Hot & Sexy 16
Sie mich an. Ich habe Ihnen nichts zu sagen, was ein Anwalt nicht besser sagen könnte.“
Sarah rührte sich nicht. „Ich mag Sie, Caron. Lassen Sie sich von dieser Geschichte nicht das Leben ruinieren. Das haben Sie nicht verdient.“
Das reichte. Caron öffnete die Tür. „Gehen Sie, Agent Walker!“
Sarah stieß sich vom Schreibtisch ab, ließ jedoch den Rekorder stehen. „Hören Sie sich das ruhig an und geben Sie es auch Ihrem Anwalt. Er findet es bestimmt interessant.“ Sie blieb vor Caron stehen. „Sagen Sie mir, was ich wissen muss.“
„Wie ich Ihnen schon mehrmals gesagt habe, Agent Walker …“
„Schon mehrmals gesagt?“ Baxter stand an der Tür, mit einem großen Strauß Rosen im Arm. Erschüttert blickte er Caron an. „Wann hast du schon einmal mit ihr gesprochen, Caron?“
Caron schien das Herz stehen zu bleiben. Sie hätte ihm ja alles erzählt, aber es war ihr nie wichtig erschienen. Es hätte ihm nur zusätzliche Sorgen bereitet, wegen nichts. „Baxter …“
„Weißt du was“, fiel er ihr ins Wort, und seine Stimme klang hart und kalt. „Es gibt keine gute Antwort auf meine Frage, Caron. Ich habe dir vertraut. Aber das war wohl ein Fehler.“
„So gering denkst du von mir?“, erwiderte sie, aber er hatte sich schon umgedreht, die Blumen auf den Boden geworfen und stürmte aus dem Büro.
Er gab ihr nicht einmal eine Chance, sich zu erklären. Sie hatte ihn verloren. Wieso liebte sie ihn überhaupt, wenn er ihr diesen Verrat zutraute? Ihre Kehle war wie zugeschnürt, und ihre Augen brannten. Sie liebte ihn immer noch, verdammt noch mal.
„Das ändert nichts, Caron“, sagte Agent Walker.
„Verschwinden Sie!“, schrie Caron und deutete auf die Tür. „Hauen Sie endlich ab!“
Baxter war fort. Das war die Realität, der sie sonst gerne mithilfe ihrer Bücher entfloh. Die Realität, in der es nun mal kein Happy End gab.
17. KAPITEL
Heiligen Abend saß Sarah spätnachmittags allein und deprimiert in ihrem kleinen Büro und starrte auf den braunen Umschlag, den ein Kurier vor ein paar Minuten abgeliefert hatte. Fred hatte sich vor ein paar Tagen freistellen lassen, und Jett Alexander würde wohl wegen eines Formfehlers ungestraft davonkommen …
Seufzend griff sie nach dem Umschlag, brach das Siegel und nahm die Papiere heraus.
Sie studierte sie aufmerksam, dann lehnte sie sich erleichtert zurück. „Wir haben ihn. Endlich haben wir ihn.“
„Wir“ bedeutete in diesem Fall sie und Fred. Fred hatte hartnäckig darauf bestanden, dass irgendwo in Jetts Vergangenheit etwas zu finden sein müsse, das sich gegen ihn verwenden ließe. Und siehe da, bevor Jett in Remingtons Firma kam, hatte er in einer anderen Firma das gleiche unsaubere Spiel gespielt. Dieses Mal hatte man ihm nichts anhaben können, doch für damals würde er büßen müssen.
Plötzlich wurde Sarah von Gefühlen überwältigt, die umso stärker waren, als sie sie die ganze Zeit unterdrückt hatte. Sie schob die Papiere in den Umschlag zurück und stand auf. Bevor sie sich auf ihr eigenes Gefühlschaos einlassen konnte, musste sie sich erst um Jetts Verhaftung kümmern. Auf keinen Fall sollte er ihnen ein zweites Mal entkommen.
Es war schon spät, als Sarah ihren Buick vor dem zweistöckigen Gebäude parkte, in dem Fred wohnte. Sein Jeep stand ebenfalls da, er war also zu Hause – allein wie sie.
Was sollte sie zu ihm sagen? Unentschlossen ging sie die Stufen hinauf.
Als sie an seine Tür klopfte, wurde diese fast im selben Moment von innen aufgerissen. Fred stand in Jeans und mit nacktem Oberkörper vor ihr. „Ich habe mich schon gefragt, wie lange du noch in deinem Auto sitzen bleiben willst“, sagte er trocken.
Schnoddrig wie immer, stellte Sarah erleichtert fest. So erleichtert, dass sie sich ihm in die Arme warf und zu weinen begann.
„Ich habe das nicht so gemeint, was ich über deine Schwester gesagt habe“, flüsterte sie. „Es tut mir so leid.“
„Ich weiß.“ Er schlang die Arme um sie. Ein paar Minuten hörte sie auf zu denken und schluchzte hemmungslos. Fred hatte inzwischen die Tür geschlossen und Sarah mit sich zur Couch gezogen.
Sanft strich er ihr das Haar aus dem Gesicht. „Besser?“
„Wir haben Jett“, sagte sie. „Dank dir. Du hattest recht. Er hat eine Vergangenheit, und was für eine.“
„Ist das nicht erfreulich?“ Er sah sie fragend an. „Nichts, worüber man weinen müsste.“
„Du hattest recht, Fred, mit so vielem. Ich habe falsche Entscheidungen
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