Hot Shots- Firefighters: Gefährliche Begegnung
brennen zu sehen und zuzuschauen, wie Deine zarte Haut bis auf die Knochen wegschmilzt. Jetzt wird es nicht mehr lange dauern, bis meine Träume wahr werden.
Sie konnte die Nachricht kaum weiter festhalten, so kalt und steif fühlten sich ihre Finger plötzlich an. Logan hatte ihr eine Hand auf die Schulter gelegt und mitgelesen.
»Alles in Ordnung?«
Seine Stärke, seine Berührung, das alles tat ihr so gut, dass es ihr schwerfiel, ihn abzuschütteln, doch sie entzog sich ihm und seiner Körperwärme und wandte sich ab.
»Es geht mir gut«, log sie, während sie Patrick den Brief zurückgab. Die Polizei würde ihn als Beweismittel beschlagnahmen. »Ich muss unbedingt einige der Zeugen befragen.«
Sie wandte Logan den Rücken zu und ging zu einer Gruppe von Frauen und Kindern hinüber, die alles aus sicherer Entfernung mit angesehen hatten. Sie musste sich auf das konzentrieren, was hier vorgefallen war, sonst würde sie durchdrehen.
»Hallo«, sagte sie und zwang sich zu einem Lächeln. »Ich bin Brandursachenermittlerin und würde Ihnen gern ein paar Fragen stellen, wenn Sie damit einverstanden sind?«
»Unglaublich. Sie sind aber schnell! Das ist ja wie bei den CSI-Sendungen im Fernsehen«, sagte eine junge Mutter mit leuchtenden Augen.
Maya war froh, dass es wenigstens einen Menschen gab, der an der Sache seinen Spaß hatte. Im Unterschied zu ihr.
»Hat zufällig einer von Ihnen etwas Verdächtiges in der Nähe von Zimmer 205 bemerkt?«
Alle drei Frauen nickten zustimmend, und eine Brünette ergriff zuerst das Wort: »Ich weiß nicht, ob ich ihn verdächtig nennen würde. Eher verdammt gut aussehend. Er lungerte eine Zeit lang vor dem Zimmer herum, ganz so, als ob er auf jemanden warten würde.«
Maya rann ein Schauer über den Rücken. »Könnten Sie ihn genauer beschreiben? Wie sah er aus?«
Die Freundin der Brünetten kicherte. »Groß. Sehr gut gebaut. Braunes Haar. Wie einer von den Feuerwehrmännern hier. Er hatte sich eine Baseballkappe tief ins Gesicht gezogen, deswegen konnte man sein Gesicht kaum erkennen.«
Na wunderbar! Sie hatten gerade Logan beschrieben. Und außerdem ungefähr die Hälfte aller Feuerwehrmänner im Gebiet von Lake Tahoe, Wald- und Stadteinheiten zusammengenommen.
Sie musste Logan diesen Frauen zeigen, um herauszufinden, ob sie ihn identifizieren konnten, auch ohne dass sie ihm in die Augen geblickt hatten. Aber als sie sich umdrehte, um nach ihm zu sehen, stand er nicht mehr bei Patrick, und sie konnte ihn auch sonst nirgendwo entdecken.
Während sie sich zu den übrigen Schaulustigen aufmachte, bekämpfte sie die wachsende Enttäuschung, die sich in ihr breitmachte. Aber die anderen Zeugen brachten sie auch nicht weiter, sie bekräftigten nur die Aussagen der Frauen, manchmal beinahe Wort für Wort. Nachdem sie ihre Befragung von Zeugen und Polizisten abgeschlossen hatte, musste sie schließlich der bedrohlich-makabren Situation, in der sie sich befand, ins Auge sehen: Jemand versuchte, ihr Angst zu machen – oder noch Schlimmeres.
Ihr wurde übel, obwohl sie nichts im Magen hatte. Verzweifelt auf der Suche nach etwas, an das sie sich klammern konnte, presste sie sich ihre Tasche gegen den Bauch. Sie konnte nicht eine einzige Sekunde länger hier auf diesem Parkplatz stehen und so tun, als wäre sie eine knallharte Ermittlerin. Sie musste sich irgendwo in Ruhe hinsetzen, wo kein Rauch in der Luft lag und keine Feuerwehrmänner herumliefen, die sie an ihren Bruder erinnerten.
Mit schnellen Schritten überquerte sie den Parkplatz und folgte dem Weg zum See. Die Sonne war längst untergegangen, und sie stolperte über vereinzelte Steine. Dann endlich wurden die Gebäude weniger, und Sand knirschte unter ihren Füßen. Die Wellen schlugen ans Ufer, und sie ließ sich direkt dort am Ufer fallen, mit all ihren Sachen, und genoss die Kühle des Sands unter sich. Sie begrub den Kopf zwischen den Knien und atmete ein paarmal tief durch – durch die Nase ein, durch den Mund wieder aus.
Heute war wirklich einer der schlimmsten Tage ihres Lebens! Nur noch die Tage, an denen ihr Vater und ihr Bruder starben, waren furchtbarer gewesen.
Sie hob den Kopf und blickte zu dem vollen Mond empor, der auf den See herabschien; sie betrachtete das Wogen des Wassers und wünschte sich, es gäbe jemanden, den sie um Trost bitten könnte. Jemanden, zu dem sie »Ich habe Angst« sagen könnte. Aber da war niemand. Nicht mehr.
Ihre Freundinnen hatten wieder und wieder angerufen, bis
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