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Hot Summer

Hot Summer

Titel: Hot Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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heraus. Sie blätterte die Bilder durch und sortierte sie nach Größe. Ich beobachtete ihre Effizienz und fragte mich, ob ihr natürlicher Sinn für Ordnung sie zu einer so guten Mutter machte oder ob sie erst mit den Kindern ihre Führungsqualitäten entwickelt hatte. Ich versuchte mich zu erinnern, ob sie schon immer so präzise gewesen war, aber ich wusste es nicht.
    „Pats“, sagte ich. „Versuchst du manchmal, dich an etwas aus unserer Kindheit zu erinnern, und kannst es nicht?“
    „Zum Beispiel?“ Sie nahm ein Foto, das uns beide als Kleinkinder zeigte. Wir trugen kleine gelbe Sommerkleidchen. „Ich kann mich an diese Kleider erinnern.“
    „Kannst du dich daran erinnern, weil du das Bild siehst? Oder kannst du dich tatsächlich daran erinnern?“
    Sie schaute mich an. „Beides? Ich weiß es nicht. Warum?“
    Ich griff nach einigen der Bilder. Eines zeigte meine Eltern auf einer Party. Sie rauchten beide Zigaretten und mein Vater hielt ein großes Glas mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit in der Hand. Ein Foto, auf dem Claire noch ein Baby war und wir drei uns um ihren Stubenwagen drängten und auf sie starrten, als wäre sie ein Preis, den wir gewonnen hatten. Auf dem Bild war ich acht.
    Ich konnte mich an einiges erinnern, als ich acht war, aber ich erinnerte mich nicht an diesen Moment, der von der Kamera für die Ewigkeit eingefangen worden war.
    „Ich weiß es nicht. Ich dachte nur …“
    „Nun“, sagte meine Schwester knapp. „Ich weiß nicht, warum du das wissen willst.“
    Sie schnappte sich ein paar Fotos und legte sie untereinander aus, als würde sie eine Patience legen.
    „Pats“, sagte ich sanft und wartete, bis sie mich anschaute, bevor ich weitersprach. „Ist alles in Ordnung mit dir?“
    „Mir geht’s gut. Warum?“
    Ich schaute mich in der Küche um. „Du wirkst etwas angespannt, das ist alles.“
    Ihr Blick folgte meinem. „Ja, stimmt schon. Tut mir leid, es ist schrecklich unordentlich. Ich habe die Putzfrau gefeuert.“
    Ich wartete, dass sie lachte, aber das tat sie nicht. „Es ist nicht unordentlich.“
    Jedenfalls nicht, wenn man ihr Haus mit meinem verglich, das nicht mal die Entschuldigung hatte, dass Kinder darin lebten. Und sicher nicht zu vergleichen mit dem Haus, in dem wir aufgewachsen waren, in dem das Chaos jeden Tag regierte. Mit zu vielen Möglichkeiten konfrontiert hatte meine Mutter oft entschieden, nichts zu tun. Erst als ich zum College ging, bekam ich heraus, dass man seine Wäsche direkt aus dem Wäschetrockner falten sollte, statt sie eine Woche in dem Wäschekorb zu belassen. Dann musste man nämlich keine zerknitterten Blusen tragen.
    „Lass uns die Sachen mit nach oben nehmen. Im Gästezimmer habe ich die Aufkleber und das ganze andere Zeug zum Basteln.“
    Oben hörte ich das Murmeln des Fernsehers. Ich erkannte die Musik eines Cartoons und steckte meinen Kopf in das zusätzliche Spielzimmer über der Garage. Tristan und Callie lagen ausgestreckt auf ihren Sitzsäcken. Ihre Augen klebten förmlich am Fernseher.
    „Hey, wenn das mal nicht Scooby Doo ist!“, sagte ich.
    Zwei kleine Gesichter wandten sich mir zu. „Tante Anne!“
    Der sechsjährige Tristan sprang auf die Füße und rannte zu mir, um mich zu umarmen. Seine Schwester, die zwei Jahre älter war, reagierte langsamer. Sie wuchs schnell und war inzwischen zu cool für solche Umarmungen.
    „Was machst du hier?“ Tristan hing an mir wie eine Klette und hob seine Beine, sodass ich ihn hochheben musste, wenn ich nicht mit ihm vornüberfallen wollte.
    „Ich bin vorbeigekommen, um mit eurer Mom etwas zu basteln. Warum seid ihr Kids nicht draußen?“, sagte ich, ehe ich Tristan hochhob.
    „Es ist zu heiß, und Mommy hat gesagt, wir können fernschauen.“ Callie war schon wieder ein paar Zentimeter in die Höhe geschossen, seit ich sie das letzte Mal gesehen hatte. Inzwischen reichte sie mir bis zur Schulter.
    Ich hatte vielleicht Probleme, mich an einige Dinge aus meiner Kindheit zu erinnern, aber ich hatte kein Problem, mich daran zu erinnern, wie es war, als ich meine Nichte zum ersten Mal in den Armen hielt. Ich war es, die Patricia ins Krankenhaus gefahren hatte, da ihre Fruchtblase platzte, während sie dabei war, den Fußboden zu wischen. Wir trafen Sean im Krankenhaus, und zwanzig Minuten später wurde Callie geboren. Ich hatte die Gelegenheit, sie in den Armen zu halten, bevor sie älter als zwei Stunden war.
    „Komm her und lass dich drücken“, sagte ich und drückte

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