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Hostage - Entführt

Titel: Hostage - Entführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crais Robert
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voller Verrückter.«
    Talley vereinbarte, dass seine Polizisten als Wache vor Smiths Zimmer Stellung bezogen, während Jobs' Leute unterstützend tätig wurden. Sollte Smith auf eine andere Station verlegt werden, würde ihn die Polizei von Bristo begleiten. Die vier waren mit ihrer Besprechung noch nicht fertig, da funkte Metzger Talley an.
    »Chief – er wacht auf.«
    Dr. Klaus spurtete los und lief in Smiths Zimmer. Talley folgte ihm auf dem Fuß. Smith hatte die Augen geöffnet und blickte klar, wenn auch ein wenig unbestimmt. Er murmelte etwas, setzte dann wieder an und fragte:
    »Wo bin ich?«
    Seine Worte waren undeutlich, doch Talley verstand ihn.
    Dr. Klaus zog seine Taschenlampe hervor, schob Smiths Lider hoch und leuchtete erst ins eine, dann ins andere Auge.
    »Ich heiße Dr. Klaus und bin Arzt im Canyon Country Hospital. Sie liegen bei uns im Krankenhaus. Wissen Sie, wie Sie heißen?«
    Es dauerte ein bisschen, bis Smith antwortete. Er brauchte offenbar Zeit, die Frage zu verstehen und die Antwort zu formulieren. Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.
    »Smith. Walter Smith. Was ist passiert?«
    Dr. Klaus sah kurz auf die Monitore.
    »Wissen Sie das nicht?«
    Smith schien nachzudenken. Dann vergrößerten sich seine Augen, und er versuchte sich aufzusetzen. Klaus drückte ihn in die Kissen.
    »Immer mit der Ruhe. Bleiben Sie liegen – sonst werden Sie ohnmächtig.«
    »Wo sind meine Kinder?«
    Klaus sah Talley an.
    Der sagte: »Noch im Haus.«
    Smiths Augen glitten unbestimmt in Talleys Richtung. Der zog seinen Pullover hoch, damit Smith die Dienstmarke sehen konnte.
    »Ich bin Jeff Talley, der Polizeichef von Bristo. Wissen Sie, was Ihnen zugestoßen ist?«
    »In mein Haus sind Leute eingedrungen. Drei Männer. Was ist mit den Kindern?«
    »Sie sind noch im Haus. Wohlauf, soweit wir wissen. Wir versuchen, sie rauszuholen.«
    Dr. Klaus rang sich ein Nicken ab.
    »Chief Talley hat Sie freibekommen.«
    Smith sah zu Talley hoch.
    »Danke.«
    Seine ohnehin leise Stimme kippte langsam weg. Sein Kopf fiel ins Kissen zurück, und seine Lider klappten zu. Talley befürchtete, er würde erneut ohnmächtig werden.
    Was Dr. Klaus auf den Monitoren sah, gefiel ihm nicht. Er setzte wieder sein verkniffenes Stirnrunzeln auf.
    »Ich will nicht, dass er sich überanstrengt.«
    Talley führte Klaus etwas zur Seite und sagte leise zu ihm: »Ich sollte mit ihm reden. Jetzt.«
    »Das bringt doch nichts. Das regt ihn nur auf.«
    Talley musterte Klaus und wusste, dass er ihn so leicht durchschauen konnte wie jemanden, der sich verbarrikadiert hatte. Also konnte er bei ihm auch das richtige Register ziehen.
    »Er hat ein Recht darauf zu erfahren, was geschehen ist, Doktor. Und das wissen Sie. Ich bleib nur einen Moment. Jetzt lassen Sie mich bitte mit ihm allein.«
    Klaus warf ihm einen finsteren Blick zu, ging aber aus dem Zimmer.
    »Smith.«
    Der öffnete die Augen, allerdings nicht so weit wie zuvor. Dann fielen sie langsam zu. Talley beugte sich nah an ihn ran.
    »Ich weiß, was Sie treiben.«
    Die Augen gingen wieder auf.
    »Sonny Benza hat meine Frau und meine Tochter in seiner Gewalt.«
    Smith stierte zu ihm hoch, zeigte aber keinerlei Regung – keine Überraschung, kein Erschrecken war auf seinem Gesicht zu erkennen. Doch Talley wusste Bescheid. Er spürte es einfach.
    »Er will seine Steuerunterlagen zurück und hat meine Frau und meine Tochter entführt, damit ich mit ihm zusammenarbeite. Ich brauche Ihre Hilfe, Smith. Ich muss wissen, wo er sie gefangen hält. Und wie ich an ihn rankomme.«
    Etwas tropfte auf Smiths Schulter. Talley verschwammen die Augen, und da erst bemerkte er, dass er weinte.
    »Helfen Sie mir.«
    Wieder fuhr sich Smith mit der Zunge über die Lippen. Dann schüttelte er den Kopf.
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    Seine Lider fielen zu.
    Talley beugte sich noch näher ran und sagte heiser: »Er wird dich umbringen, du Dreckskerl.«
    Dr. Klaus kam wieder ins Zimmer.
    »Das reicht.«
    »Geben Sie mir noch ein paar Minuten.«
    »Das reicht, hab ich gesagt!«
    Talley postierte die Wachen und verließ das Krankenhaus. Wieder fuhr er mit runtergelassenen Scheiben durch die Nacht, diesmal aber frustriert und wütend. Er schlug aufs Lenkrad ein und brüllte. Er wollte durch Türen brechen und wie ein Geschoss alle Hindernisse durchschlagen, bis er Amanda und Jane gefunden hatte. Es war eine ohnmächtige Wut. Er zog das Handy des Rolex-Mannes aus der Tasche und legte es auf den

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