Hot Shots- Firefighters: Gefährliche Begegnung
schwanger, oder?«
»Nein. Natürlich nicht.« Sie schluckte ihre Fassungslosigkeit darüber hinunter, dass ein vollkommen fremder Mensch ihr eine so unglaublich persönliche Frage stellte.
»Sie sind also nicht eine von Logans Freundinnen? Tja, wenn ich es mir recht überlege, dann hat er ja auch schon länger niemanden mehr mit hier hoch gebracht.«
Sie schüttelte den Kopf und betete, er möge in dem trüben Licht, das durch die Bäume fiel, nicht bemerken, dass sie rot geworden war. »Nein«, antwortete sie ganz aufrichtig, obwohl die Wahrheit etwas komplizierter war.
Wenn Joseph ihr gleich als Erstes solche Fragen stellte, wie viele Freundinnen mochte Logan dann wohl haben? Und welchen Platz mochte ihr nachmittägliches Stelldichein wohl auf der Rangliste seiner Abenteuer einnehmen?
Frauen stehen nun mal auf Feuerwehrmänner. Maya war da keine Ausnahme. Wie auch? In den vergangenen zehn Jahren war sie fast nur mit Feuerwehrmännern ausgegangen – das war allerdings, bevor sie begriffen hatte, dass ein Feuerwehrmann am Ende immer geht, wie man es auch drehen und wenden mag. Entweder ließen sie einen zurück, weil das Feuer immer an erster Stelle kam … oder sie starben, bevor sie die Gelegenheit dazu hatten.
»Wer sind Sie?«
Es war mehr als einmal vorgekommen, dass Leute, die sie befragen wollte, ihr die Tür vor der Nase zuschlugen, aus Angst, einer Ermittlerin zu viel zu verraten. Ehrlich gesagt, war sie sich nicht sicher, wie Joseph reagieren würde.
»Ich arbeite für Cal Fire .« Sie wiederholte exakt dieselben Worte, die sie auch zu Logan gesagt hatte. »Wir arbeiten im Rahmen einer Brandursachenermittlung mit der Forstbehörde zusammen.«
Sie benutzte nie das Wort »Brandstiftung«. Es machte den Menschen Angst. Und dann verrieten sie gar nichts mehr.
Aus Josephs zerfurchtem, ungepflegtem Gesicht wich jegliche Farbe. »Scheiße!« Er trat zur Seite. »Sie kommen besser rein.«
Sie ging hinter ihm ins Haus und verzog die Nase, als sie den muffigen Gestank wahrnahm. Alles war von einer dicken Staubschicht überzogen. In den Ecken stapelten sich Zeitungen, und die Küche versank in einem Chaos aus Getränkedosen, Verpackungen und schmutzigen Tellern. Es war offensichtlich, dass hier etwas nicht stimmte. Sie fragte sich, inwieweit Josephs Zustand wohl Einfluss auf Logans Gefühlsleben nahm.
Joseph schob ein paar dreckige Kleider von der Ledercouch, die auch schon bessere Tage gesehen hatte. Er schien die Unordnung gar nicht zu bemerken. »Möchten Sie etwas trinken?«
Sie schüttelte den Kopf und fragte sich beiläufig, ob Alkoholismus die Ursache für dieses Durcheinander sein könnte. Aber Josephs Atem hatte nicht nach Alkohol gerochen, und sie hatte in der Küche auch keine leeren Bierdosen oder Schnapsflaschen gesehen.
»Nein, danke!« Sie zog ein kleines Notizbuch samt Stift aus ihrer großen Tasche. »Ich würde Ihnen gerne ein paar Fragen stellen.«
Er ließ sich in einen blauen Sessel mit löchrigem Bezug sinken. »Okay.«
»Logan ist als Teenager zu Ihnen gezogen, ist das richtig?«
»Er war siebzehn. Ein Teufelskerl. Bis heute.«
»Sind sie blutsverwandt?«
»Nein.«
»Warum hat er nicht bei seinen Eltern gelebt? Oder bei einem Onkel oder einer Tante?«
Joseph musterte sie argwöhnisch. Er wollte nicht zu viel und nicht zu wenig verraten. »Seine Mutter hatte mich gebeten, ihn bei mir aufzunehmen.«
Logans Akte war diesbezüglich wenig aufschlussreich. Er war im ersten Highschooljahr von Boulder, Colorado, nach Kalifornien gezogen. Und sie würde Josephs Haus nicht eher verlassen, bis sie herausgefunden hatte, wieso.
»Warum gerade Sie?«
»Wir sind mal miteinander ausgegangen.« Sein Blick verlor sich in der Ferne. »Das ist schon sehr lange her. Noch bevor sie geheiratet hat und Logan bekam. Und bevor ich meine Frau kennenlernte.«
Maya konnte nichts erkennen, was auf eine Ehefrau hingedeutet hätte, auch wenn Joseph einen goldenen Ehering trug. »Ich vermute, dass er damals in Schwierigkeiten steckte?«
Josephs Blick war wieder klar, als er ihn erneut auf sie richtete. »Er war so wie die meisten anderen Kids auch. Er wusste einfach nicht, wohin mit all seiner Energie.« Sein wissender Blick schien sie zu durchbohren. »Mit all seiner Leidenschaft.«
Verdammt! Sie wurde schon wieder rot. Es würde ihr überhaupt nichts ausmachen, wenn er von irgendeinem anderen Mann reden würde, mit dem sie etwas gehabt hatte. Aber die fünfzehn Minuten in Logans Armen hatten sich
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