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hot directions (German Edition)

hot directions (German Edition)

Titel: hot directions (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juan Santiago
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Isis« gefunden. Auch Butter und Meyer waren wohl Mitläufer dieser Gruppe, die bereits vor ein paar Monaten in Frankfurt polizeilich massiv in Erscheinung trat. Beckert als Rädelsführer passt gut in die Theorie der Kollegin, zumal dieser durch diverse Drogengeschäfte sowieso mehr als bekannt und Gegenstand mehrerer Ermittlungen war. Das bedeutet, meine Kollegen suchen den Täter nun in okkultistischen Kreisen. Und ich darf nicht mitspielen.

    Nein, ich muss mich sogar auf Anweisung meines Chefs raushalten. Ich bin nämlich beurlaubt. Nicht suspendiert oder so, sondern auf Urlaub. Meine Aktion, auf Stevie aufzupassen, scheint auch nicht wirklich auf Gegenliebe zu stoßen. »Entspann Dich mal 14 Tage«, hat Holger mir geraten und mir Sonderurlaub gegeben. Ich dagegen bin fest entschlossen, die Ermittlungen auf eigene Faust weiterzuführen. Stevie und Timo werde ich bitten, mir dabei zu helfen. Doch jetzt muss ich mich erst einmal abreagieren. Ich fahre mit der U5 zur Glauburgstraße und erscheine mehr als angesäuert in Timos Wohnung, wo meine beiden Männer am Küchentisch sitzen, Kaffee trinken und tratschen. Ich lasse die Tür ins Schloss fallen und werfe mein Sakko achtlos über einen Stuhl.

    »Seid Ihr da?«, rufe ich durch Timos Wohnung.
    »In der Küche«, antwortet Timo. Ich setze mich mit einem Bein auf den Küchentisch, an dem die beiden sitzen, und erzähle, was mir passiert ist.
    »Ich mache weiter. Helft Ihr mir?« frage ich die beiden.
    »Klar«, erwidern beide unisono.
    »Gut, dann bleibt mir nur noch eine Frage. Stevie, als Du gestern meintest, ich hätte doch alles, was ich suche... wie hast Du das gemeint?«
    »Du bist der Polizist... Du wirst das schon noch herausfinden«, provoziert er mich.

    »Toller Montag«, fluche ich.
    »Erst bekomme ich 14 Tage Sonderurlaub, und dann muss ich nicht nur dienstlich, sondern auch noch privat ermitteln. Timo, kann ich bei Dir mal ins Internet? Wird Zeit für mein erstes Date heute«, stichele ich. Timo grinst und deutet mit der Hand auf den Computer, der neben dem Schreibtisch steht. Ich logge mich bei Gayroyal ein und checke meine Messages. Klar würde ich auch Timo oder Stevie nehmen, aber ich habe keine Lust, einen von beiden oder gar beide zusammen jetzt zu verführen. Ich muss mich jetzt einfach abreagieren. Zuerst ändere ich mein Profil von »nur passiv« auf »aktiv und passiv«, dann warte ich mal, was oder besser wer auf mich zukommt.

    Sekunden später quakt der PC und ich bekomme eine Message von »Masquerade«:
    »Tschuldigung... ficken?« Er hat profimäßige Aktfotos in seinem Profil, allerdings ohne Gesicht. Keine Ahnung, mit wem ich da chatte. Stört mich nicht, der Hinweis »XXL« in seinem Profil und »aktiv und passiv« reicht mir heute.
    »Was suchst Du? Und wie hättest Du es gerne?« frage ich zurück.
    »Ich hatte gerade Stress mit meinem Ex und suche jemanden, der mir das Hirn rausvögelt.«
    »Okay, wann und wo?« Ich möchte die Diskussion abkürzen.
    »Von mir aus in ner halben Stunde.« ich bekomme die Adresse, das ist ganz in der Nähe. Wunderbar. In der Küche klappt Stevie gerade seinen Laptop zu.
    »Na, was gefunden?«, fragt er mich. Ich nicke, grinse.
    »Sogar hier in der Nähe. Machts Euch was aus, wenn ich in ner Stunde oder so wiederkomme?« Timo schüttelt den Kopf, Stevie schenkt mir nur ein geheimnisvolles Lächeln.
    »Inzwischen gehen wir einkaufen«, ruft Timo mir zu, während ich im Bad verschwinde. Ich dusche, ziehe mich um und verlasse das Haus.

    Nach wenigen Minuten Fußweg stehe ich vor der angegebenen Adresse. Ich klingele und laufe in den ersten Stock, wo die Wohnungstür einen Spalt offen steht. In der Wohnung selbst ist es ziemlich dunkel. Die Rolläden sind unten, und es fällt nur ein schmaler Spalt Sonnenlicht in das 1-Zimmer-Appartement, das nur aus einem Futonbett besteht. Ansonsten ist die Wohnung völlig leer. Ich schaue mich um. An der rechten Wand ist eine Tür, vermutlich das Bad. Plötzlich öffnet sich die Tür langsam. Im Bad ist es ebenfalls dunkel. Der Typ, der heraus kommt, ist leicht muskulös, so wie ich es liebe. Er trägt eine lange schwarze Seidenhose, sonst nichts. Vor das Gesicht hat er eine dieser Masken gebunden, wie sie zum Karneval in Venedig üblich sind. Er schaut mich durch die Maske an, spricht aber kein Wort. Ich werde erregt, verführe ihn und liefere im großen und ganzen eine richtig gute Show. Ich bin mir sicher, Stevie wäre stolz auf mich, wenn er mitbekäme, wie

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