hot directions (German Edition)
er mich. Normalerweise könnte ich diesem Angebot nicht widerstehen, aber ich habe ja noch etwas vor. Also zwinkere ich ihm zu.
»Ich komme gleich wieder, versprochen.« Dann gehe ich in die Küche und werfe einen Blick in den Kühlschrank. Eier, Schinken, Toastbrot und Saft. Nette Idee. Also mache ich uns schnell eine Pfanne Rühreier, toaste das Brot und gieße ihm ein Glas Saft ein. Dann stelle ich all dies auf ein Tablett, nehme es mit ins Bad und füttere ihn mit Brotachteln, Ei und gebackenem Schinken. Sein Blick ist dankbar und voller Liebe, während er sich sichtbar entspannt. Nach dem Frühstück bringe ich das Tablett zurück in die Küche, wecke Timo, bringe auch ihm seine Portion ans Bett und begebe mich dann zurück ins Bad, wo Steven bereits auf mich wartet. Ich entkleide mich rasch und klettere zu ihm in den Whirlpool, wo er seinen Kopf auf meiner Schulter bettet und sich genießerisch an mich schmiegt. Meine Hände massieren seine Oberschenkel und die Waden, die sehr unter der gestrigen Nummer gelitten haben, und heute ordentlich verkrampft sind. Ansonsten belasse ich es beim Kuscheln und Massieren, mir ist im Moment einfach nicht nach Sex. Ich bin sogar der Meinung, alles, was über den Austausch liebevoller Zärtlichkeiten hinausgeht, ist fehl am Platze. Außerdem ist Timo heute mit der Kuschelnummer dran, wenn er das überhaupt will.
Er will, wie ich kurz darauf feststelle, denn Timo steigt ebenfalls in den Whirlpool und nimmt sich Stevens Nacken und die Schulterpartie vor. Nach wenigen Augenblicken beginnt Steven zu schnurren, und ich lasse zu, dass er sich während der darauf folgenden Nummer an mich klammert, anlehnt, mich streichelt und sachte küsst. Für einen Moment habe ich das Gefühl, Timo ist eifersüchtig, aber auch er scheint glücklich, als ich mit meiner Rechten seinen Oberarm streichele. Nein, ich brauche jetzt wirklich keinen Sex.
Etwas später ist Timo dann mit dem Kuscheln an der Reihe. Beide schmiegen sich wie Katzenkinder an mich und genießen es, dass ich sie kraule. Der Whirlpool blubbert, das Wasser ist angenehm warm und die Musik ist entspannend, was will man mehr? Anschließend trocknen wir uns gegenseitig ab und verziehen uns mit fünf Wolldecken ins Wohnzimmer, wo wir uns auf den Boden legen und weiterkuscheln.
»Am liebsten würde ich jetzt einfach hier liegen bleiben«, stöhnt Steven wohlig.
»Kannste ja - im Moment«, gebe ich zurück.
»Und was machen wir heute?«, hakt Timo ein. Ich grinse fies.
»Ich habe mir erlaubt, das Gesundheitsamt die Küche im Futtertrog besuchen und das Lokal wegen Ungeziefers schließen zu lassen«, konstatiere ich. Vor meinem geistigen Auge sehe ich die Ordnungspolizistin, die ein Glas mit Maden und sonstigem Krabbelgetier in der Hand schwenkt.
»Anschließend gehen wir ein wenig in die Sauna. Wellness und so. Ein paar Runden schwimmen, Whirlpool, Dampfsauna und so. Bevor dann die Stinkbomben hochgehen, sämtliche Gäste flüchten und er dieses Wochenende weder Gastronomieumsatz noch neue Gäste hat, sollten wir aber auf dem Heimweg sein«, sagt Steven mit bittersüßer Stimme.
»Ich habe Stärkekapseln dabei«, grinst Timo.
»Da können wir ein paar Stoffe wie Ammoniak reintun. Wenn dann sagen wir eine halbe Stunde über eine bestimmte Temperatur herrscht, lösen die sich auf und geben ihren Inhalt frei. Ammoniak als Aufguss in der Saunakabine ist bestimmt lustig«, plaudert er.
»Und die Zuckerhohlpastillen mit Kaliumpermanganat und Persil färben das Wasser lila und schäumen Schwimmbad und Whirlpool auf. Bis das wieder sauber und benutzbar ist, vergehen Tage.« Ich lache laut auf.
»Nur, wie bekommen wir das alles?«, frage ich.
»Habe ich alles in meinem Aktenkoffer zu Hause«, erläutert Timo.
»Kein Problem«, grinst Steven.
»Ich brauche nur noch ein paar Sachen mitzunehmen, und dann können wir verschwinden.«
»Mal langsam«, sage ich.
»Erstens mal haben wir Zeit, und zweitens muss ich auch noch ein paar Sachen bei mir holen.«
»Und drittens geht das Hauptgeschäft in der Sauna sowieso erst gegen drei Uhr nachts los«, fügt Steven noch an.
»Heute haben wir also echt noch Zeit. Schade... ich hätte zu gern Herberts Gesicht gesehen gestern... von heute Mittag mal abgesehen.«
»Na, ich weiß nicht... er wird geguckt haben wie jeder Wirt, dem man fünfhundert Euro Umsatz geklaut hat«, grinse ich.
»Plus seine Prozente an den Strichern«, kichert Stevie.
»Also eher tausend Euro.«
Wir kabbeln und
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