Hot Shots- Firefighters: Gefährliche Begegnung
die Autobombe? Hatte sie sich innerlich kaputtgelacht über ihn, als er sie quasi angefleht hatte, Zeit mit Joseph zu verbringen, damit sie sich »um ihn kümmerte«?
Und wie sie sich um ihn gekümmert hatte! Sie hatte versucht, ihn direkt ins Grab zu befördern.
Aber wieso?
»Hat sie dich mit der Kettensäge losgeschickt? War es ihre Idee, dass du rausgehst und das Feuer bekämpfst?«
Joseph zog die dichten Augenbrauen hoch. »Ich weiß es nicht. Ich kann mich sonst an kaum etwas erinnern.« Er warf Logan einen entschuldigenden Blick zu. »Du hattest recht. Ich hätte diesen Flieger nach Hawaii nehmen sollen. Ich hätte uns beide beinahe umgebracht in dem Feuer.«
»Denk nicht weiter dran. Wir sind mit dem Leben davongekommen«, sagte Logan unwirsch.
Aber Maya war immer noch in der Hütte. Und Logan hatte sein ganzes Leben noch nie solche Ängste ausgestanden. Denn wenn Jenny den Brief verfasst hatte, der in der feuersicheren Box in Mayas Motelzimmer entdeckt worden war, dann war ihre Absicht klar: » Ich habe oft davon geträumt, Dein langes Haar brennen zu sehen und zuzuschauen, wie Deine zarte Haut bis auf die Knochen wegschmilzt.«
»Maya ist bei dir zu Hause, Joseph. Sie wartet dort auf uns. Ich habe sie alleine zurückgelassen. Sie könnte in Schwierigkeiten sein.«
Denn wie er die Lage einschätzte, hatte Jenny auf der Lauer gelegen, weil sie mit eigenen Augen sehen wollte, ob sie es lebend aus seinem Haus geschafft hatten.
Joseph lief jetzt ebenfalls schneller. »Lass uns dein Mädchen da rausholen!«
23
Maya suchte ihre Umgebung nach etwas ab, das sie notfalls als Waffe einsetzen konnte, und entschied, dass der Schürhaken dafür am besten geeignet war.
»Eigentlich«, sagte sie mit vollkommen ruhiger Stimme, während sie auf den Kamin zuging, »bin ich froh, dich hier zu treffen. Ich wollte mich sowieso mit dir unterhalten.«
Jenny hob überrascht die Augenbrauen. »Mit mir? Worüber?«
Unter Aufbietung all ihrer Willenskraft setzte sich Maya auf die Armlehne der Couch, die gleich neben der offenen Feuerstelle stand. »Ich mache mir Sorgen um Dennis. Wegen einiger Sachen, die er mir erzählt hat.« Wenn sie Jenny davon überzeugen konnte, dass sie Dennis für den Schuldigen hielt, konnte sie vielleicht entkommen.
»Was denn genau?«
Maya fuhr mit der Hand durch die Luft. »Du weißt schon, über die Beziehung zu seinem Dad und die zu Logan. Ihre Rivalität.«
Jenny lächelte ein böses Lächeln. »Dennis verabscheut Logan.«
»Tatsächlich? Warum?«
»Er ist eifersüchtig. Immerhin sieht Logan viel besser aus. Er ist in allem so viel besser. Alle lieben ihn.«
Mayas Herz schlug dumpf, während Jenny sich auf sie zubewegte. Das Schüreisen befand sich immer noch knapp außerhalb ihrer Reichweite. Sie hatte noch nie jemanden vorsätzlich verletzt, aber sie würde alles tun, was nötig war, um diese schreckliche Frau hinter Gitter zu bringen, und zwar für den Rest ihres nichtswürdigen Lebens.
Jennys Gesicht nahm einen verträumten Ausdruck an. »Auch ich liebe ihn, wusstest du das?«
»Natürlich liebst du Dennis«, sagte Maya und verstand sie dabei absichtlich falsch. »Er scheint ein toller Kerl zu sein. Und er liebt dich wirklich sehr.«
»Doch nicht Dennis, du dummes Huhn. Ich spreche von Logan. Ich liebe Logan. Wir sind füreinander bestimmt.«
Maya rückte Stück für Stück näher an den Kamin heran. »Weiß Logan von deinen Gefühlen für ihn?«
»Wir wären schon längst zusammen, wenn du nicht dazwischengekommen wärst. Ich war dort. Ich habe euch gesehen, vor sechs Monaten.«
»Wo hast du uns gesehen?«
»Als ihr eure kleine Fickparty eingeleitet habt. Ich bin in das Lokal gekommen und habe euch reden gehört.«
»Aber außer uns war doch niemand in der Bar«, erwiderte Maya. Wenn sie allerdings darüber nachdachte, dann war sie so von ihrem Kummer überwältigt gewesen, dass sie vermutlich an einer ganzen Menschenmenge hätte vorbeigehen können, und sie hätte trotzdem niemanden wahrgenommen.
»Ich hatte nach meiner Mittagsschicht den Geldbeutel vergessen, und als ich zurückkam, bin ich in die Szene zwischen euch hereingeplatzt. Nicht, dass es euch aufgefallen wäre. Ihr wart viel zu beschäftigt damit, euch abzuschlabbern. Und danach wollte er von anderen Mädchen nichts mehr wissen. Als hättest du ihn mit einem gottverdammten Zauber belegt. Was hast du eigentlich mit ihm angestellt?«
»Gar nichts«, sagte Maya aufrichtig. Er hatte ihre Welt auf den Kopf
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