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Hot Summer

Hot Summer

Titel: Hot Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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geraubt hatte und ich nicht länger Lust hatte, mein Zuhause zu meiden. Resigniert fuhr ich bei Kroger’s vorbei und gab noch mehr Geld aus. Diesmal aber kaufte ich Dinge, die ich wollte. Und brauchte. Im Gang mit den alkoholischen Getränken zögerte ich. Normalerweise mied ich diese Abteilung. Heute nahm ich eine Flasche Merlot, den James gerne trank. Schließlich hatten wir Besuch. Nach kurzem Überlegen nahm ich auch ein Sixpack Bier und stellte es in den Einkaufswagen. James hatte gestern Nacht gerochen, als hätten sie das Bier aus dem Kühlschrank komplett geleert. Es würde mir nicht wehtun, ein paar Flaschen mitzubringen. Ein Sixpack war keine große Sache.
    Meine Augen glitten über die Flaschenreihen mit den hübschen bunten Etiketten. Bilder von Piraten und sexy Mädchen, dazu blaues Meer. Diese Flaschen sagten: Flucht. Sex, murmelten sie. Versprachen Spaß. Eine Party ohne Baccardi ist keine Party.
    Nun, ich plante keine Party, sondern nur ein Abendessen für drei. Bier und Wein würden reichen. Ich wandte mich von den Flaschen und ihren Verlockungen ab und machte mich auf den Weg nach Hause.
    Alex war weggefahren und wieder zurückgekommen, während ich unterwegs war. Sein Auto, das am Morgen noch etwas schräg auf dem Parkplatz neben der Garage gestanden hatte, stand jetzt gerade. Ich parkte in der Einfahrt, damit ich es nicht so weit bis zur Tür hatte. Dann griff ich zwei Einkaufstüten und betrat die Küche durch die Seitentür.
    Ich blieb in der Tür stehen und fühlte mich wie ein Eindringling im eigenen Haus. Sanfte Musik drang aus dem Wohnzimmer herüber. Eine Kerze im Glas, die James’ Mutter mir geschenkt hatte und die seit Monaten ungenutzt im Schrank stand, brannte jetzt auf dem Tisch, der direkt an die Fensterfront geschoben war. Von dort hatte man einen fantastischen Blick über den Erie-See. Auf dem Herd simmerten mehrere Töpfe, und Teller mit Crackern, Käse, Gemüsestreifen und Dips standen auf der Kücheninsel.
    Alex drehte sich mit einem Löffel in der Hand zu mir um, als ich hereinkam. Er trug eine tief sitzende, ausgebleichte Jeans und ein offen stehendes Buttondown-Hemd. Seine nackten Füße schauten unter dem ausgefransten Saum der Jeans hervor. Sein Haar war noch etwas feucht, als käme er gerade aus der Dusche und hätte sich nicht gekämmt. Es hatte die Farbe eines edlen Hartholzes, das ich nicht benennen konnte. Die Farbe eines polierten Schreibtischs im Büro einer Führungskraft. Bräunlichrot mit dunklen und hellen Strähnen.
    „Anne“, sagte er nach einem Moment, in dem ich nichts sagte, sondern ihn nur anstarrte. „Soll ich dir tragen helfen?“
    Ich schaute auf die Tüten in meinen Händen. „Oh. Ja, das wäre gut, es sind noch mehr Sachen im Auto.“
    Er legte den Löffel auf den Löffelständer aus Metall, der verhinderte, dass benutzte Küchenutensilien die Arbeitsplatte beschmutzten. Ich schaffte es nie, daran zu denken, den Ständer zu benutzen, und legte die Löffel überall hin, ohne mich darum zu kümmern, ob ich damit Unordnung anrichtete. Dann griff er nach dem Geschirrtuch, das er über die Schulter gelegt hatte, und wischte seine Hände ab.
    „Ich hole die restlichen Sachen aus dem Auto. Komm, trink ein Glas Wein mit mir.“
    Er schob sich an mir vorbei, bevor ich mit mehr als einem Nicken antworten konnte. Ich stellte meine Einkäufe auf den Küchentisch. Er hatte die Weingläser gefunden, die uns jemand als Hochzeitsgeschenk gekauft hatte. Eine rote Flüssigkeit glitzerte in zwei Gläsern.
    Dann schaute ich auf den Herd. Pilze und Zwiebeln köchelten in einer Sauce, die nach Knoblauch, Butter und Wein duftete. Ich spähte in einen anderen Topf. Reis. Maiskolben dampften in einem dritten Topf. Als ich aus dem Fenster auf die Terrasse schaute, sah ich den rauchenden Grill. Ich atmete tief ein. Alles roch köstlich.
    „Du warst beschäftigt“, sagte ich, als er zurückkam. Er war mit doppelt so vielen Tüten beladen, wie ich hätte tragen können.
    „Quatsch.“ Er stellte die Einkaufstüten auf den Tisch. Sein Haar, das langsam trocknete, fiel ihm in die Stirn. Er nahm die beiden Weingläser und kam zu mir herüber. Hielt mir ein Glas hin. „Ich dachte, das wäre das Mindeste, was ich tun könnte. Abendessen kochen.“
    Ich nahm das Glas automatisch, wie es Leute tun, wenn ihnen jemand etwas überreicht. „Das brauchtest du nicht zu machen.“
    Sein Lächeln wärmte mich bis in die Zehen, und er lehnte sich vor. Nur ein bisschen. „Ich

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