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hot directions (German Edition)

hot directions (German Edition)

Titel: hot directions (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juan Santiago
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Gleitcreme vergessen. Das tut weh, kann ich Dir sagen«, erkläre ich.
    »Armes Hascherl«, erwidert er, legt das Bügeleisen weg und läuft Richtung Küche. Dann steckt er noch einmal den Kopf ins Wohnzimmer und sagt:
    »Zwei!«

    Bitte? Zwei was? Zwei Bier? Zwei Kissen? Zwei Stunden Schlaf? Oder lieber zwei Portionen Bepanthen? Na, im Moment gehts auch mit der einen ganz gut, das Brennen in meinem Inneren hat nachgelassen und wird von einer sanften Kühle umhüllt. Meine Müdigkeit macht sich wieder bemerkbar. Ich schlafe ein. Irgendwann werde ich wieder wach, als Timo sich mit einem Kuss auf meine Lippen von mir verabschiedet. Stimmt, er hat ja Nachtdienst. Ich stehe kurz auf und verabschiede ihn mit einem zärtlichen Kuss.
»Bis morgen, mein Schatz.«

    Für einen Moment bin ich versucht, den Kopf gegen die Wand zu schlagen. Hab ich das eben wirklich gesagt? Schatz? Bin ich des Irrsinns? Leide ich unter akutem Gehirnverlust? Schatz... Ich glaube, ich sollte wirklich mehr essen. Gute Idee. Während Timo arbeiten geht, verziehe ich mich in die Küche und haue mir eine Portion von der Lasagne, die auf dem Herd steht, in den Bauch. Jetzt gehts mir besser, und ich hoffe, für den Rest der Nacht von solchen schwachsinnigen Aussagen verschont zu bleiben. Während ich gerade meinen Teller abspüle, klingelt irgendwo draußen eine Glocke. Seltsam, die Türklingel hört sich doch anders an? Mein Handy auch, übrigens. Ich beschließe, nachzusehen. Als ich die Küchentür öffne, fällt mir auf, dass es in der ganzen Wohnung dunkel ist. Nur im Bad ist Licht. Ob da schon wieder eine Überraschung auf mich wartet?

    Als ich ins Bad komme, fällt mir zuerst auf, dass die alte Lampe gegen eine wärmende, rote Birne ausgetauscht ist. Die Badewanne ist mit einem duftenden Ölbad aus Rose und Melisse gefüllt. Auf dem Rand der Wanne klebt ein Zettel: »Angenehme Erholung«. Zeitgleich schaltet sich im Wohnzimmer die Stereoanlage an. Keltische Entspannungsmusik erfüllt den ganzen Raum. Wie nett von Stevie! Ich entkleide mich und lasse meinen überanstrengten Körper sanft ins Wasser gleiten. Das Wasser ist heiß, aber nicht zu heiß. Wahnsinn, ich lasse mich völlig fallen und schließe die Augen, atme tief durch und lehne mich zurück. Als das Wasser kalt wird, trockene ich mich mit einem der flauschigen Badetücher ab, hülle mich hinein, und lasse das Wasser ablaufen.

    Im Flur fallen mir Pfeile aus Papier auf, auf denen »bitte folgen« steht. Ich tapse barfuss durch die Wohnung, den Pfeilen folgend, die ins Schlafzimmer führen. Auf dem Bett liegt ein großer Zettel: »Bitte freimachen, auf den Bauch legen und entspannen«. Richtig, Stevie kommuniziert ja so gerne mit Zetteln. Also falte ich das Handtuch zusammen, lege es über die Lehne des Stuhls, und placiere mich dekorativ auf dem Bett. Nicht so, dass ich verrucht wirke, aber nicht so wie ‚einfach hingelegt‘. Dann entspanne ich mich wie auf dem Zettel verlangt. Das nächste, was ich höre, ist ein verheißungsvolles Flüstern.
    »Als nächstes werde ich mich um Deinen Muskelkater kümmern....« Dann spüre ich warmes Eukalyptusöl auf meiner Haut. Ich schnurre leise, während Stevie mich nach allen Regeln der Kunst massiert. Als meine Muskeln völlig weich sind und ich völlig glitschig bin, wird die Massage etwas erotischer. Ich schnurre lauter, als Stevie beginnt, meine beiden Hüftknochen in die Massage mit einzubeziehen. Mein Schnurren ist nicht mehr leise, ich klinge eher wie eine große Katze, die sich wohl fühlt. Wirklich böse wird es, als Stevie meine Hüftknochen mit beiden Händen umfasst und meinen Po mit den Daumen streichelt. Aus den Daumen werden die ganzen Hände, und ich bekomme das Gefühl, es sei etwas zu viel Öl im Einsatz. Aber das stört mich im Moment nicht, jedes Wort von mir würde die Atmosphäre zerstören, und das werde ich zu verhindern wissen. Noch liege ich allerdings relativ ruhig.

    Das ändert sich, als seine Hände meine Backen spreizen und alles, was sich dazwischen befindet, millimetergenau mit Öl massieren. Ich zucke leicht und bewege meinen Hintern seitwärts.
    »Stevie...«, presse ich zwischen dem Stöhnen hervor.
    »Ja?«, fragt er zurück, doch ich kann gerade nicht antworten, denn wie aus Versehen ist einer von Stevies Fingern in mich geglitten. Durch das viele Öl geht er hinein wie nichts. Von Stevie ist nur ein verwundertes »Oups« zu hören. Dummerweise bleibt der Finger dort, während mein Hintern mit in die Massage

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