Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Horror-Trip im Luxusauto

Horror-Trip im Luxusauto

Titel: Horror-Trip im Luxusauto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
Vom Netzwerk:
vorn gereicht und deutete auf einen bestimmten Absatz über die
Geschichte von Florenz.
    Während Tim las, donnerte ein Motorrad
vorbei.
    Der TKKG-Häuptling blickte auf. Sie
wurden gleichzeitig von einem Geländewagen und einem Porsche überholt. Die
waren noch schneller als das Krad und scheuchten es auf die rechte Seite: eine
schwere Maschine, überladen, Pilot im dunklen Leder, weißer Helm.
    Der Kradfahrer donnerte voraus und
verschwand hinter einer Kurve. Tim meinte, die Maschine habe was verloren.
Irgendwas blitzte in der Sonne.
    In dieser Sekunde platzte ein Reifen
des Luxuswagens.
    Tim hörte ein fauchendes Geräusch. Der
Wagen schlingerte. Gaby schrie auf. Max erschrak. Blitzartig griff Tim zu. Mit
der Linken packte er das Lenkrad, hielt eisern fest. Max hatte den Fuß vom Gas
genommen, und der schwere Wagen rollte aus, sanft holpernd, kam schließlich zu
stehen auf der Standspur ganz rechts.
    Max schaltete den Motor aus.
    Tim drehte sich um. Bleiche Gesichter.
    „Ein Reifen ist... geplatzt“, sagte
Max. „Das... war doch noch nie.“
    Tim stieg aus — und schauderte. Hinter
der Straßenbegrenzung fiel ein Hang ziemlich steil ab. Er war zwar bewachsen
mit kleinen Sträuchern und Gras, aber für den Rolls wäre freie Schußfahrt
garantiert gewesen, hätte er die Planke durchbrochen.
    Tim sah sich um. Das linke Hinterrad
stand auf der Felge. Der mit allen Schikanen geprüfte Sicherheitsreifen war
erheblich zerfetzt.
    Tim bückte sich. Was war das? Aus verdrehtem
Gummigedärm ragte ein gekrümmter Stahlhaken hervor.
    Tim zerrte und nahm sein Taschenmesser
zu Hilfe. Dann hielt er das Gebilde in der Hand: einen großen, stählernen
sogenannten Krähenfuß. Drei spitze Dorne, so angeordnet, daß immer einer nach
oben ragt, wie der Krähenfuß auch liegt.
    Tim zeigte ihn den andern.
    „Eine ziemlich rabiate Methode, um
einen Wagen zu stoppen.“
    „Galt das uns?“ fragte Gaby.
    Tim hob die Achseln.
    Max wischte sich mit dem Taschentuch
übers Gesicht. Es war noch bleicher als vorher.
    Die Autobahn war jetzt leer, auch auf
der Gegenfahrbahn. Nur 1000 Meter bis zur nächsten Ausfahrt, aber die lag
hinter der Kurve.
    „Haben wir ein Reserverad?“ fragte Tim.
    „Im Kofferraum.“
    Sie räumten das Gepäck zur Seite und
holten das Reserverad heraus. Max schloß sofort wieder ab. Tim nahm das
Werkzeug, bockte den Wagen auf und wechselte das Rad aus, wobei nur Karl etwas
half.
    Max, Gaby und Klößchen saßen auf der
äußeren Leitplanke. Die gute Laune ließ nach. Und der größte Teil der Strecke
lag noch vor ihnen.
    Geschafft! Tim kniete hinter dem Rolls
und packte das Werkzeug zusammen.
    Hinter sich hörte der TKKG-Häuptling
das Motorrad, einen schweren, wummernden Motor. Rasch blickte Tim über die
Schulter. Zum Teufel, wie diese Maschinen sich glichen. Auch diese sah genauso
aus wie die des Weißhelms. Auch diese war überladen, und der Pilot trug dunkles
Leder. Aber der Helm war rot.
    Die Maschine donnerte vorbei.
    Knallend landete ein metallischer
Gegenstand auf dem Dach des Wagens, rollte auf der anderen Seite herunter und
explodierte zu einer Wolke aus beißendem Dampf.
    „Weg!“ schrie Tim. „Das ist eine
Tränengasbombe.“
    Es gab nur einen Weg.
    Der über die Fahrbahn wäre
selbstmörderisch gewesen, auch wenn im Moment totale Ruhe herrschte.
    Also über die Leitplanke und hinunter
auf den Hang.
    Tim hechtete zu Gaby, riß sie hoch, war
schon hinübergestiegen und rutschte, seine Freundin an sich gepreßt, rücklings
den Hang hinunter. Jedenfalls bis zu einem Strauch, der sie auffing. Gaby, die
wie auf einem Schlitten saß, blieb unversehrt. Tim auch. Aber seine Shorts
hatten hinten drei Löcher und grasgrünen Anstrich.
    Die restliche Mannschaft folgte. Max
kegelte, Klößchen kugelte. Karl streckte sich geschickt und hielt sich dann
fest an einem Stumpf.
    „Tod und Teufel!“ schrie Tim und setzte
Gaby neben sich. „Das ist ja die Hölle. Wer ärgert uns denn da?“
    Max, der neben ihm gelandet war, japste
nach Luft. Er sah aus, als werde ihm übel.
    Tim äugte hinauf. Die Leitplanke
begrenzte den Blickwinkel schnitt den blauen Himmel ab. Dahinter fauchte und
zischte es. Weißlicher Dampf quoll in die Landschaft. Der beißende Geruch war
bis hierher zu spüren. Doch niemand hatte eine Augenreizung.
    Schikane? überlegte Tim. Anschlag gegen einen Industriellen? Terrorismus? Nee! Dann wäre eine
Splitterbombe geflogen, Sprengstoff und Kugelregen. Nee — diese Aktion zielt
auf was

Weitere Kostenlose Bücher