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Horror Cocktail

Horror Cocktail

Titel: Horror Cocktail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Bloch
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großartig – als Sie mir vorschlugen, mich selbst zu spielen. Das war das Komischste, was ich je in meinem Leben gehört hatte. Nie im Leben würde mir das jemand glauben, oder? Und genau deshalb war ich nie in irgendwelchen Schwierigkeiten. Wer in aller Welt sollte wohl glauben, daß ich geholfen habe, meinen Doppelgänger zu 43

    beseitigen, nur um mich selbst zu spielen? Es ist völlig sinnlos, ganz einfach, weil ich keinerlei Motiv hatte. Sie sind der Mann mit dem Motiv. Was mich anbelangt – ich habe Melody und mein Alibi.«
    Er fing an zu lachen.
    Ich stand wie versteinert.
    »Und Melody! Das war wirklich der Gipfel, als ich mit ihr ausmachte, daß sie sich den Vertrag bei Ihnen holen sollte. Sie sagte, sie hätte geglaubt, Sie würden platzen!«
    Ich versuchte, mich zu bewegen, aber ich konnte es nicht.
    »Sie haben sie dazu veranlaßt?« wisperte ich. »Sie gaben sich nicht mit dem zufrieden, was Sie getan hatten – Sie ließen auch Melody mich quälen?«
    Er nickte. »Es war ein Gag, wie ich schon sagte. Mein bester Gag. Ein ziemlich boshafter zwar, aber – Sie haben ja keinen Sinn für Humor, nicht wahr? Sie verstehen nicht, was einen Komiker ausmacht, ganz einfach, weil Sie ein Managertyp sind
    – beziehungsweise waren.« Er winkte mit dem Vertrag.
    »Nachdem ich Sie verlassen habe, werden wir weitersehen. Sie haben keinerlei Möglichkeit, mich aufzuhalten – Sie und Ihr Managergehirn…«
    »O ja, die habe ich«, sagte ich, und plötzlich konnte ich wieder laut sprechen und mich auch blitzschnell bewegen. Ich packte eine der Flaschen, die auf dem Kaffeetisch standen, am Hals und schwang sie auf und nieder, immer wieder auf und nieder, und als sie zerbrach, machte ich mit dem zerbrochenen Stück in meiner Hand weiter.
    Es war die gleiche Szene wie damals in jenem Haus, genau die gleiche. Mit einem einzigen Unterschied: diesmal hatte ich kein Double, das ich anrufen konnte. Und daß ich nicht mehr in der Lage war, wie ein Manager zu denken.
    Buzzie Waters hatte am Ende die Wahrheit gesagt: Ich bin ein Mörder.
    Und was kann ein Mörder jetzt tun?

    44

DER LETZTE MEISTER
    The Past Master
    Ehrlich, ich könnte sterben. So wie sich George benimmt, könnte man fast glauben, es wäre meine Schuld. Man könnte annehmen, er hätte den Kerl tatsächlich nie gesehen. Man könnte meinen, ich hätte seinen Wagen gestohlen. Und dauernd verlangt er, ich solle ihm alles erklären. Ich hab’s ihm nicht nur einmal gesagt – ich hab’s ihm mindestens hundertmal erzählt, und den Polizisten auch. Außerdem – was soll ich ihm denn erzählen? Er war doch da.
    Natürlich ergibt das Ganze überhaupt keinen Sinn, das weiß ich schon. Beim Himmel, ich wünschte, ich wäre an jenem Sonntag zu Hause geblieben. Ich wünschte, ich hätte George vorgeflunkert, ich hätte schon eine andere Verabredung, als er mich anrief. Oder ich hätte ihn wenigstens gebeten, mich in eine Show zu führen, statt an diesen blöden Strand. Er und sein offener Wagen! Außerdem kleben einem bei warmem Wetter an diesen Ledersitzen dauernd die Beine fest.
    Aber Sie hätten mich sehen sollen, als er am Sonntag anrief.
    So wie ich mich benahm, hätte man meinen können, er würde mich nach Florida bringen. Ich zog diesen neuen Hosenanzug an, den ich bei Stern’s gekauft habe und wusch noch schnell mein Haar mit dem Tönungsshampoo. Wissen Sie, George ist derjenige, der damit angefangen hat, daß sie mich jetzt unten im Büro alle »Blondie« nennen.
    Na, jedenfalls kam er vorbei und holte mich so um vier Uhr ab. Es war immer noch heiß, und er hatte das Verdeck abgenommen. Ich schätze, er war gerade damit fertig geworden, den Wagen zu waschen. Er sah wirklich großartig aus, und er sagte:
    »Mann, er paßt richtig zu deinem Haar, wie?«
    Erst sind wir die Parkway hinuntergefahren, und dann über 45

    den Drive hinaus. Es war gerammelt voll. Die Autos, meine ich.
    Also sagte er, wie’s denn wäre, wenn wir erst nach dem Abendessen zum Strand gingen.
    Mir war es egal, und so gingen wir zu Luigi’s, einem Fischrestaurant, ziemlich weit auf dem Highway nach Süden.
    Es ist teuer, und sie haben riesige Menüs mit den tollsten Sachen. Schildkröten und so.
    Ich bestellte ein Lendensteak mit Pommes frites und George ein gegrilltes Hähnchen. Vor dem Essen nahmen wir ein paar Drinks, und nachher blieben wir auch noch sitzen und tranken ein paar. Wir zogen uns gegenseitig ein bißchen auf, über den Strand und das alles, wissen Sie, und daß wir die

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