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Horror Cocktail

Horror Cocktail

Titel: Horror Cocktail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Bloch
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war nicht steif wie George, auch nicht gelähmt oder so etwas. Ich konnte einfach nicht schreien. Und was hätte es schließlich genützt?
    Der Kerl ging ruhig den Hang hinauf, kletterte in Georges Auto und fuhr weg. Er sagte kein Wort und schaute sich auch kein einziges Mal mehr um. Er ging einfach weg.
    Dann konnte ich plötzlich schreien, und wie!
    Ich schrie immer noch, als George wieder zu sich kam.
    Nun, wir mußten den ganzen Rückweg zu Fuß zurücklegen.
    Es war mehr als drei Meilen weit zur nächsten Polizeistation, und ich mußte ihnen die ganze Geschichte immer und immer wieder erzählten. Sie schrieben sich Georges Zulassungs-nummer auf, und sie suchen das Auto immer noch. Und dieser Sergeant meint, George hätte mit seinen Kommunisten vielleicht recht gehabt. Nur, er hat nicht gesehen, wie dieser Kerl George angeschaut hat. Jedesmal, wenn ich daran denke, könnte ich glatt verrückt werden.

    51

Aussage von Milo Fabian
    Ich hatte gerade die Vorhänge zurechtgezogen, als er hereinkam. Natürlich glaubte ich erst, er wolle etwas liefern. Er trug eine von diesen scheußlichen olivbraunen Hosen, eine Konfektionssportjacke und eine von diesen Mützen, die ein wenig aussehen wie die, welche die Jockeys tragen.
    »Nun, was gibt es?« fragte ich. Ich fürchte, ich war ein klein wenig rüde zu ihm – um die Wahrheit zu sagen, seit Jerry mir sagte, er wolle wegen der Ausstellung nach Cape Cod, war ich in miserabler Stimmung. Man hätte doch annehmen sollen, daß er zumindest meine Gefühle auch respektiert und mich zum Mitkommen aufgefordert hätte. Aber nein, ich mußte hier-bleiben und die Galerie offenhalten.
    Aber sonst hatte ich eigentlich überhaupt keinen Grund, diesem Fremden gegenüber unhöflich zu sein. Ich meine, er sah ziemlich attraktiv aus, als er diese idiotische Mütze ab-nahm. Er hatte schwarzes, gelocktes Haar und war außergewöhnlich groß; ich hätte beinahe Angst vor ihm bekommen, aber dann lächelte er.
    »Mr. Warlock?« fragte er.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Dies ist doch die Warlock-Galerie, nicht wahr?«
    »Ja. Aber Mr. Warlock ist zur Zeit nicht in der Stadt. Ich bin Mr. Fabian. Kann ich etwas für Sie tun?«
    »Es ist eine ziemlich delikate Angelegenheit.«
    »Wenn Sie etwas zu verkaufen haben, können Sie es mir ruhig zeigen. Ich tätige alle Einkäufe für die Galerie.«
    »Ich habe nichts zu verkaufen. Ich möchte einige Gemälde kaufen.«
    »Nun, wenn das so ist – warum kommen Sie dann nicht mit mir nach hinten, Mr. …«
    »Smith«, sagte er.
    Als wir den Gang hinuntergingen, fragte ich ihn: »Haben Sie eine bestimmte Vorstellung? Wie Sie vielleicht wissen, sind 52

    wir auf moderne Maler spezialisiert. Wir haben zur Zeit einen sehr guten Kandinski und einen frühen Mondrian …«
    »Die Bilder, die ich möchte, haben Sie nicht hier«, sagte er.
    »Dessen bin ich sicher.«
    Wir waren schon fast in der Galerie. Ich blieb stehen. »Was wünschen Sie dann wirklich?«
    Er stand da und schwang seine riesige Plastiktasche. »Sie meinen, welche Art Gemälde? Nun, ich möchte einen oder zwei gute Rembrandts, einen Raphael, etwas von Tizian, einen Tintoretto. Dann einen van Gogh, einen El Greco, einen Breughel, einen Hals, einen Holbein und einen Gauguin. Ich glaube, ›Das letzte Abendmahl‹ kann man wohl nicht haben –
    das ist wohl ein Fresko, nicht wahr?«
    Der Mann hörte sich einfach verrückt an. Ich fürchte, ich war richtiggehend pikiert, und ich zeigte es ihm auch, »Bitte!«
    sagte ich. »Ich bin heute morgen sehr beschäftigt. Ich habe keine Zeit für solche …«
    »Sie verstehen mich nicht«, antwortete er. »Sie kaufen doch Gemälde ein, nicht wahr? Nun, ich möchte, daß Sie mir ein paar besorgen. Als mein persönlicher Agent – so nennt man das wohl?«
    »So nennt man das«, bedeutete ich ihm. »Aber das kann doch einfach nicht Ihr Ernst sein. Haben Sie überhaupt eine Vorstellung davon, was es kosten würde, eine solche Kollektion zusammenzukaufen?«
    »Ich habe Geld«, sagte er. Wir standen in der Nähe des Ladentisches beim Eingang. Er ging hinüber, legte seine Tasche darauf und öffnete sie.
    Ich habe nie, aber auch wirklich nie in meinem ganzen Leben einen solch phantastischen Anblick erlebt. Die Tasche war vollgestopft mit Geldscheinen, Bündel neben Bündel, und jede einzelne Note war ein Fünf- oder Zehntausend-Dollar-Schein! Wirklich, ich hatte so etwas in meinem ganzen Leben noch nie gesehen.

    53

    Wenn er Zwanziger oder Hunderter gehabt hätte,

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