror Cocktail

Titel: Horror Cocktail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Bloch
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machte. So jedenfalls wird es das Gericht sehen, wenn Sie versuchen sollten, mich zu hintergehen.«
    »So ist das also!«
    Ich nickte. »Vielleicht glauben Sie, daß ich niemals gestehen würde. Aber wenn Sie mir eine Grube zu schaufeln versuchen, dann werde ich es tun. Weil Sie wissen, was geschieht. Wenn diese Show fällt, dann fällt auch mein Kopf. Sie werden mich kreuzigen. Wenn ich Sie weggehen lasse, bin ich für diesen Sender und jedes andere Unternehmen in der Branche gestorben. Ich habe mein Leben diesem Job geopfert. Wenn ich ihn verliere, dann ist es auch um den Rest nicht mehr schade.
    Ich warne Sie also – wenn Sie gehen, werde ich reden. Und wenn sie mich dann auf den elektrischen Stuhl setzen, werden Sie neben mir sitzen.«
    »Sie lassen sich auf keine Kompromisse ein, wie?«
    »Genau.«
    »Sie sind ein Mörder«, murmelte er. »Und das ist der wahre Grund, warum ich diesen Vertrag unterzeichnet habe. Sehen Sie, ich hatte mir das alles etwas anders vorgestellt.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Denken Sie jetzt mal zurück«, sagte er. »Als ich Sie draußen in dem Haus aufsuchte, sagten Sie mir, daß es sich um einen Unfall handelte. Ich war damals bereit, Ihnen das 41

    abzukaufen. Und ich sah tatsächlich einigen Sinn darin, Sie zu decken und noch mehr, all die anderen Leute zu beschützen, die an der Show mitarbeiten. Schließlich und endlich wäre niemandem damit geholfen gewesen, wenn ich Sie angezeigt hätte. Also ließ ich mich dazu überreden, mitzumachen. Dann fand ich aber heraus, daß Sie wirklich ein Killer sind. Es wurde mir an jenem Tage klar, als Sie mich baten, Ihnen dabei zu helfen, Melody loszuwerden. Nur ein echter Mörder kann so denken, Millaney. In jenem Augenblick beschloß ich, Sie zu verlassen. Und genau das werde ich tun.«
    »Sie sollten das lieber nicht versuchen«, flüsterte ich. »Ich werde reden.«
    Er schüttelte den Kopf. »Vergessen Sie das. Ich habe ein Alibi.«
    Ich starrte ihn an.
    »Ja, ein Alibi. Melody. Sie wird beschwören, daß ich jenen Nachmittag mit ihr verbracht habe. Ich bin aus dem Schneider.« Er grinste. »Tatsache ist, daß ich wirklich einen Teil jenes Nachmittags bei ihr verbracht habe. Und ein paar Leute haben mich hineingehen sehen. Glücklicherweise sah mich niemand herauskommen.«
    Mit Mühe gelang es mir, hervorzustoßen: »Sie wollen aus dem Schneider sein? Sie waren nicht bei Melody. Sie kannten Melody damals ja noch gar nicht. Sie haben sie ja erst kennengelernt, nachdem Buzzie gestorben war.« Er grinste wieder.
    »Ich hab’ eine Neuigkeit für Sie«, sagte er. »Buzzie war nie tot.«
    »Aber …«
    »Sie haben Joe Traskin umgebracht«, murmelte er. »Ich bin Buzzie Waters.«
    Ich stand einfach da und starrte auf den Kaffeetisch. Er drehte sich.
    »Und jetzt drehen wir mal den Spieß um«, fuhr er fort. »Ich 42

    war draußen in meinem Haus, als Sie mich anriefen und losbrüllten. Mir war nicht nach einer Probe zumute, und mir war auch nicht danach, mich auf Ihr Gezänk einzulassen. Sie sagten, Sie würden gleich herüberkommen.
    Da kam mir die großartige Idee für diesen Gag. Ich rief Joe an und bestellte ihn her. Er kam mit einem Taxi. Ich bot ihm seinen alten Job wieder an – unter der Bedingung, daß er statt mir im Haus bliebe und sich Ihr Getobe anhörte. Wir nahmen ein paar Drinks miteinander, und er erklärte sich einverstanden.
    Aber er war in Sorge um seine paar Habseligkeiten, denn er nahm an, daß seine Vermieterin sich daran vergreifen würde, weil er schon seit einiger Zeit mit der Miete im Rückstand war.
    Ich sagte ihm, das sei überhaupt kein Problem, wenn er mir den Schlüssel gäbe. Ich würde dann bei ihr bezahlen und das Zeug zurück zum Haus bringen. So machten wir es dann auch aus.
    Auf dem Hinweg machte ich kurz Station bei Melody. Wir hatten einen Mordsspaß, jedesmal, wenn wir uns vorstellten, wie Sie auf den armen Joe einbrüllten. Dann verließ ich sie und begab mich zu seiner Wohnung. Das war kurz, bevor Sie dort anriefen.
    Ich konnte mir natürlich nicht vorstellen, was passiert war.
    Nicht ehe ich ins Haus kam und Sie – und Joe sah. Der arme Kerl muß sich ganz schön an die Flasche gehalten haben, nachdem ich ihn allein gelassen hatte. Ich kann’s ihm nicht verdenken. Er wollte Sie wohl nicht sehen. Nun, der Schuß ging für ihn nach hinten los, nicht wahr?
    Aber als Sie mir erzählten, es sei ein Unfall gewesen, beschloß ich, daß der Gag weitergespielt werden sollte. Und da wurde es wirklich

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