Hot Shots- Firefighters: Gefährliche Begegnung
bewegt sich das Feuer genau auf die neue Wohnsiedlung am südwestlichen Gebirgskamm zu.«
Logan fluchte. Das war genau die Sorte schlechter Neuigkeiten, die er jetzt nicht brauchen konnte. Verschlang das Feuer Häuser, die Millionen wert waren, beglichen die Versicherungen zwar die Rechnungen. Aber den Hotshots von Tahoe Pines würde man die Schuld an allem geben.
Er gab schnell ein paar Anweisungen: »Zieh ein paar Mannschaften aus der Stadt hinzu, damit sie die Dächer feucht halten und in der Umgebung der Randgrundstücke Feuerschneisen freilegen.«
»Nimmst du dir den Berg vor oder die Siedlung?«, fragte Gary.
»Weder noch«, antwortete Logan und ließ die Katze aus dem Sack. »Ich bin erst mal aus allem raus«, verkündete er seinem Gruppenführer.
»Was zum Teufel …?«
»Ich habe letzte Woche ein paar Lagerfeuer in der Desolation gelöscht, deshalb haben mich irgendwelche Wanderer beim Ranger angezeigt. Außerdem hat jemand meinen Namen bei der Feuer-Hotline erwähnt, und jetzt denken die Bosse von der Forstaufsicht, ich hätte diesen Waldbrand gelegt. Bis der richtige Brandstifter gefunden ist, bin ich suspendiert.«
Gary rieb sich mit der Hand über das Gesicht, und als es wieder vollständig zum Vorschein kam, schien es, als sei er um zehn Jahre gealtert.
»Das kann ich nicht glauben. Du bist ein verdammter Held, und jetzt wollen die dir das anhängen?«
»Auf dem Papier wirkt das alles sehr überzeugend. Aber ich bin mir sicher, sie wird dir mit Freude mehr darüber berichten.« Doch als er sich zu ihr umdrehte, war Maya bereits verschwunden. »Mist, verdammter!«
Eins musste er ihr lassen, sie war nicht nur furchtlos, sondern auch raffiniert. Und schnell. Wenn das so weiterging, hatte sie bis zum Anbruch der Dunkelheit seinen Kopf in der Schlinge.
»Scheiße, ich kann’s immer noch nicht fassen«, wiederholte Gary.
Logan musste hier weg und sich Maya an die Fährte heften. Wenn er sie wäre, würde er als Erstes zu Joseph gehen, um ihm Fragen zu stellen. Schließlich hatte ihn dieser Mann als Teenager aus unerfindlichen Gründen aufgenommen. Sie war nicht dumm und würde vermuten, dass irgendetwas dahintersteckte.
Es gab nur drei Menschen in Lake Tahoe, die von Logans Vergangenheit wussten: Joseph, sein Sohn Dennis und Logan selbst. Solange es Joseph gut ging, würde er um nichts in der Welt Logans Geheimnis verraten. Doch wenn sich sein Bewusstsein umnachtete, und das auch nur für sechzig Sekunden, dann konnten irreparable Schäden die Folge sein.
Logan beruhigte seinen Gruppenführer. »Gary, du hast doch hier alles unter Kontrolle. Du brauchst mich da draußen gar nicht. Sam soll sich mit den Funkgeräten im Sicherheitsbereich postieren. Die Hälfte der Crew geht zu den Häusern – sie sollen dort eine Schneise graben und die Dächer und Gärten nass machen.«
Er wartete Garys Antwort gar nicht erst ab. Sein bester Mann und die erfahrene Crew würden das Feuer bekämpfen. Er vertraute ihnen blind.
Nur Maya Jackson traute er nicht über den Weg.
5
Maya raste auf der zweispurigen Landstraße, die am See entlanglief, durch eine unübersichtliche Kurve, denn sie wollte ihren Vorsprung gegenüber Logan Cain unbedingt ausbauen. Dank der Unterbrechung hatte sie ihm entwischen können. In diesem Raum war es zu eng gewesen. Und Logan war zu groß, zu stark, zu verführerisch – er war einfach von allem zu viel –, als dass sie sich dort auf den Fall hätte konzentrieren können.
Jedes Mal, wenn er sich ihr näherte, erinnerte sie das an die Hitze seiner Lippen auf ihrem Mund und daran, wie sie sechs Monate zuvor ihre sehnsüchtigen Finger über seinen Waschbrettbauch hatte gleiten lassen.
Die Suspendierung hatte ihn unvorbereitet getroffen, und er war verärgert und wütend gewesen, aber trotzdem hatte sie sich zu keinem Zeitpunkt wirklich bedroht gefühlt. Ihr verräterischer Körper hätte sich ihm aber auch ohne jegliche Gewaltanwendung ergeben.
Wenn sie ihm nie zuvor begegnet wäre, was hätte sie dann an diesem Nachmittag über ihn gedacht? Wäre sie vom Bauchgefühl her genauso von seiner Unschuld überzeugt gewesen? Oder hätte sie noch etwas länger Zweifel gehegt? Trotz ihrer spannungsgeladenen Begegnung sagte ihr eine innere Stimme, dass die Forstbehörde hinter dem falschen Mann her war. Es half auch nicht weiter, dass es ihr unmöglich war, die Vergangenheit außen vor zu lassen, sosehr sie sich auch bemühte.
Sie hatte damit gerechnet, dass er versuchen würde,
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