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hot directions (German Edition)

hot directions (German Edition)

Titel: hot directions (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juan Santiago
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Timo oben, was mir missfällt. Viel besser ist es doch, wenn beide voreinander auf gleicher Ebene stehen. Vor allem ist es dann leichter für mich, zu ihnen zu rudern. An dieser Stelle schrecke ich hoch und sehe mich um. Neben mir schläft Timo, nur Steven fehlt. Das gefällt mir nicht, deshalb richte ich mich auf und sehe Steven, der im Schneidersitz auf einem Stuhl sitzt.
    »Was machst Du da?«, frage ich ihn leise.
    »Euch beobachten«, erwidert er.
    »Du fehlst mir... komm wieder her«, bitte ich ihn leise.
    »Ich fühle mich geschmeichelt«, antwortet er.
    »Diesen Satz habe ich das letzte Mal ungefähr vor fünf Jahren gehört.«
    »Was war vor fünf Jahren?« Ich bin verwirrt, aber mir ist klar, dass Steven zu mir gehört... gehören könnte, ebenso wie Timo dies tut. Und das macht mich gerade sicherer denn je zuvor.
    »Das erzähle ich Dir vielleicht eines Tages.« Ich sehe ihn bittend an; Steven steht auf, kommt zu mir ins Bett und schiebt seinen linken Arm unter meinen Kopf. Mit der Rechten streichelt er meinen Arm, während er mit der linken Hand Timos Hals streichelt. Was soll das? Ich verstehe die Welt nicht mehr.
    »Was bedeutet das?«, frage ich Steven verwundert.
    »Was bedeutet was?« erwidert er.
    »Du streichelst Timo und mich. Meinen Arm und seinen Hals.«
    »Dessen bin ich mir vollkommen bewusst.« Wie? Dessen ist er sich bewusst? Aber...
    »Mhm... eine Frage: Läuft da was zwischen Euch? Ich meine, mehr als Sex und Freundschaft?«, frage ich.
    »Zwischen ihm und mir läuft nicht mehr als zwischen ihm und Dir«, antwortet Steven.
    »Bekomme ich eine Chance bei Dir?«, frage ich atemlos.
    »Was für eine Chance?«
    »Eine, die Dich glücklich macht, und nicht nur für ein paar Nächte.« Statt einer Antwort legt er seinen Zeigefinger auf meine Lippen.
    »Scht.« Er kuschelt sich an mich und flüstert mir ins Ohr.
    »Denk nicht so viel nach.« Ich weiß nicht warum, aber für den Augenblick hat mir diese Aussage völlig genügt. Ich fühle mich pudelwohl. In meinen Armen liegen die beiden tollsten Männer, die ich je getroffen habe, und ich fürchte mich davor, einem von beiden wehzutun. Oder beiden. Oder keinem, was ich nicht glaube.

    Als ich wieder einschlafe, wiederholt sich mein Traum. Ich rudere auf dem Fluss, am linken Ufer steht Timo, am rechten Steven. Dann stehen sie auf der gleichen Stelle, diesmal ist Steven oben und Timo unten. Ich bin auch hier der Auffassung, sie gehören beide nebeneinander auf gleicher Ebene, und schon geschieht es. Als ich losrudern möchte, fällt mir auf, dass mein Boot an einem Steg festgebunden ist. Ich kann nicht rudern, so sehr ich mich auch mühe, es ist vergeblich. Doch wie kann ich zu ihnen gelangen? Das Boot ist fest verzurrt, ich kann den Knoten nicht lösen. Meine Kraft reicht nicht, um ein neues Boot zu bauen, ebenso wenig, wie hin- und wieder zurückzuschwimmen. Was tun, sprach Zeus? Es donnert, und der Traum verschwindet, ich schrecke hoch. stelle fest, dass ich alleine im Bett liege.

    Also stehe ich auf und mache mich auf die Suche nach den beiden, die ich in der Küche beim Frühstück finde.
    »Guten Morgen«, murmele ich und gieße mir erst einmal eine Tasse Kaffee ein, bevor ich mich zwischen die beiden setze und mir zuerst die Lippen mit dem heißen Kaffee verbrenne.
    »Autsch. Der Kaffee ist genauso heiß wie Ihr beiden«, kalauere ich. Steven zwinkert Timo zu, der aufsteht und zu mir kommt.
    »Hast Du Dich verbrannt? Zeig mal her«, sagt er und küsst mich sanft auf die Lippen. In mir kocht die heiße Emotion der Liebe hoch, allerdings reagiere ich verwirrt, denn eigentlich liebe ich ja keinen von beiden beziehungsweise ich habe mich noch nicht dazu entschieden, wen ich nun eigentlich lieben soll. Mein Traum fällt mir wieder ein, in dem ich mich dazu entschieden habe, keinen von beiden abzuwerten. Bedeutet das, dass ich beide lieben sollte? Ich bin so verwirrt, dass ich versäume, Timos Kuss zu erwidern. Stattdessen wandert mein Blick von Timo zu Steven und wieder zurück. Währenddessen steht Steven auf, geht zu Timo und beugt sich zu ihm.
    »Sind seine Lippen so heiß? Zeig mal her«, grinst er und küsst nun Timo. Ich dagegen fühle mich wie im falschen Film. Meine Nerven reagieren mit Anspannung, und meine Bewegungen werden so fahrig, dass ich mir den letzten Schluck glücklicherweise nicht so heißen Kaffees über meine nackte Brust schütte. Ich ziehe die Luft scharf durch die Zähne und verziehe das Gesicht schmerzvoll.
    »Das war

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