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Hot - Erotische Phantasien

Hot - Erotische Phantasien

Titel: Hot - Erotische Phantasien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Warren
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mit ziemlicher Sicherheit nicht spurlos an seiner Leber vorbeigegangen war. Doch trotzdem hatte er sich nicht bei einem armen Barkeeper ausgeheult oder war das Risiko eingegangen, noch selbst zu fahren. Sogar als Betrunkener war er anständig und gesittet geblieben. Und sollte man nicht meinen, eine Frau würde sich einen solchen Mann wünschen, fragte er sich, als das Wasser seinen Körper hinabrann. Sollte man nicht meinen, dass eine Frau – Jen zum Beispiel – ihr Leben mit einem Mann verbringen wollte, der seine Hemden selbst bügeln konnte, Befürworter des Feminismus war und sogar eine kleine rosafarbene Schleife als Zeichen für den Kampf gegen Brustkrebs trug?
    Bitterkeit erfasste ihn so unvermutet und so heftig, dass er Shampoo ins Auge bekam und fluchte. Wohin hatten ihn seine Anständigkeit und seine Fürsorge als Mann gebracht? Er war für einen Kerl verlassen worden, der einen albernen Akzent hatte und ganz dringend eine Rasur benötigte.
    Würde Cameron Crane eine rosafarbene Schleife für irgendetwas tragen? Er schnaubte verächtlich. Wohl kaum.
    Tja, die Tage des heiligen Mark sind vorüber, dachte er mit grimmiger Entschlossenheit, während er sich abtrocknete und in eine frische Kakihose und ein gebügeltes kurzärmeliges Hemd schlüpfte. Jen hatte ihn gewarnt, dass es bei
Crane
eher lässig zuging, also hatte er nur einen leichten Sommeranzug eingepackt. Bei aller Lässigkeit – um nichts in der Welt würde er sich kleiden, als hätte er die Klamotten zufällig in einem Secondhandshop erstanden und anschließend ein paar Nächte darin geschlafen. Diesen Kleidungsstil überließ er lieber Cameron Crane. Dem Mistkerl.
    Seine ehemalige Verlobte und ihr neuer Liebhaber würden gegen Ende seines Aufenthaltes ebenfalls in Sydney sein. Vielleicht würde Jen, wenn sie ihn im selben Raum mit dem Mistkerl sah, ja auffallen, was sie gegen einen kratzigen Dreitagebart, Körpergeruch und jede Menge Geld eingetauscht und was sie verloren hatte.
    Sein Plan war so diffus, dass er sich kaum bewusst war, überhaupt einen Plan zu haben. Aber etwas hatte er sich willentlich vorgenommen: Jen sollte sehen, dass ihr abgelegter Verlobter gut zurechtkam und sein Leben in vollen Zügen genoss. Wenn sie sah, dass er die Frauen wechselte wie seine Hemden, würde sie vielleicht eine Nanosekunde innehalten und darüber nachdenken, was sie so unbekümmert weggeworfen hatte.
    Ein paar Monate mit Cameron Crane hatten ihr möglicherweise vor Augen geführt, was sie vermisste. Und möglicherweise würde sie den gut rasierten, regelmäßig geduschten und frisch gebügelte Hosen tragenden Mark Forsythe und seine um einiges schmalere Geldbörse bitten, sie zurückzunehmen. Er lächelte leicht, als er seinen Laptop einpackte.
    Natürlich würde er dann nein sagen.
    Und er würde es genießen.
    Er öffnete die Schlafzimmertür und nahm einen leicht blumigen und würzigen Geruch wahr. Seine Mitbewohnerin musste gerade durch den Flur gegangen sein.
    Er hielt inne, atmete Brens Duft ein und konnte nicht verhindern, daran erinnert zu werden, wie es sich angefühlt hatte, tief in sie zu dringen. Und er hätte sie in der vergangenen Nacht wieder lieben können, wenn er sich nicht wie ein Schwein verhalten hätte. Würde er sie wirklich heute dazu bringen auszuziehen, wie er es geplant hatte?
Nein.
Er wollte nicht, dass der aufregendste Sex, den er je erlebt hatte, schon so schnell vorbei war. Und er wollte nicht daran denken, dass er einer so netten Frau weh tat, nur weil ihm weh getan worden war.
    Abwesend trommelte er mit den Fingern auf die Computertasche und fragte sich, wie man sich in einer solchen Situation angemessen verhielt. Gab es Verhaltensregeln? Doch dann wurde ihm klar, dass er selbst es war, der die Regeln machte und dass er sich verhalten konnte, wie es ihm gefiel. Er musste sich von diesem Gefühl, an Regeln, gutes Benehmen oder Höflichkeit gebunden zu sein, endlich frei machen.
    Regelbrecher, Outsider, einsamer Cowboy. Das waren seine neuen Ideale. Wenn er Lust verspürte, mit Bren zu schlafen, dann würde er es tun. So einfach war das. Er würde nur ein bisschen mehr Klasse zeigen müssen als am vergangenen Abend, das war alles. Und damit ging er die Treppe hinunter – und stolperte fast über seine eigenen Füße.
    Der Duft frisch aufgebrühten Kaffees stieg ihm in die Nase und ließ seine Geschmacksknospen jubeln. Und beinahe noch mehr freute er sich über den Anblick von Brenda. Sie trug ein sommerliches

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