Hot - Erotische Phantasien
fertig mit ihm.
Mark schien noch immer mit sich zu kämpfen.
»Du bist doch nicht eifersüchtig, oder?«, fragte sie.
»Nein.« Er lehnte sich gegen die Wand und schob die Hände in die Taschen seiner perfekt gebügelten Kakihose. Dieses Mal war er kleidungstechnisch ein echtes Wagnis eingegangen und hatte ein gestreiftes Shirt angezogen. Ja, es waren tatsächlich zwei unterschiedliche Blautöne in diesem Hemd vertreten. Himmel, dieser Mann brauchte sie wirklich dringend. Wieso sah er selbst das nicht ein?
»Sieh mal, Brenda. Ich will ehrlich zu dir sein. Diese ganze Situation bereitet mir Schwierigkeiten. Ich will dich, und es bringt mich fast um, wenn ich mir vorstelle, dass du mit anderen Männern zusammen bist.« Er zuckte die Schultern und wirkte ein wenig verloren. »Es ist schon lange her, dass ich solo war. Ich muss erst wieder lernen, ein alleinstehender, wilder, ausgelassener Mann zu sein, nehme ich an.«
Wenn er je »wild« gewesen war, dann war sie von Dingos großgezogen worden.
»Wir haben miteinander geschlafen.« Er blickte sie an, und sie sah in seinen Augen die unterdrückte Leidenschaft wie eine Flamme lodern. Alles in ihr erschauerte.
»Und es war phantastisch«, sagte sie.
»Ja.« Er machte einen Schritt auf sie zu. »Das war es.«
»Wir müssen nicht ausgehen«, sagte sie sanft und sinnlich und spürte, wie ihr Körper vor Erregung zu prickeln begann.
Abrupt, als hätte ihm jemand einen Kricketschläger in den Magen gerammt, hielt er inne. »Nein. Ich will ausgehen. Ich bin eifersüchtig, und ich gebe es zu, aber allmählich muss ich meine gutbürgerlichen amerikanischen Moralvorstellungen ein Stück weit überwinden. Du schläfst mit anderen Männern. Ich schlafe mit anderen Frauen. So ist es doch heutzutage, oder?«
»Das kommt auf den Mann an. Und auf die Frau«, entgegnete sie knapp. Sie wollte nicht verletzt sein. Sie wollte sich selbst diese Schwäche nicht zugestehen. Er kämpfte und versuchte, jemand zu sein, der er nicht war. Sie verstand das, genau wie sie verstand, dass es ihre Aufgabe war, ihn daran zu hindern, etwas zu verkörpern, das nicht in seiner Natur lag. Eines Tages würde er ihr dafür dankbar sein.
Sie für ihren Teil nahm sich Liebhaber, wenn ihr jemand gefiel, und die Affäre dauerte so lange, bis sie vorüber war. Aber sie war nie die Frau für einen One-Night-Stand gewesen oder wahllos in ihren Entscheidungen. Vielleicht hatte sie, was Mark betraf, einen Fehler gemacht – doch eigentlich glaubte sie es nicht …
Und so hatten sie sich schließlich ein Taxi nach
Kings Cross
genommen.
Nun liefen sie ein bisschen herum und schauten sich die Gegend an.
Heimlich fand sie Gefallen an Marks Reaktion auf das, was er sah. »Das ist schon was, oder?«, sagte sie, nachdem ein Türsteher versucht hatte, sie beide »Für eine phantastische Show, Kumpel!« in ein Strip-Lokal zu locken. Die Neonlichter ließen das gesamte Viertel wie eine riesengroße Bühne wirken. Eine Prostituierte grüßte sie freundlich, zwei Betrunkene hatten sich aufeinandergestützt und torkelten die Straße entlang, und eine Gruppe lärmender junger Männer schlenderte an ihnen vorbei – noch nicht torkelnd, doch die Nacht war ja noch jung.
»Das ist vermutlich ein Junggesellenabschied«, sagte sie.
Mark nickte abwesend.
Während sie an den zahllosen Bars und den Peepshows vorbeigingen, versuchte sie, das alles aus seinem Blickwinkel zu betrachten: Die Gegend war zugegebenermaßen kitschig und ein bisschen verlottert, aber dabei trotzdem sympathisch und fröhlich.
»Da wären wir«, sagte sie kurz darauf, als sie den Klub erreichten, wo sie einige ihrer Freunde treffen würden.
»Was möchtest du trinken?«, fragte Mark, als sie den gut besuchten Klub betraten.
»Einen Cosmopolitan, bitte.«
Er lächelte sie an. »Na, das klingt doch ganz wie zu Hause«, erklärte er und ging zur Bar.
»Hey, Brennie, wer ist denn der Adonis?«, fragte Keili. Für gewöhnlich kam Keili nicht sofort auf sie zugestürzt, sobald Bren eintraf. Die Frau war eher eine Bekannte als eine Freundin, eher eine Feindin als eine Verbündete. Sie nahm die Schwächen von anderen Menschen schneller wahr, als ein Hai Blut im Wasser wittern konnte, und sie hatte einen scheinbar unersättlichen Appetit auf Männer – vor allem auf die Männer, die Bren gefielen.
Wie sie in dieser Situation mit Keili umging, war entscheidend für ihr Vorhaben, Mark für sich zu behalten. Und zwar nicht nur in ihrem eigenen
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