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Horror-Horoskop

Horror-Horoskop

Titel: Horror-Horoskop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es ihm besser erging als mir.
    Den Toten konnte ich unmöglich in der Wohnung liegen lassen. Um ihn sollten sich meine Kollegen kümmern, ihn abholen und zur Obduktion wegschaffen. Ich wusste nun genau, dass hinter Chandlers Worten und auch seinem Anruf eine ganze Menge steckte.
    Vielleicht Dinge, von denen wir bisher nicht einmal etwas ahnten…
    ***
    Es gibt mehrere Möglichkeiten, von England aus auf das Festland zu gelangen.
    Man kann fliegen, das ist am schnellsten. Man kann mit dem eigenen Wagen fahren und muss mit der Fähre übersetzen. Man kann auch den Zug nehmen und sich ebenfalls übersetzen lassen.
    Für die Bahnfahrt hatte sich Howard Glenn entschieden. Er hatte damit den Reporter Bill Conolly überrascht. Als Bill bei dem Mann eintraf, verließ dieser mit einem gepackten Koffer das Haus, um in ein Taxi zu steigen.
    Bill konnte jetzt noch von Glück sagen, dass ihm der Wagen im Londoner Verkehr nicht entwischt war. Am Victoria Station erwischte er eine Pechsträhne. Glenn stieg aus, während Bill noch bemüht war, für seinen Porsche einen Parkplatz zu finden. Als er ihn endlich hatte, war der andere natürlich im Gewühl verschwunden, und so hatte der Reporter wieder einmal das Nachsehen gehabt.
    Bill Conolly gehörte zu den zähen Burschen, die nicht so leicht aufgaben. Zwar konnte er nicht alle Bahnsteige absuchen; und er fragte sich, wo ein Mensch wie Howard Glenn wohl hinreisen konnte. Auch Bill war über den Background informiert worden, wusste, dass es einen Professor gab, der Fernando Crion hieß, in Frankreich arbeitete und wohnte und als Initiator galt.
    Wahrscheinlich hatte Howard Glenn vor, ihn zu besuchen. Bill entschied sich sehr schnell. Er schaute nach, wo der Zug nach Dover abfuhr. Der stand bereits abfahrbereit.
    Bill sah sich noch an der Wagenschlange entlang rennen und in die erleuchteten Abteile schauen, während der steife Wind die langen Sprühregenschleier über die Bahnhofshalle hinwegblies und dort, wo die Gleise nicht überdacht waren, die Bahnsteige nässte. Bill fand den Mann. Er saß etwa in der Zugmitte und war gerade dabei, seinen Koffer auf die Gepäckablage zu wuchten, als der Reporter das Fenster passierte.
    Bis zur Tür waren es nur wenige Schritte, und da John ihm ausdrücklich ans Herz gelegt hatte, den Mann nicht aus den Augen zu lassen, entschloss sich der Reporter, einfach mitzufahren. Eine Karte könnte er auch beim Zugpersonal lösen.
    Im letzten Augenblick stieg er noch ein und musste zunächst einmal tief Luft holen, wobei er neben der Tür stehen blieb und sich das feuchte Haar aus der Stirn strich.
    Das war geschafft.
    Zum Glück kam sofort ein Schaffner. Bill ging auf ihn zu und löste eine Karte bis Dover. Den kleinen Aufpreis nahm er in Kauf. Der Schaffner wünschte ihm noch eine angenehme Reise und kontrollierte weitere Fahrgäste.
    Howard Glenn hatte eine Karte für die 1. Klasse gelöst. Bill natürlich auch, so konnten sie in einem der bequemen und größeren Abteile sitzen.
    Entgegen der Fahrtrichtung des Zuges lief Bill, passierte drei Abteiltüren, bevor er die erreichte, hinter der es sich Howard Glenn bequem gemacht hatte. Er saß am Fenster, starrte durch die Scheibe und sah die zahlreichen Lichter vorbeihuschen, die jetzt, im Grau der Dämmerung, wie Sterne funkelten. Nicht einmal seinen Staubmantel hatte der Mann abgelegt, saß wie starr da, hatte die Beine ausgestreckt und die Hände in den Manteltaschen vergraben. Sein noch junges Gesicht sah Bill in der Scheibe. Es wurde deutlicher, als der Reporter das Abteil betrat und sich der andere ihm zuwandte.
    »Ist hier noch frei?« fragte Bill höflich.
    »Ja.«
    »Danke.«
    Howard Glenn trug das Haar zu einer Bürste geschnitten. Die dicke Hornbrille ließ ihn älter aussehen, als er tatsächlich war, und sein Mund zeigte einen verkniffenen Zug.
    Es war noch früh am Abend. Kurz nach 19.00 Uhr, und Bill verspürte Hunger. Am liebsten hätte er im Speisewagen eine Kleinigkeit gegessen, aber er wollte den anderen nicht allein lassen.
    Ein dunkelhäutiger Zugbegleiter erschien, wünschte einen guten Abend und fragte, ob die Gentlemen speisen wollten. Glenn wollte. Sofort hakte Bill nach.
    »Ich ebenfalls.«
    Der Farbige nickte und fügte etwas hinzu, das Bill als einen Glücksfall ansah. »Es sind leider nur noch wenige Plätze frei. Wir haben ziemlich viele Reservierungen bekommen. Darf ich die Herren vielleicht an einen Zweiertisch setzen?«
    »Ich habe nichts dagegen«, antwortete Bill. »Und

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