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Horror Cocktail

Horror Cocktail

Titel: Horror Cocktail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Bloch
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wurden uns einig, und ich machte mich an die Arbeit. Am Mittwoch hatte ich ihn auf der Yacht, und dort blieb er die ganze Zeit über. Jeden Abend ging ich zu ihm, um zu berichten.
    Ich war selbst in Washington, und auch die Sache in New York und Philadelphia hab ich selbst gemacht. Boston auch, am Freitag. Der Rest war meistens telefonisch. Ich schickte dauernd Leute mit Bestellungen und Bargeld nach Detroit, Chicago, St. Louis und an die Westküste. Sie hatten ihre Listen und wußten, wonach sie suchen mußten. Alle, mit denen ich Verbindung aufnahm, machten sich für ihren Job eigene Pläne.
    Ich zahlte, was sie verlangten, und so gab’s keine Schwierigkeiten. Wäre auch nicht gut gewesen, wenn einer von ihnen versucht hätte, mich hereinzulegen. Wo konnten sie das Zeug denn verkaufen? Die Dinger sind viel zu heiß.
    Bis es Donnerstag war, steckte ich bis an den Hals in Diagrammen, Lageplänen und Fluchtwegskizzen. Sechs der Jungen waren nur damit beschäftigt, Alarmanlagen und solches Zeug zu überprüfen, wo ich arbeiten mußte. Wir hatten etwa fünfzig in New York für uns arbeiten, ganz abgesehen von den Burschen drinnen. Du würdest es nicht glauben, wenn ich dir die Namen von ein paar der Burschen sagen würde, die für uns gearbeitet haben. Große Professoren und solche Leute, die uns Tips gaben, Drähte abklemmten oder Türen offenließen. Ein Glück, daß die Bullen die vier Kerle, die gepetzt hatten, samt und sonders erschossen haben. Damit konnten sie uns nicht auf die Spur kommen.
    Alles zusammen müssen es sieben oder acht sein, die sie geschnappt haben; die vier in Los Angeles, zwei in Philadelphia, einen in Detroit und einen in Chicago. Sie hielten aber alle dicht. Ich ließ meine Drähte spielen und hatte natürlich meine Leute dort, die die Sache im Auge behielten. Jedes einzelne Stück kam in Privatmaschinen drüben in Jersey an, direkt im Lagerhaus.

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    Und ich hatte sämtliche Werke, 143 Stück, auf dem Lastwagen und fuhr zum Kassieren.
    Ich brauchte drei Stunden, um das Zeug auf der Yacht zu verstauen. Dieser Kerl, dieser Mr. Smith, saß die ganze Zeit nur da und schaute zu.
    Als ich fertig war, sagte ich: »Das ist alles. Sind Sie jetzt zufrieden oder wollen Sie eine Quittung?«
    Er sagte nichts. Er schüttelte bloß den Kopf.
    »Sie werden sie öffnen müssen«, sagte er.
    »Öffnen? Dazu brauche ich doch wieder ein paar Stunden!«
    »Wir haben Zeit«, sagte er.
    »Die haben wir, weiß Gott! Mister, dieses Zeug ist glühend heiß. Ungefähr hunderttausend Bullen suchen die Sore – haben Sie denn keine Zeitungen gelesen oder Radio gehört? Das ganze verdammte Land ist in Aufruhr. Schlimmer als die Kriegskrise oder wie man das nennt. Ich will hier weg, und zwar schnell.«
    Aber er wollte unbedingt, daß ich alle Schachteln und Kisten öffnete, und also öffnete ich sie. Zum Teufel, für vier Millionen tut einem so ein bißchen Arbeit nicht weh. Nicht mal, wenn man todmüde ist.
    Es war eine ziemlich harte Arbeit, weil alles sorgfältig und gründlich verpackt war. Damit es keine Beschädigungen gab.
    Nichts war gerahmt. Er hatte diese Leinwände und all das über den ganzen Boden verteilt und hakte Stück für Stück in seinem Notizbuch ab. Und als ich das letzte Bild ausgepackt und all das Holz und den Kram an Deck geschafft und über Bord geworfen hatte, ging ich wieder zu ihm und fand ihn in der vorderen Kabine.
    »Was soll das?« fragte ich ihn. »Wohin gehen Sie?«
    »Ich werde diese Sachen auf mein Schiff bringen«, sagte er.
    »Sie haben doch wohl nicht erwartet, daß ich einfach in diesem Boot wegsegle, nicht wahr? Und ich brauche Ihre Assistenz, um sie an Bord zu bringen. Machen Sie sich keine Sorgen, es 60

    ist nicht sehr weit.«
    Er ließ die Maschinen an. Ich baute mich hinter ihm auf und hielt ihm meine Special zwischen die Rippen.
    »Wo ist der Zaster?« fragte ich.
    »In der anderen Kabine, auf dem Tisch.« Er machte sich nicht einmal die Mühe, sich umzusehen.
    »Und Sie versuchen keinen Trick, wie?«
    »Sehen Sie selbst nach.«
    Ich ging, um nachzusehen. Vier Millionen Dollar lagen auf der Tischplatte. Fünf- und Zehntausend-Dollar-Noten, und keine einzige Blüte darunter.
    Es würde nicht allzu leicht sein, das Zeug loszuwerden – die Feds wären bei diesen großen Scheinen sofort stutzig geworden
    –, aber schließlich gibt es ja eine Menge Länder, in denen sie diese großen Scheine mögen und keine Fragen stellen. Süd-amerika, und so. Darüber machte ich mir keine

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