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Horror Factory 13 - Epitaph

Horror Factory 13 - Epitaph

Titel: Horror Factory 13 - Epitaph Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marrak
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Wasserbüffels.
    »Ein Rhodeta .«
    »Wie heißen Sie?«
    »Das weiß ich nicht«, gestand sie, als sie erneut über mich hinwegglitt. »Ich habe es vergessen.« Sie gab ein leises Seufzen von sich, als die Berührung endete. »Und Sie?«
    »Daniel.«
    Die Sekundenfrau wiederholte den Namen leise, wobei ihr die Aussprache Probleme bereitete. Aus ihrem Mund klang es wie Dane’el.
    »Wie sind wir hierher gelangt?«, rief ich ihr nach.
    Sie passierte die Acht und verschwand in der Dunkelheit. »Ich weiß es nicht«, geisterte ihre Stimme an meine Ohren. Erneut folgte ein Ruck, wieder wurde ich eine Minute näher Richtung Sieben gezwungen. In der Ferne vernahm ich die Fetzen eines Gesprächs zwischen einer männlichen und einer weiblichen Stimme.
    »Mit wem haben Sie gesprochen?«, wollte ich wissen, als die Frau sich ein weiteres Mal näherte.
    »Mit dem Stundenzeiger.«
    »Was ist mit uns geschehen?«
    »Ich weiß es nicht«, lautete die bekannte Antwort. »Als ich hier erwachte, hielt ich es für einen Albtraum – doch es ist keiner.« Sie schloss die Augen. Ich seufzte und genoss schweigend die Berührung ihrer Haut. Früher oder später würde ich den Stundenzeiger überrunden müssen. Vielleicht litt er nicht unter Amnesie.
    Sechsunddreißig wohlig-warme Berührungen später, kurz nach zwei Uhr, war es so weit. Aus dem Dunkel schälte sich ein sehr langer, frustriert dreinblickender Mummelgreis. Als er meiner gewahr wurde, blickte er mir erwartungsvoll entgegen.
    »Guten Tag«, begrüßte ich ihn und kam mir im gleichen Augenblick äußerst albern vor. Weder eine Sonne noch ein Mond standen am Himmel – falls dergleichen hier überhaupt existierte.
    Der Stundenzeiger grinste und entblößte fünfzehn Zentimeter lange Zähne. »Das Leben züchtet staubige Sklaven«, krächzte er. »Die Furcht frisst Planeten.«
    »Bitte?«, fragte ich verständnislos.
    »Aber bitte danke. Die sonore Stimme liebt meine Beine. Sie müssen entschuldigen, wenn sie über Sie zieht, sie ist noch immer spontanverirrt. Ihre Brüste, oh … Sehen Sie!« Ich folgte seinem Blick, doch in der Dunkelheit war nichts zu erkennen. »Dort fliegt der unverhüllte Mond. Erklingt der Donner, funkelt das blutrünstige Feuer. Die Bauern flüchten, und dann – potz Blitz – der Blitz!«
*
    Der Blitz folgte so unvermittelt, dass ich aufschrie. »Ich bin’s nur«, begrüßte mich Naumann. »Kein Grund zur Panik.« Er dehnte den letzten Satz, als spreche er mit einem Idioten. Ich blinzelte ihn an. »Du machst ein Gesicht, als sei dir die Jungfrau Maria begegnet«, stellte er fest.
    »Mir ist jemand begegnet«, erklärte ich leise. »Aber ich bin nicht sicher, wer oder was das war.«
    »Nicht sicher? Da hat womöglich ein Asurā oder sogar ein Ākāsa mit dir angebandelt, und du bist dir nicht sicher?« Naumann wandte sich ab und begann in irgendwelchen Dokumenten zu wühlen. An seiner Stelle beugte Liju sich über mich und lächelte vieldeutig. Sie sah in ihrer roten Uniform aus wie ein weiblicher kambodschanischer Nikolaus. Ihre Hand ruhte etwas zu weit unten, als dass ich die Berührung als angenehm empfand.
    »Was hat dich dort drüben so erregt?«
    Ich wollte mir über die Augen wischen, doch es ging nicht. »Wieso bin ich festgeschnallt?«, wollte ich wissen, als ich bemerkte, dass meine Hände und Füße fixiert waren.
    »Nur zu deiner Sicherheit. Epitaphoren sind gemeinhin eine Gefahr für ihre Umwelt und sich selbst.« Sie strich mir über den Schoß. »War sie das?«
    »Ihre Klauen liegen um deinen Hals«, stöhnte ich, während ich das anstarrte, was für Liju unsichtbar über ihr schwebte.
    »Dann wollen wir sie mal besser nicht noch wütender machen, nicht wahr?« Sie zog ihre Hand fort. »Es erregt mich wahnsinnig zu wissen, dass sie bei uns ist«, flüsterte sie mir ins Ohr. »Ich habe es noch nie mit einem Sukkubus getrieben.«
    Mein Herz klopfte hart gegen die Rippen. »Sie ist kein Sukkubus«, presste ich hervor, während ich beobachtete, wie ihr Speichel in Lijus Haar tropfte. Sie musste es fühlen! Diese Khmer-Hexe musste es spüren! Als Naumann wieder neben ihr auftauchte, strich sie sich jedoch nur geistesabwesend durch die Frisur und wandte sich dem Mischpult zu.
    »Hier, ist er das?« Naumann hielt mir eine Abbildung aus dem Tripura Tapini vors Gesicht. Sie zeigte eine schwarze, sechsarmige Gestalt mit Krallen und Reißzähnen. »Oder das hier, in menschlicher Inkarnation?« Er wies auf eine Schwarz-Weiß-Fotografie aus den

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