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Horror-Trip im Luxusauto

Horror-Trip im Luxusauto

Titel: Horror-Trip im Luxusauto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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sagte in der Küche Bescheid.
    Einen Picknickkorb brauchte er — wegen
eines Ausflugs in die Umgebung: nach Siena, Pisa oder San Gimignano. Einen
Picknickkorb mit Wein, Brot, scharfer Wurst und Ribollita. Ribollita war nicht
da, aber noch ein Topf mit Minestrone alla casalinga ( Gemüsesuppe ). Auch
gut.

    Während er in seinem Zimmer auf die
Verpflegung wartete, fiel ihm die Kuhglocke in die Hand.
    Sie lag, eingepackt, im Schrank. Vor
drei Tagen hatte er sie in einem Ramschladen gekauft. Denn versprochen ist
versprochen. Und der blöde Leo Lipstock hatte ihm, unabsichtlich, sehr geholfen
mit seinen Infos über die Wertheyms und deren Ferien villa in Ventilipulciano.
    Althuk hatte sich als angeblicher
Kuriositätensammler bekannt gemacht mit Lipstock — vor Wochen schon. Natürlich
nur in der Absicht, ihn auszuhorchen. Damit der Typ ihm gewogen blieb, wollte
er ihm die alberne Kuhglocke verehren. Kleines Geschenk von unterwegs. Unter
Sammlern.
    Althuk legte die Kuhglocke beiseite und
sah auf die Uhr. War Ewald inzwischen zu Hause?
    Anruf. Der Komplize meldete sich.
    „…bist du am besten schon vor neun
Uhr“, sagte Althuk abschließend, „in der Nähe der Wertheym-Adresse. Schön unauffällig,
ja? Wenn der Mann startet, bleibst du dran. Einen weißen Rolls Royce, den
verliert man nicht aus den Augen. Und bei der ersten Gelegenheit krallst du dir
die Kohle. Wenn’s sein muß, mit Gewalt.“
    „Gewalt ist immer gut“, erwiderte
Ewald. „Wird mir ein Vergnügen sein.“

16.
Abgeschlaffter Chauffeur
     
    O Wunder! Klößchen war freiwillig aus
den Federn gekrochen. Und das um 7 Uhr früh.
    Tims Gepäck bestand aus einer mächtigen
Leinentasche, die alles enthielt: frische Wäsche, Shorts, T-Shirts, hellgelbe
Jeans mit dazu passenden Slippern und ein fast seidenes Hemd. Letztere
Nobelklamotten mußten mit für den Fall, daß die Wertheyms ein Nobelrestaurant
aufsuchen würden — mit fünf Kids im Verbund.
    Klößchen war ähnlich ausgestattet,
hatte aber seinen Kram auf zwei Taschen verteilt und außerdem acht Tafeln
Schokolade eingepackt.
    „Die italienische, weißt du, schmeckt
mir nicht so. Jenseits der Alpen liegen die Stärken mehr in der
Eisherstellung.“
    „Außerdem muß es Schokolade sein mit
Frischegarantie“, lachte Tim.
    Rechtzeitig, nämlich um 8.46Uhr, trafen
sie ein bei der Wertheym-Adresse.
    Der Rolls Royce stand noch in der
Garage, poliert wie ein Schmuckstück. Gestern nachmittag hatten Tim und seine
Freunde letzte Hand angelegt. Max Wertheym konnte zufrieden sein.
    Der Tag war sonnig. Es sollte noch
heißer werden als gestern.
    Tim und Klößchen schoben ihre
Tretmühlen in die große Doppelgarage. Sie würden hier bleiben bis zur Rückkehr.
    Im Haus schien noch alles still zu
sein.
    Als die Jungs aus der Garage kamen, ihr
Gepäck unterm Arm, stellte sich auch die andere Hälfte der TKKG-Bande ein: Gaby
und Karl radelten durchs Tor, die Gepäckträger mit Reisetaschen beladen.
    Sieht sie nicht toll aus! dachte Tim.
Seine Freundin trug ein lindgrünes T-Shirt und gleichfarbige Shorts. Auch die
Jungs waren auf Hitze eingestellt und von den Knien abwärts nackt. Bloße Füße
steckten in Turnschuhen. Nur Karl, der zu Blasen neigt, hatte Tennissocken
angezogen.
    Großes Hallo. Gute Laune. Strahlende
Mienen. Noch war alles so, wie es sein sollte, wenn’s auf Einladung in die
Ferien geht.
    Später dachte Tim oft daran, daß von
Verhängnis, Gefahr und Bedrohung wirklich noch nichts zu spären war an diesem
sonnigen Morgen.
    Katrin öffnete den Kids. Sie war
unausgeschlafen, weil man sie gegen halb fünf geweckt hatte.
    „Herr Wertheym ist gleich startklar“,
sagte sie leise. „Aber ich möchte nicht mit ihm fahren.“
    „Wie meinst du das?“ fragte Tim.
    „Er ist völlig fertig. Geradezu
todmüde. Hat zwar drei Stunden geschlafen wie ein Stein, sieht aber immer noch
aus wie Graupensuppe. Ich mußte ihm eine Riesenkanne starken Kaffee machen und
er hat zweimal kalt geduscht.“
    „Hm“, meinte Tim. „Dann war wohl der
Flug sehr anstrengend. Hinzu kommt der sogenannte Jetlag, das Unwohlsein durch
die Zeitverschiebung. Egal. Ich setze mich neben ihn. Bevor er gegen einen Baum
fährt, greife ich ins Lenkrad.“
    Max Wertheym kam aus dem Haus, er
lächelte und begrüßte seine Gäste.
    O weh! dachte Tim. Katrin hat recht.
Mäxchen, du gefällst mir nicht.
    Der Industrielle war Mitte Vierzig, von
durchschnittlicher Größe und noch einigermaßen bei Figur, obschon man ihm
ansah, daß er

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