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Hot History Collection - History Romance im Doppelpack (German Edition)

Hot History Collection - History Romance im Doppelpack (German Edition)

Titel: Hot History Collection - History Romance im Doppelpack (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgia May Clarke , Aurora Estella Alvarez
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galt es herzurichten: Drei Lords reisten mit ihren Gattinnen an, Lady Brixton würde zudem ihre Tochter mitbringen. Auch Lord Andrews musste selbstverständlich ein Zimmer zur Verfügung gestellt werden.
    Richard erwartete von seiner Ehefrau, dass sie sich als perfekte Gastgeberin präsentierte. Georgina musste ihn unbedingt zufriedenstellen, damit ihr Plan gelingen konnte. Daher stürzte sie sich mit Eifer in die Arbeit, obwohl ihr das morgendliche Unwohlsein nach wie vor zu schaffen machte.
    Louise wurde unterdessen täglich mit der Kutsche hinunter ins Dorf gefahren und mittags wieder dort abgeholt. Schon nach zwei Tagen blühte die Französin sichtlich auf und wirkte zum ersten Mal seit ihrer Ankunft glücklich und zufrieden. Auch ihr Gesundheitszustand besserte sich: Georgina hatte Louise seit Tagen nicht husten hören.
     
    Die Jagd würde drei Tage dauern und die ersten Gäste trafen bereits am Freitag Vormittag ein. Lord und Lady Sullivan waren schon seit zwanzig Jahren verheiratet. Den Kummer darüber, dass es ihnen nicht vergönnt war, eigene Kinder in die Welt zu setzen, hatten sie inzwischen überwunden. Lord Sullivan würde in naher Zukunft seinen Neffen adoptieren, damit der Besitz nach seinem Tod nicht in fremde Hände viel.
    Georgina mochte die beiden älteren Herrschaften sehr, weil sie sich ihr gegenüber immer freundlich verhalten hatten. Das konnte man von Lady Brixton nicht gerade behaupten. Dieser war deutlich anzumerken, dass sie sich für etwas Besseres hielt. Zudem prahlte sie ständig mit der Schönheit und Intelligenz ihrer Tochter Jane, die in Kürze einen engen Vertrauten Königin Victorias heiraten sollte.
    Georgina empfand die achtzehnjährige Jane als entsetzlich altklug und arrogant. Sie war es gewohnt, alles zu bekommen, was sie sich in den Kopf gesetzt hatte. Georgina vermutete, dass Jane jedes Mittel Recht war, wenn es dazu diente, ihren Willen durchzusetzen. Zudem schien sie nicht so unschuldig zu sein, wie Lady Brixton jeden Glauben machen wollte: Bei ihrer Ankunft hatte sie jedenfalls Jamie zahlreiche eindeutige Blicke zugeworfen, als der ihr geholfen hatte, aus der Kutsche auszusteigen.
    Lord Brixton war nicht weniger arrogant als der Rest seiner Familie. Er verabscheute alle Franzosen, seit er als Student bei einem illegalen Duell mit einem französischen Soldaten zwei Finger seiner linken Hand verloren hatte. Um zu beweisen, dass er trotzdem noch ein hervorragender Reiter war, nahm er an so vielen Jagdgesellschaften wie möglich teil und unternahm alles, um sich dort hervorzutun.
    Georgina hatte Louise geraten, sich in Lord Brixtons Gegenwart lieber im Hintergrund zu halten: Dies sollte ihr jedoch nicht besonders schwer fallen.
    Vervollständigt wurde die Jagdgesellschaft durch Lord de Winter, dessen Besitz sich über halb England erstreckte. Als entfernter Verwandter der Königin genoss er großen Einfluss bei Hofe. Lord de Winter gehörte zu den wenigen Aristokraten, die nicht allein von den Erträgen ihrer Güter lebten. Er besaß mehrere Textil-Fabriken in Manchester, die seit Jahren ordentliche Gewinne abwarfen. Erst im letzten Jahr hatte um die Hand von Charlotte Johnson angehalten, der Tochter eines bürgerlichen Großindustriellen. Die Heirat war ein riesengroßer Skandal und nur de Winters gute Beziehungen zum Königshaus hatten ihn vor der gesellschaftlichen Ächtung bewahrt.
    Lady de Winter aber hatte es nach wie vor schwer in der Gesellschaft, zumal sie sich vehement für das Frauenwahlrecht einsetzte.
    Richard machte keinen Hehl um seine Abneigung gegen die temperamentvolle junge Frau, traute sich jedoch nicht, Charlotte vor den anderen Gästen zurechtzuweisen.
    Georgina hingegen bewunderte Lord de Winters Frau für ihren Mut. Wenige Frauen wagten es, sich so vehement für eine Verbesserung der Rechtslage einzusetzen.
    In Anbetracht der sehr unterschiedlichen Gäste, die in den nächsten Tagen aufeinandertreffen würden, versprach das Wochenende recht unterhaltsam zu werden. Trotzdem fiel es Georgina schwer, nicht jede Minute an Jamie und an das Kind zu denken, welches sie unter dem Herzen trug. Trotzdem war sie dankbar für die Ablenkung. Für trübe Gedanken und Grübeleien würde wenig Zeit bleiben. Allerdings durfte sie nicht ihr wichtigstes Vorhaben aus den Augen verlieren: Sie musste mit Richard schlafen - koste es, was wolle!
     
    Am Freitag Abend waren alle Gäste eingetroffen und die Jagdgesellschaft saß beim Dinner im festlich geschmückten Speiseraum.

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