Hot Shots- Firefighters: Gefährliche Begegnung
mach dir darüber keine Gedanken. Sag mir nur, was passiert ist. Bitte!«
»Gestern Nacht hat sich das Feuer gedreht und auf eine weitere Wohnsiedlung zubewegt.«
Sie hörte den Schmerz in seiner heiseren Stimme, und da er von alleine nicht weitersprach, versuchte sie ihn dazu zu ermuntern. »Vom Hubschrauber aus war noch nicht zu sehen, dass das Feuer auf eines der Häuser übergegriffen hätte. Hat sich das inzwischen geändert?«
»Nein. Noch nicht.«
So geduldig, wie es ihr möglich war, wartete sie darauf, dass er weiterreden würde. Sie wusste, dass man solche Informationen zuerst verarbeiten musste, bevor man sie jemandem erzählen konnte. Deswegen hatte sie ja auch noch mit niemandem über Tonys Tod gesprochen.
Das Seltsame daran war, und das wurde ihr erst in diesem Moment bewusst, dass Logan ihre Gefühle besser als jeder andere verstanden hatte. Aus irgendeinem Grund hatte sie mit ihm über Tony sprechen können, ohne sich dabei elend zu fühlen. Lag das etwa daran, dass auch er ein Feuerwehrmann war? Oder gab es da noch eine andere Verbindung, die sie nicht sehen konnte oder wollte?
Logans Stimme holte sie in die Gegenwart zurück. »Gary dachte, er würde Robbie eine eher harmlose Aufgabe zuweisen. Robbie ist noch sehr jung. Zu unerfahren, um wirklich ins Feuer reinzugehen. Er war dabei, ein Gegenfeuer zu legen, etwa einen halben Kilometer von den Wohnhäusern entfernt. Eine einfache Sache.« Seine Lippen wurden schmal vor Zorn. »Jeder, der etwas von Flächenbränden versteht, hätte an dieser Stelle das Gegenfeuer gelegt. Die Explosion kann unmöglich ein Unfall gewesen sein.«
»Wurden schon Bodenproben genommen, um zu testen, ob wirklich Benzin im Spiel war?«
Sofort fiel ihr Dennis und der Benzingeruch an seinen Händen wieder ein. Konnte er etwas mit der Explosion zu tun haben?
»Wenn nicht irgendein Scheißkerl dort gewesen wäre und das gesamte Gebiet mit etwas Explosivem übergossen hätte, dann müsste Robbie jetzt nicht auf der Intensivstation um sein Leben kämpfen. Verdammt, er hatte keine Chance! Das Gras ist ihm buchstäblich um die Ohren geflogen. Gary sagte, er sei vollständig von den Flammen bedeckt gewesen, von Kopf bis Fuß. Er war bereits ohnmächtig, bevor überhaupt jemand zu ihm durchkam, um zu löschen.«
Logans Stimme klang jetzt gefasst. Er ließ seinen Schutzschild nicht sinken, und das war es, was Maya am meisten mitnahm. Dieser Job verlangte von ihm, dass er sich immerzu beherrschte, selbst in den schrecklichsten Situationen – sogar dann, wenn einer der Männer, die ihm so viel bedeuteten, im Sterben lag.
»Er ist doch noch ein blutiger Anfänger. Ein wirklich netter Kerl mit einer hübschen Freundin hier in der Stadt.«
»Ich hätte mein Leben für das meines Bruders gegeben«, sagte sie sanft und wusste, dass es Logan genauso ging, dass er das Gefühl hatte, Robbie im Stich gelassen zu haben, weil er nicht dort bei ihm gewesen war, um ihn aus den Flammen zu ziehen.
Niemand sollte so einen Schmerz alleine bewältigen müssen.
»Wir finden heraus, wer ihm das angetan hat. Das verspreche ich dir.«
Logan bog viel zu schnell auf den Krankenhausparkplatz ein, bremste und sprang aus dem Wagen. Sie blieb ihm dicht auf den Fersen, als er durch die Glasschiebetür rannte.
Zum wiederholten Mal hatte sie erhebliche Zweifel an Logans Schuld. Er hätte unmöglich mitten in der Nacht Benzin über trockenes Gras gießen können, und das in dem Wissen, dass dadurch einer seiner Männer in Flammen aufgehen könnte. Diese Explosion ließ vielmehr auf einen psychopathischen Täter schließen, dem es vollkommen egal war, wer zu Schaden kam.
Zum ersten Mal in den fünf Jahren ihrer Ermittlungsarbeit lief ihr die Zeit davon, und zwar mit Riesenschritten. Sie war ernsthaft in Gefahr. Sie alle waren ernsthaft in Gefahr.
Logan drückte eine teilweise mit Glasfenstern versehene Tür auf, und als sie sah, in was für einem Zustand Robbie sich befand, kamen ihre Gedanken abrupt zum Stillstand.
Gütiger Gott!
Ihre Augen füllten sich mit Tränen, und es verlangte ihr den allerletzten Rest Selbstbeherrschung ab, nicht in Ohnmacht zu fallen. Erinnerungen stiegen aus den Linoleumplatten des Bodens auf und krochen ihre Beine entlang nach oben; sie wanderten in Richtung ihres Herzens, das erneut brechen würde, so wie es das schon einmal getan hatte.
Robbie lag vollkommen mit Mullbinden bedeckt in einem Krankenhausbett und war an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen. Wenn er
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