Hot Shots- Firefighters: Gefährliche Begegnung
gestellt, aber sie hatte ihm offensichtlich nur alle Gefühle geraubt.
»Von wegen gar nichts«, fauchte Jenny. »Er hat keine andere Frau mehr angerührt, nachdem du wieder weg gewesen bist.«
Er hat keine andere Frau mehr angerührt.
Hatten ihm ihre Küsse etwa genauso viel bedeutet wie ihr? Selbst jetzt, in dieser bedrohlichen Situation, war Maya von Logans Verhalten tief bewegt.
Jennys Tirade war noch nicht zu Ende, und ihre Stimme war voller Wut. »Er kam nicht mehr in die Bar. Ich habe ihn kaum noch zu Gesicht bekommen. Dabei sollte er doch mir gehören.«
Maya schluckte. »Es tut mir leid.« Sie zwang sich dazu, die Worte auszusprechen, und hoffte, dass es ehrlich klang.
»Nein, das tut es nicht. Du fickst ihn doch schon wieder, habe ich recht?«
Maya sprang auf die Füße. »Nein.«
»Lüg mich nicht an!«
Maya folgte Jennys Blick hin zu dem gefalteten Foto, das aus ihrer Hosentasche schaute. Als Jenny danach griff, fiel Mayas Mobiltelefon zu Boden, und Jenny zertrat es mit ihren Stiefeln.
Maya starrte auf das zertrümmerte Telefon und versuchte nicht darüber nachzudenken, wie schlimm ihre Lage wirklich war. Hoffentlich hatte Chief Stevens ihr Flüstern noch gehört und Hilfe losgeschickt.
Jenny wedelte mit dem Foto vor Mayas Gesicht herum. »Du liebst ihn, stimmt’s? Und wahrscheinlich hat er dir auch gesagt, dass er dich liebt?«
Als Maya zögerte, zerknüllte Jenny wütend das Foto und warf es zu Boden.
»Und ob. Das weiß ich nur zu gut! Er hält sich für deinen Seelenverwandten. Er möchte, dass du die Mutter seiner Kinder wirst.«
Maya schüttelte überdeutlich den Kopf. »Nein«, sagte sie und bewegte sich Zentimeter für Zentimeter auf den Schürhaken zu. Sie hatte schon fast die Hand um ihn gelegt, als Jenny eine Pistole aus der Tasche zog. Maya erstarrte.
»Wie auch immer«, sagte die Verrückte mit ausdrucksloser Stimme und wedelte mit der Knarre vor Mayas Gesicht hin und her. »Alles wird sich zum Guten wenden, sobald du nicht mehr da bist. Wenn ihr alle tot seid. Du hättest schon gestern im Truck draufgehen sollen. Dann müsste ich das hier jetzt nicht tun.«
»Du musst es auch jetzt nicht tun, Jenny«, sagte Maya. »Ich kann dir helfen. Ich kann meinem Chef sagen, dass das Feuer nicht durch Brandstiftung ausgelöst wurde. Ich kann der Forstbehörde gegenüber erklären, dass es unmöglich ist, die genaue Brandursache zu ermitteln. Ich werde dir Geld besorgen, genug, damit du das Land verlassen kannst und niemals wieder arbeiten musst.«
»Das könntest du alles für mich tun?«
Hoffnung regte sich in Mayas Brust. »Gib mir fünf Minuten am Telefon. Ich werde alles regeln.«
Jenny kaute auf ihrer Unterlippe herum. »Hm, nein danke! Ich denke, es macht viel mehr Spaß, dich umzubringen.«
Die Freude, mit der diese Frau ihre Absicht verkündete, ließ Maya erzittern. So, wie es im Moment aussah, würde Jenny eher in einer geschlossenen Anstalt landen als im Gefängnis.
»Aber bevor ich das tue, musst du mir noch bei einer Sache helfen«, sagte Jenny. »Ich habe zwei Dutzend Benzinkanister dabei, die darauf warten, abgeladen zu werden.« Sie drückte den Lauf ihrer Pistole in Mayas Rückgrat. »Los!«
Maya fuhr mit der Hand in ihre Tasche, griff nach dem Kugelschreiber und wirbelte herum, um Jenny mit ihrer Waffe in die Augen zu stechen. Die Spitze des Kugelschreibers traf Jenny am Hals, gleich unter dem Ohr.
»Dafür wirst du büßen, du kleine Schlampe«, schrie Jenny und warf sich auf Maya, die gerade nach dem Schürhaken greifen wollte. Sie erwischte sie an den Haaren und riss sie zurück.
Der Schmerz trieb Maya Tränen in die Augen – Jenny hatte ihr eine dicke Strähne herausgerissen, und jetzt drückte sie ihr die Waffe zwischen die Rippen.
»Vielleicht sollte ich dich gleich umbringen«, fauchte sie.
Nein. Maya hatte Logan versprochen, dass sie hier auf ihn warten würde, bis er zurückkam. Er würde schon bald mit Joseph im Schlepptau hier auftauchen, und gemeinsam würden sie einen Weg finden, Jennys Pläne zu vereiteln.
Bis dahin musste sie durchhalten – und am Leben bleiben.
»Es tut mir leid«, presste sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Ich mache alles, was du verlangst. Sag mir, was ich tun soll.«
Jenny blieb eine gefühlte Ewigkeit so auf Maya liegen, lange genug, dass Maya sich fragen konnte, ob das letzte Geräusch, das sie hören würde, das Klicken des Abzugshahns sein würde. Doch dann verlagerte Jenny ihr Gewicht auf die Seite,
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