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Horror-Horoskop

Horror-Horoskop

Titel: Horror-Horoskop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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drängelten zu den beiden Ausgängen, wo plötzlich Zugbegleiter erschienen, die sich ebenso plötzlich den Gästen gegenübersahen und nicht einmal dazu kamen, Protest einzulegen, weil sie einfach zurückgedrängt wurden.
    Bill Conolly blieb im Wagen. Es störte ihn nicht, dass er Stöße in den Rücken bekam, wenn Menschen an ihm vorbeidrängten. Er starrte auf die Leiche, die im Mittelgang lag, und der Fahrtwind jagte über seinen Nacken und wühlte die Haare hoch.
    Howard Glenn lag im Mittelgang. Mit dem Kopf zur Seite, und Bill versuchte, in dessen Gesicht zu schauen. Das gelang ihm auch, und er entdeckte etwas Dunkles, das aus dem Mund des Toten drang. Zuerst dachte Bill an eine sirupartige Flüssigkeit, zu vergleichen mit Blut, dann stellte er fest, dass diese angebliche Flüssigkeit vom Wind erfasst und in die Höhe gewirbelt wurde.
    Es war Staub! Und der rann aus dem offenen Mund der Leiche und verteilte sich auf dem Boden.
    Bill schluckte hart. Mit dem Handrücken wischte er über seine Stirn. Die Haut war nass. Er selbst kam sich in dem Chaos vor wie jemand, der den Weltuntergang überstanden hatte.
    Irgendwo setzte er sich hin. Da zog es nicht mehr so. Eine kleine Flasche Whisky rollte ihm fast gegen die Hand. Sie war noch verschlossen. Bill schraubte sie auf und nahm einen Schluck. Dann zündete er sich eine Zigarette an, schüttelte den Kopf und kam sich vor wie der letzte Versager in einem schrecklichen Spiel. Er stellte auch fest, dass der Zug an Geschwindigkeit verloren hatte. Ob sie in einen Bahnhof einfuhren oder auf freier Strecke halten würden, war ihm egal. Zum Glück hatte niemand die Notbremse gezogen, das Chaos wäre noch schlimmer geworden.
    Die Tür hinter dem Reporter wurde aufgedrückt. Bill drehte sich nicht um, er schaute erst hoch, als ein Schatten über seinen Tisch fiel und sah in das besorgte Gesicht eines Schaffners. »Setzen Sie sich!«
    Der Mann nahm Bill gegenüber Platz, nachdem er einen scheuen Blick auf die Leiche geworfen hatte. »Wir werden am nächsten Bahnhof halten. Das ist in ein paar Minuten. Die Leute dort sind informiert. Sie haben uns ein Gleis freigehalten.«
    »Wie schön.« Bill reichte dem Mann seine Zigarettenpackung. »Auch eine?«
    »Ja, danke.«
    Die Männer rauchten. »Sie kannten den Mann, nicht wahr?« Der Reporter nickte.
    »Dann können Sie der Polizei ja die nötigen Auskünfte geben.«
    Bill schüttelte den Kopf. »Glauben Sie das mal nicht, Meister.«
    »Wieso nicht?«
    Conolly hob die Schultern. »Alle haben das gleiche gesehen. Da kann jeder befragt werden.«
    »Aber Sie haben mit dem Mann zusammengesessen.«
    »Reiner Zufall.«
    Der Schaffner schaute den Reporter skeptisch an. Er glaubte ihm nicht.
    »Sie hatten doch bei mir eine Karte gelöst.«
    »Stimmt.«
    »Das ist schon ungewöhnlich.«
    »Und was hat das mit dem Tod dieses Mannes zu tun?«
    »Ich habe da einen Verdacht. Aber da wird Ihnen die Polizei sicherlich noch einige Fragen stellen.«
    »Möglich.«
    Der Zugbegleiter erhob sich und drückte seine Zigarette aus. »Ich jedenfalls werde meine Aussagen machen und lasse mich durch nichts beeinflussen.«
    Bill lächelte. »Das sollten Sie auch nicht.«
    »Und wer hat ihn umgebracht?« wollte der Mann noch wissen.
    »Fragen Sie die anderen Fahrgäste. Die haben das gleiche gesehen wie ich, Mister.«
    »Schon gut, entschuldigen Sie.« Er ging.
    Bill blieb sitzen. Er würde den Beamten das sagen, was zu sagen war. Plötzlich stellte er fest, dass seine Hände zitterten. Es war der nachträgliche Schock, der über ihn gekommen war. Bill konnte es nicht verhindern, zudem fiel ihm plötzlich ein, wie nahe er dem Tod gewesen war. Der Graue hätte auch ihn mit einem Schlag vom Leben zum Tod befördern können. Oberhaupt, wer war dieses Wesen? Howard Glenn hatte ihn gekannt und auch seinen Namen gewusst. Einer der zwölf Grausamen.
    Bill konnte sich darauf keinen Reim machen. Er wusste aber genau, dass sein Freund John Sinclair die richtige Spur aufgenommen hatte. Wohin sie führte, das musste man abwarten.
    Zudem ärgerte sich Bill Conolly auch, dass er nichts unternommen hatte. Im nachhinein schwächte er seine Schuldgefühle ab. Es war nicht möglich gewesen. Mit einer Kugel hätte er kaum etwas erreicht, vielleicht mit der goldenen Pistole, aber die lag in seinem Haus, zudem setzte Bill diese fürchterliche Waffe nicht zu gern ein, da sie mit einer Flüssigkeit geladen war, die dem Todesnebel glich. Gegenstände, die mit dieser Ladung in

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