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Hostage - Entführt

Titel: Hostage - Entführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crais Robert
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Schlüsseln.«
    Jennifers Vater sah verwirrt drein.
    »Wovon reden Sie eigentlich? Warum sind Sie hier?«
    »Ich will dein Auto, du Spinner! Ich klau dir deinen Wagen – capito? Also – wo sind die Schlüssel?«
    »Sie wollen meinen Wagen? Das Auto?«
    »Red ich hier Russisch oder was? Du haben Auto?«
    Ihr Vater hob beschwichtigend die Hände.
    »In der Garage. Nehmen Sie's und verschwinden Sie. Die Schlüssel hängen neben der Garagentür an der Wand. Gehen Sie einfach durch die Küche und weiter in die Garage.«
    »Kevin, hol die Schlüssel. Und dann hilf beim Fesseln, damit wir hier wegkommen.«
    Kevin war noch am letzten Fenster beschäftigt und sagte: »Da kommt ein Bulle.«
    Jennifer sah den Streifenwagen durch die Schlitze der Jalousie. Ein Polizist stieg aus. Er sah sich um, als orientiere er sich, und ging dann aufs Haus zu.
    Dennis packte sie wieder am Schopf.
    »Mach ja keinen Mucks. Nicht einen Mucks!«
    »Bitte tun Sie meinen Kindern nichts.«
    »Schnauze! Mars, Augen auf!«
    Jennifer beobachtete, wie der Polizist den Gehweg heraufkam. Er verschwand aus dem Blickfeld, dann klingelte es an der Tür.
    Kevin sprang zu seinem älteren Bruder und packte ihn am Arm.
    »Er weiß, dass wir hier sind, Dennis! Er hat bestimmt gesehen, wie ich die Jalousien runtergelassen habe.«
    »Schnauze!«
    Es klingelte wieder.
    Jennifer spürte, wie Dennis' Schweiß ihr auf die Schulter tropfte, und wollte schreien. Ihr Vater sah ihr in die Augen und schüttelte langsam den Kopf. Was sollte das heißen? Schrei nicht? Rühr dich nicht? Oder merkte er gar nicht, dass er den Kopf bewegte?
    Der Polizist ging an den Fenstern entlang zur Hausecke.
    »Er weiß, dass wir hier sind, Dennis! Er wird reinkommen.«
    »Der weiß gar nichts. Der glotzt einfach nur rum.«
    Kevin war außer sich, und jetzt bemerkte Jennifer auch in Dennis' Stimme Angst.
    »Er hat mich am Fenster gesehen. Er weiß, dass hier jemand ist. Los, wir geben auf!«
    »Schnauze!«
    Dennis ging ans Fenster und spähte durch die Jalousie. Dann hastete er plötzlich zurück zu Jennifer und packte sie wieder beim Schopf.
    »Steh auf.«
    Mike Welch
    Officer Mike Welch hatte keine Ahnung, dass alle im Haus nur ein paar Meter entfernt hockten und ihn durch die Jalousien beobachteten. Vom Auto aus hatte er niemanden bemerkt, nicht mal Kevin Rooney, denn das Einparken hatte seine ganze Aufmerksamkeit beansprucht.
    Welch schätzte, die Kerle aus dem roten Nissan waren nach Überquerung der Mauer sehr wahrscheinlich hier im Garten gelandet. Er ging davon aus, dass die drei inzwischen schon ein paar Straßen weiter waren, hoffte aber, jemand aus dem Haus oder ein Nachbar habe sie gesehen und könnte ihm sagen, in welche Richtung sie aus der Sackgasse geflohen waren.
    Als niemand an die Tür kam, ging Welch am Haus entlang zum Gartentor und rief ein paar Mal. Wieder nichts. Er kam zur Haustür zurück und klingelte zum dritten Mal. Als er sich gerade umdrehte, um nebenan zu klingeln, öffnete sich die schwere Tür. Ein hübsches Mädchen tauchte auf. Aber bleich. Und mit roten Augenrändern.
    Welch lächelte breit und betont professionell.
    »Mike Welch mein Name, Miss. Haben Sie hier zufällig drei junge Männer vorbeirennen sehen?«
    »Nein.«
    Sie sprach so leise, dass er sie kaum verstehen konnte. Sie wirkte aufgeregt, und Welch fragte sich, warum.
    »Das muss ungefähr fünf bis zehn Minuten her sein. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie über die Mauer in Ihren Garten gesprungen sind.«
    »Nein.«
    Jetzt sah Welch, wie ihre Augen verschwammen. Dann liefen ihr zwei Tränen ganz langsam und simultan über die Wangen – die Kerle mussten bei ihr im Haus sein! Womöglich standen sie direkt hinter der halb geöffneten Haustür. Mike Welchs Herz begann zu pochen, und die Finger kribbelten ihm.
    »Alles klar, Miss. Wie gesagt – war nur eine Nachfrage. Schönen Tag noch.«
    Er entsicherte unauffällig seine Pistole im Halfter und legte die Hand an die Waffe. Dann blickte er betont zur Tür und fragte nur mit den Lippen, ob jemand dahinter stehe. Ihr blieb keine Zeit zu antworten.
    Einer, den Mike Welch hinter der Tür nicht sehen konnte, schrie:
    »Er zieht seine Kanone!«
    Schüsse krachten, und etwas traf Mike Welch in die Brust und stieß ihn rückwärts. Seine kugelsichere Weste wehrte den ersten Schuss ab, doch die zweite Kugel traf ihn unterhalb der Weste in den Bauch, und die dritte blieb knapp oberhalb der Weste in der Schulter stecken. Welch versuchte, auf den

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