Hot Shots- Firefighters: Gefährliche Begegnung
fegten.
Unter sich hörte er Joseph unregelmäßig atmen, und Logan hoffte, er hatte dem Mann nicht die Rippen gebrochen oder ihm anderweitige Verletzungen zugefügt, die ihren Rückmarsch zur Hütte in die Länge ziehen könnten.
In all den Jahren als Hotshot hatte Logan einen Feuerschutz wie diesen erst ein einziges Mal verwenden müssen. Es war nicht unbedingt eine Erfahrung, die er wiederholen wollte. Das Gefühl, bei lebendigem Leibe in einer Mikrowelle geschmort zu werden, verschlimmerte sich noch, wenn man zu zweit unter der Glasfaser-Aludecke lag. Die Hitze, die sich überall ausbreitete, war die eine Sache; schlimmer noch war die Gefahr, die von den Flammen ausging, die womöglich durch den Schutz auf ihre Haut gelangten.
Aber Logan wusste genau, dass die wahrscheinlichste Todesursache für einen Feuerwehrmann seine Angst war, die ihn dazu brachte, die schützende Decke abzuwerfen.
Also presste er seine Hände und Füße, so fest es ging, in die dafür vorgesehenen Schlaufen, obwohl die Temperatur ins Unerträgliche stieg. Den Spitznamen »Bratenschlauch« hatte sich das Ding redlich verdient.
Und dann zogen die eben noch über ihnen tobenden Flammen genauso schnell vorbei, wie sie gekommen waren – der Wind trieb sie weiter den Berg hinauf. Logan behielt den Feuerschutz trotzdem fest im Griff, falls noch ein weiterer Feuerball über den Wanderweg rollen sollte. Er blieb noch einige Minuten in der gleichen Stellung liegen, dann war er endgültig sicher, dass das Feuer weitergezogen war.
Stück für Stück schob er den Feuerschutz zurück und hielt die Augen währenddessen geschlossen, da aus den verkohlten Bäumen, die die Wiese umstanden, ein dicker Ascheregen niederging. Er reichte Joseph die Hand und zog ihn hoch. Mit einem Blick erkannte er, dass sein Stiefvater wieder klar denken konnte.
»Was zum Teufel ist passiert?«
»Das verrate ich dir gleich. Wie sieht’s aus, kannst du rennen?«
Joseph sah ihn an, als hätte er den Verstand verloren. »Natürlich kann ich das.«
»Gut. Dann lauf zur Hütte zurück, so schnell du kannst. Ich bin direkt hinter dir.«
Joseph raste mit einer Geschwindigkeit über die Wiese, den Hang hinunter und zurück auf den Wanderpfad, die sein Alter wie auch seine geistige Verfassung Lügen strafte. Fünf Minuten lang rannten sie schnell und gleichmäßig hintereinander her, und dann erst fühlte Logan sich sicher genug, um das Tempo zu verringern. Er schloss zu Joseph auf und legte ihm eine Hand auf den Arm.
»Wir können jetzt etwas langsamer laufen.«
All die Jahre als Elite-Feuerwehrmann hatten Josephs Körper so gut trainiert, dass er nur in einen noch immer recht schnellen Wanderschritt verfiel. Er war außer Atem, würde sich jedoch von nichts aufhalten lassen.
Logan wollte seinen alten Lehrmeister nur ungern für all das verantwortlich machen, was geschehen war. Aber es war an der Zeit, einige Entscheidungen zu fällen, die Joseph vielleicht nicht gefielen. Zum Teufel mit seiner Unabhängigkeit. Logan würde in Zukunft bei ihm leben. Es war der einzige Weg, um sicherzustellen, dass so etwas nicht noch einmal vorkam.
Da überkam ihn plötzlich die Erinnerung an sein brennendes Haus. Er war so in Sorge um Joseph gewesen, dass er kurzzeitig vergessen hatte, dass sein Zuhause nicht mehr existierte.
Na schön! Dann würde er eben bei Joseph einziehen, während er es wieder aufbaute. Diesmal würde er hoffentlich auch zusätzlich Platz für eine Ehefrau mit einplanen müssen. Und für Kinder.
»Was zum Teufel ist geschehen?«, fragte Joseph noch einmal.
Logan wägte jedes einzelne seiner Worte sorgfältig ab. »Ich bin nicht ganz sicher. Maya und ich sind zu dir gefahren, aber du warst nicht im Haus.«
Joseph rieb sich das Kinn, während er versuchte, sich die Geschehnisse ins Gedächtnis zu rufen. »Alles, an was ich mich erinnere, ist, dass ich ein Nickerchen gemacht habe, und als ich aufgewacht bin, stand Dennis’ Freundin in meinem Wohnzimmer, und zwar mit meiner Ausrüstung in der Hand. Sie sagte, sie würde gerne wissen, wie ich in voller Montur aussehe. Sie hat mir auch dabei geholfen, alles anzuziehen.«
Jenny? »War es das erste Mal, dass sie so etwas getan hat?«
Joseph nickte. »Ich habe die Uniform jahrelang nicht mehr getragen. Nicht, bis sie es erwähnt hat.«
In Logans Kopf drehte sich alles. War es möglich, dass Jenny für das Desolation-Wilderness -Feuer verantwortlich war? Für den Brand im Motel? Für Robbies Verletzungen und auch
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