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Hot - Erotische Phantasien

Hot - Erotische Phantasien

Titel: Hot - Erotische Phantasien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Warren
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Interesse, sondern auch zu Marks Schutz. Er ließ sich so leicht täuschen. Keili war wie eine Portugiesische Galeere, diese faszinierende, aber gefährliche Quallenart. Wie dieses Meerestier schwebte sie engelsgleich vorbei und wirkte auf den ersten Blick wunderschön und harmlos. Doch wehe, ein Mann ließ sie zu nahe an sich heran – dann musste er einen kurzen, aber beinahe unerträglichen Schmerz erleiden, der ihn fürs Leben zeichnete.
    Keili schob entschlossen ihren Push-up- BH zurecht und warf ihr Haar über die Schultern – die Portugiesische Galeere war bereit zuzuschlagen. Kurzerhand entschied Bren sich für eine kleine »Notlüge«, die Keilis Interesse todsicher augenblicklich erlöschen lassen würde …
    »Ist er nicht niedlich?« Bren warf einen hoffentlich unbefangen und mütterlich wirkenden Blick in Marks Richtung. »Er ist Amerikaner. Er ist hier, um einen langweiligen Buchhaltungsjob für
Crane
zu erledigen. Ich muss übers Wochenende den Babysitter für ihn spielen.«
    »Du Glückliche.« Keili fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen.
    »Nicht wirklich.« Sie stöhnte theatralisch auf und beugte sich ein wenig zu Keili herüber. Von Frau zu Frau flüsterte sie ihr zu: »Warum trifft es immer die gutaussehenden Männer?«
    Keili starrte sie an. »Du willst doch nicht etwa sagen, dass er …«
    »Gepflegtes Äußeres«, entgegnete Bren vielsagend. »Er bügelt seine Jeans. Und er kommt aus
San Francisco

    »Ja, aber das heißt doch nicht …« Sie blickte kurz zu Mark.
    »Ich weiß. Ich wollte es ja auch nicht glauben«, erwiderte sie. »Es ist eine Tragödie für die Frauenwelt.«
    Keili wirkte noch nicht überzeugt – vermutlich weil der Trick, wegen der sexuellen Orientierung eines Mannes ein wenig zu flunkern, um ihn für sich zu behalten, auch von ihr hätte stammen können. Bren
musste
sie aber überzeugen. Und zwar schnell.
    »Ich denke, ich gehe mal rüber und stelle mich ihm trotzdem vor«, sagte Keili nach einer kurzen Pause. »Ich will schließlich nicht unhöflich sein.«
    »Sicher. Er ist ein super Typ. Frag ihn nach seinen tropischen Fischen – dann hört er gar nicht wieder auf zu erzählen.«
    »Tropische Fische … Okay.«
    »Oh, und bevor du zu ihm gehst, solltest du vielleicht das Grünzeug zwischen deinen Zähnen entfernen.«
    Keili schlug eine Hand vor ihren Mund. »Warum hast du mir das nicht schon früher gesagt?«, stieß sie hervor und eilte zur Damentoilette. Und wenn sie schon einmal da war – das wusste jeder –, würde sie ganz sicher noch vor dem Spiegel ihr Make-up auffrischen. Bren blieb also eine Gnadenfrist von ein paar Minuten. Trotzdem musste sie sich beeilen.
    Sie ging zu Bill Freemantle, der ihr Date für diesen Abend ebenfalls nicht aus den Augen ließ. »Ich bin neidisch«, brummte er.
    »Du solltest zu ihm gehen und dich vorstellen. Ihr beide habt viel gemeinsam.«
    »Du meinst doch nicht …«
    »Er hat sich noch nicht geoutet, aber … Ich spüre die Schwingungen, wenn du verstehst, was ich meine.«
    »Bren, Schätzchen«, sagte Bill und legte ihr freundschaftlich den Arm um die Schultern. »Nicht jeder Mann, der nicht mit dir schlafen will, ist automatisch schwul.«
    »Er kommt aus San Francisco. Und er bügelt seine Jeans.«
    Bill betrachtete ihn. »Das ist kein eindeutiger Beweis, Herzchen. Obwohl er mich eingehend mustert.«
    »Tut er das?« Sie folgte Bills Blick. Tatsächlich beobachtete Mark sie wie ein Hund, der einen Knochen bewachte. Allerdings spürte sie ganz genau, dass er an ihr interessiert war und nicht an Bill.
    »Du bist umwerfend«, sagte Bill leise und küsste sie sacht auf die Wange. »Aber ihn finde ich noch besser. Bis später.« Damit schlenderte er zu Mark. Bren sah, wie sie sich die Hände schüttelten und Bill sich zu ihm setzte. Und im nächsten Moment unterhielten sie sich wie zwei alte Freunde. Sie ging zurück zu ihrem Platz, um ihr Getränk zu holen, und überließ die beiden sich selbst.
    Sie hätte sich weitaus schuldiger gefühlt, wenn sie nicht sicher gewesen wäre, dass die beiden tatsächlich eine Menge gemeinsam hatten. Bis auf die sexuelle Orientierung natürlich.
    Keili kehrte einige Minuten später von der Damentoilette zurück und sah aus, als hätte sie in der Zwischenzeit die Schminkvorlage »Wie locke ich ihn in mein Bett?« aus einer Frauenzeitschrift nachgestylt. Doch als sie Mark und Bill miteinander reden sah, entgleisten ihr die Gesichtszüge. In Brens Augen hatte sie das –

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