Hot & Sexy 16
besprechen.“
„Warte.“ Sie hielt ihn am Ärmel seines Mantels fest.
Er wartete.
„Ich weiß nicht. Du scheint sehr viel über diese Nacht nachgedacht zu haben.“
„Du etwa nicht?“
Sie senkte den Blick und nickte.
„Und zu welchem Schluss bist du gekommen, Nina? Abgesehen davon, dass es ein Fehler war.“
Sie sah ihm wieder ins Gesicht. „Ich … ich …“ Sie lachte bitter. „Du wirst nicht lockerlassen, oder?“
„Nein.“
Sie schien jeden Moment in Tränen ausbrechen zu können.
Er berührte ihre Wange. „Ich will dir nicht wehtun. Ich bin nach Fantasy zurückgekommen, um alles wieder in Ordnung zu bringen, falls das überhaupt möglich ist. Aber dazu müssen wir verstehen, was wir getan haben und warum.“
Sie umfasste erneut ihren Becher. „Du hast recht.“
Gauge setzte sich wieder.
„Wo fangen wir an?“
„Am besten am Anfang.“
Einige Zeit später fühlte Gauge sich so gut wie schon lange nicht mehr. Inzwischen hatte er erkannt, dass nicht nur Verständnis nötig war, sondern auch Akzeptanz, und er glaubte, dass Nina und er einen wichtigen Schritt in diese Richtung gemacht hatten.
Das Problem war nur, dass sie dabei eine Person vollkommen vergessen hatten: Kevin.
Deshalb wurden sie von ihm überrascht und waren unfähig zu reagieren. Er, Gauge, hatte gerade etwas gesagt, und Nina beugte sich lachend zu ihm herüber, wie sie es früher immer getan hatte.
Nina bemerkte Kevin zuerst und sah ihn über ihre Schulter an, und er folgte ihrem Blick. Kevin musterte sie beide mit finsterer Miene, dann marschierte er ohne ein weiteres Wort in den Buchladen.
Gauge war froh, dass Nina nicht aufsprang, um ihm hinterherzulaufen. Sein Zorn schien sie nicht einmal zu beunruhigen. Er hätte gern geglaubt, dass ihre Reaktion auf ihr Gespräch zurückzuführen war.
Ninas leises Seufzen zeugte davon, wie frustriert sie war, wenn es um ihren Ehemann ging. „Meinst du, ihr zwei werdet diese Sache jemals aus dem Weg räumen können?“
„Ich weiß nicht, Nina. Ich weiß es wirklich nicht.“
Sie drückte seinen Oberarm. „Ich möchte jedenfalls, dass alles wieder gut wird. Du fehlst mir. Unsere Dreiecksfreundschaft fehlt mir.“
Er grinste.
Sie boxte ihn lachend gegen den Arm, eine Geste, die ihm verriet, dass zumindest sie beide auf einem guten Weg waren.
„Hör auf, dabei an unanständige Sachen zu denken, Patrick Gauge.“
„Niemals.“
Lizzie verbrachte den Großteil des Vormittags in ihrem Haus. Sie fühlte sich eigenartig, als stünde etwas Großes bevor, für das sie jedoch Gauge brauchte. Zum fünften Mal innerhalb von ebenso vielen Minuten schaute sie von den Weihnachtskarten auf, die sie gerade mit Adressen versah, und spähte hinauf zur Wohnung über der Garage.
„Jetzt hör aber endlich auf“, schalt sie sich und widmete sich mit doppelter Energie den Karten.
Ihr Bruder Jesse hatte angerufen und sich auf einen Kaffee bei ihr eingeladen. Sie freute sich, dass er vorbeikommen wollte, denn das war eine willkommene Ablenkung von den ständigen Überlegungen daran, wo Gauge stecken konnte und ob er ihr bei dem Großen, das bevorstand, helfen würde, damit es nicht für alle Zeiten eine vage Ahnung blieb.
In diesem Moment bog der Pick-up ihres Bruders in die Auffahrt ein. Jesse hielt dicht vor der Garage, damit er durch die Hintertür hereinkommen konnte, wie es in ihrem Elternhaus üblich war. Genau in dem Augenblick, als er ausstieg, kam auch Gauge um die Ecke. Die beiden Männer schüttelten sich die Hand, und Gauge winkte zum Küchenfenster, ehe er die Treppe zu seiner Wohnung hinaufging.
Verdammt!
Jesse und sein schlechtes Timing. Sie öffnete ihm die Tür und forderte ihn auf, sich die Stiefel abzuputzen, während sie hinausspähte, ob Gauge noch zu sehen war. Das war nicht der Fall, daher machte sie die Tür zu.
„Er ist immer noch hier, was?“, meinte Jesse.
Da es Jesses Exfreundin Heidi gewesen war, die Gauge als Mieter empfohlen hatte, kannte ihr Bruder ihn. Außerdem war Jesse Stammgast in dem Pub, in dem Gauge gelegentlich auftrat.
Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihrem jüngeren Bruder einen Kuss auf die Wange. „Wie geht es dir?“
Obwohl nur ein paar Jahre zwischen ihnen lagen, fühlte sie sich älter. Ihre Mutter hatte ihr erklärt, es habe mit emotionaler Intelligenz zu tun, dass Frauen den Männern in der Entwicklung stets voraus waren.
„Und dir?“ Er musterte sie von oben bis unten, während er seine Schaffelljacke auszog und
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