Hot Shots- Firefighters: Gefährliche Begegnung

tollen Kerl. Jemand wie er würde »niemals etwas so Schreckliches tun«.
    Aber in Wahrheit waren es oftmals genau die Typen, die jeder mochte; derjenige, der immer zur Stelle war, um einem Nachbarn zu helfen, konnte auch derjenige sein, der es nicht lassen konnte, ein Feuer zu entfachen, das Häuser in Schutt und Asche legte oder Unschuldige das Leben kostete.
    Sie verabschiedete sich schnell, bevor ihr Chef es sich anders überlegen konnte, und ließ das Telefon zurück in die Tasche fallen. Die kühle Brise, die vom See herüberwehte, half ihr, den Kopf freizubekommen, und sie nahm sich einen Moment Zeit, um über die verrückte Situation, in der sie sich befand, nachzudenken.
    Entweder hatte Logan das Feuer in ihrem Zimmer gelegt, oder seine Vermutung stimmte, und sie hatte irgendjemand anders wütend gemacht. Aber wen?
    Wer auch immer die Nachricht geschrieben hatte, wusste, dass sie vor sechs Monaten in der Stadt gewesen war. Und so wie sie das einschätzte, war Logan der Einzige, mit dem sie an jenem Tag etwas zu tun gehabt hatte.
    Ihr Chef hatte recht. Sie war zu nahe an der Sache dran. Sie hätte nie gedacht, dass sie sich zu einem Mann hingezogen fühlen könnte, der in der Lage war, ein solches Unheil anzurichten.
    Aber so war es.
    Ein breites Lächeln blitzte im Dunkeln auf. Ein perfektes kleines Feuerchen. Es war eine solche Befriedigung gewesen, die Angst in ihren Augen zu sehen, als sie die Nachricht erhielt.
    Schon bald würde sie bekommen, was sie verdiente.
    Sehr bald.
    Aber zuerst mussten noch einige Brände gelegt werden – sie sollte sich richtig anstrengen müssen.
    Es würde ein Riesenspaß werden, sie bei ihren ergebnislosen Bemühungen zu beobachten. Dabei würde sie den Brandstifter die ganze Zeit direkt vor der Nase haben.
    Heute war ein guter Tag gewesen.
    Morgen würde ein noch besserer sein.

 
    7
    »Was zum Teufel geht hier vor, Logan?«
    Logan wusste, dass es sinnlos war, etwas vor Patrick verheimlichen zu wollen. Die Neuigkeit von seiner Suspendierung würde sowieso schnell die Runde machen, ob er es ihm jetzt verriet oder nicht. Die Gemeinschaft der Feuerwehrmänner war überschaubar und eng miteinander verwoben. Auch wenn niemand nach Dingen fragte, die ihn nichts angingen, so war es doch unmöglich, eine solche Information geheim zu halten.
    »McCurdy hat mich suspendiert. Heute Nachmittag. Er denkt, ich hätte das Feuer in der Desolation Wilderness gelegt.«
    »Himmel!«, sagte Patrick und atmete dabei geräuschvoll aus. Logan hatte ihn noch nie so bestürzt gesehen. »Wie sollen wir denn unseren Job erledigen, wenn wir dabei die ganze Zeit als mögliche Verdächtige gelten? Was kommt wohl als Nächstes – keine Grillfeste mehr hinter dem Haus, um nicht wegen fahrlässigen Verhaltens festgenommen zu werden?«
    Logan war dankbar, dass sein Kumpel ihm Mut zusprach. Auch wenn es nichts an den Gegebenheiten änderte. Er musste einfach alles über den Motelbrand in Erfahrung bringen. Jemand hatte es auf Maya abgesehen. Er musste herausfinden, wer. Und warum.
    In den sechs Monaten, seit er ihr das erste und letzte Mal begegnet war, hatte sich offensichtlich nichts verändert. Er war immer noch nicht schlau genug, sich von einer brenzligen Situation fernzuhalten. Zumal sie ein so offensichtliches Angriffsziel darstellte.
    »Gibt es noch etwas, das ich über dieses Feuer wissen sollte?«
    Patrick zuckte mit den Schultern. »Ich bin nicht sicher. Vielleicht sollte ich es dir gar nicht erzählen, immerhin wirst du ja der Brandstiftung verdächtigt.«
    Logan stand regungslos da und versuchte einzuschätzen, ob sein Kumpel ihn aufzog oder es ernst meinte.
    Patrick boxte ihm in die Schulter. »Ist nur ein Scherz. Tut mir leid, ich sollte dir nicht auch noch blöd kommen. Mir ist wirklich vollkommen egal, was sich diese Arschlöcher von der Forstbehörde da zusammenreimen, wir wissen doch alle, dass du nicht derjenige bist, den sie suchen.«
    Logan zwang sich zu einem Lächeln. Es war eine Sache, wenn eine Gruppe von Anzugträgern es auf ihn abgesehen hatte; doch sobald die anderen Feuerwehrmänner seine Unschuld anzweifelten, wäre es um seine Karriere geschehen. Der Verdacht der Brandstiftung würde ihn überallhin verfolgen – nicht nur hier in Lake Tahoe, sondern durch sämtliche Staaten im ganzen Land.
    »Freut mich zu wissen, dass ich mich auf dich verlassen kann.«
    Patrick sah in sein Notizbuch. »Bislang haben wir die feuersichere Kiste und einen beunruhigenden Brief, nicht mehr.