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Horror Cocktail

Horror Cocktail

Titel: Horror Cocktail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Bloch
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Hochglanzbilder … Das muß die Versand-serie sein, von der du gesprochen hast. O Liebling, sie sind herrlich! Glaubst du, mit dieser gewagten Aufnahme kommen wir durch? Man sieht ja fast…«
    »Hör auf zu kreischen.« Gibson lächelte wieder. »Ich habe dir doch gesagt, daß es sich rentieren würde, nicht wahr? Ich habe dir doch versprochen, daß wir großen Zeiten entgegen gehen, oder? Und du kannst mir glauben, das ist nur der Anfang. Warte, bis wir erst richtig loslegen. Du weißt, was dann passiert. Mit gezückten Füllfederhaltern werden sie hinter dir herrennen und jeden Vertrag unterschreiben, den du möchtest. Film, Fernsehen – alles! Du hast erlebt, wie es mit der Monroe ging, mit der Mansfield, der Ekberg, nicht wahr?
    Nun, wir werden es noch besser schaffen!«
    Lani biß sich auf die Lippe. »Bist du sicher, daß du dabei nicht nur an deinen Teil bei dem Geschäft denkst?«
    Gibson schüttelte den Kopf. »Dieser Teil ist egal. Ich habe mich sattgegessen, ehe ich dich kennengelernt habe, und ich werde weiteressen, dank dir. An Geld bin ich genausowenig interessiert, wie du es in Wirklichkeit bist. Du willst nicht wegen des Geldes ein Star werden. Du willst es werden, damit sie dich dort oben auf der Leinwand sehen können. Millionen von Männern, die in der Dunkelheit sitzen und auf deinen Körper starren. Die dasitzen mit flimmernden Augen und trockenen Kehlen, die Finger ineinander verkrampft, während sie versuchen, einen etwas tieferen Blick in deinen Ausschnitt zu werfen. Und die dann heimgehen, deine Bilder in den 131

    Magazinen betrachten und über den Bildern sabbern. Die dein Foto über ihrem Bett aufhängen und sich dabei vorstellen, wie es wäre, wenn du wirklich bei ihnen wärst, bei ihnen im Bett.«
    Gibson stand so dicht vor Lani, daß sie seinen Atem in ihrem Gesicht spüren konnte. »Aber es würde ihnen nichts nützen, nicht wahr, Liebling? Ich weiß es, ich wußte es schon im ersten Augenblick, als ich dich sah. Denn du wirst dich nie in einen anderen Menschen verlieben als in dich. Dein Körper – das ist es, was du liebst. Dein Körper, im Bewußtsein, wie er auf andere Körper wirkt.
    Ich habe es erkannt, und mir ist klar geworden, was ich damit anfangen könnte. Du wirst niemals eine Schauspielerin, aber ich werde einen Star aus dir machen. Du wirst niemals wirklich jemandens Frau sein, aber ich kann dich zum Liebes-partner dieser ganzen verdammten Welt machen. Also vergiß diesen Spleen mit dem Geld. Es ist nicht wichtig. Denn das bist nicht du.«
    Lani trat zurück.
    »Ich weiß nicht…« sagte sie.
    »Was meinst du damit? Natürlich weißt du.«
    »Na schön. Ich glaube, du hast eben wirklich die Wahrheit gesagt. Ich fühle wirklich so. Ich will, daß sie mich ansehen.
    Alle. Ich habe schon so empfunden, als ich noch ein kleines Mädchen war. Das Großartigste ist nicht, wenn sie einen be-rühren oder irgend etwas mit einem anstellen wollen, sondern wenn sie schauen, oder wenn man weiß, daß sie schauen und sich vorstellen kann, was sie dabei denken.«
    »Ich weiß«, flüsterte Gibson. »Ich weiß, Liebling. Genau so, wie ich meine Befriedigung darin finde, Bilder zu machen. Sie zu reizen. Diese ganze dreckige, vergammelte Welt zu reizen.
    Also warum nicht? Wir geben ihnen, was sie wollen und bekommen damit gleichzeitig, was wir brauchen.«
    »Ganz so leicht ist es nicht«, sagte Lani. »Das wollte ich dir doch gerade sagen. Der Prinz – er ist schrecklich eifersüchtig.

    132

    Ich meine, ich mußte mich wirklich davonschleichen, um dich überhaupt wiederzusehen. Wenn er auch nur den Verdacht hätte, ich sei hier …«
    »Mach dich nicht lächerlich«, schnappte Gibson. »Dies hier sind deine USA, oder? Und niemand kann es sich hier leisten, mit irgendwelchen orientalischen Sitten …«
    »Himmel!«
    Lanis Aufschrei machte Gibson stutzig, aber er reagierte zu langsam. Er hatte gerade noch so viel Zeit, sich umzudrehen und den Prinzen hinter einer Kulisse im Fotostudio hervor-kommen zu sehen, und eben noch so viel Zeit, die Hände hochzureißen, als er die Pistole in der Hand des Prinzen sah.
    Aber der Prinz schoß nicht. Er kam einfach näher, lächelnd und mit leeren Augen, und als er nahe genug war, schnellte sein Arm hoch, und die Pistole krachte auf Gibsons Kopf.

    Als Gibson wieder zu sich kam, saß er auf einer Couch in der Ecke des Studios. Der Prinz saß ihm gegenüber in einem Sessel und rauchte eine Zigarette. Lani war nicht zu sehen.
    »Ich war etwas in

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