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Hot Summer

Hot Summer

Titel: Hot Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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See lagen und einen kleinen Sandstrand und ein kleines Segelboot hatten. Es war außerdem mit dem Auto nur ein paar Minuten von Cedar Point entfernt. James und ich scherzten gerne darüber, wie unsere Popularität exponentiell in die Höhe schoss, sobald der Sommer kam. Freunde kamen und blieben. Sie besichtigten die zahlreichen Touristenattraktionen, die es in der Gegend gab.
    Der Unterschied zwischen solchen Tagen und der aktuellen Situation war zweierlei. Es waren immer unsere Freunde gewesen und nicht nur James’. Und ich hatte voll gearbeitet. Hausgäste sind viel leichter zu ertragen, wenn sich der Kontakt mit ihnen auf die Abendstunden beschränkt. Ich hoffte, Alex wäre zu einem weiteren Meeting gefahren, das den ganzen Tag dauerte. Aber ich war mir nicht sicher.
    Es war einfach so, dass ich nicht wusste, was ich über Alex denken sollte. Es war nicht so sehr das, was er sagte oder tat. Vielmehr das, was er nicht sagte. Nicht tat. Er tänzelte auf einem schmalen Grat und zog sich wieder zurück. Wenn er geflirtet hätte, hätte ich damit umgehen können. Aber dies hier war irgendwie anders. Es war mehr. Ich wusste nur nicht, was es war.
    Ich zwang mich, gemütlich nach neuen Möbeln für die Terrasse zu schauen, die wir nicht brauchten und die ich auch nicht kaufen wollte. Ich probierte Bambusstühle aus, ob sie bequem waren, und untersuchte die dazu passenden Tische, ob sie stabil waren. Ich schaute mir die Grillzangen an, die neu schimmerten und sogar in einem Koffer verpackt waren. Ich sagte mir selbst, dass es mir nichts ausmachte, dass James unser Haus für Alex Kennedy geöffnet hatte. Aber das war auch eine Lüge, wie mir heute Morgen auffiel, als ich zweimal überlegte, bevor ich in meinem Nachthemd in die Küche ging.
    „Hi! Ich heiße Chip! Ich sehe, Sie schauen sich unser Exotica-Set an.“
    Dieser fröhliche Ausruf kam von dem jugendlich frischen Verkäufer, der auf mich zuschoss, als ich die teuren Terrassenmöbel aus Teakholz ausprobierte, die ohnehin zu groß waren, um auf unsere Terrasse zu passen. Ich sah die Dollarzeichen, die in seinen Augen aufleuchteten, als er begann, die zahlreichen Vorteile der Möbel herunterzurattern. Sie seien sogar widerstandsfähig gegen Termiten.
    „Ich denke, wir haben kein allzu großes Problem mit Termiten“, sagte ich ihm.
    „Diese Möbel sind auch wetterfest! Und ich weiß, dass Sie Wetter haben!“ Er stupste mich beinahe an. Ich lachte. Chip lachte auch. „Richtig? Habe ich nicht recht?“
    „Ja, wir haben auch Wetter, aber …“
    „Nun, diese Möbel werden allem widerstehen, was Mutter Natur auf sie schleudern könnte. Haben Sie einen großen Garten?“
    „Nein, nicht wirklich. Wir haben ein sehr kleines Grundstück.“
    „Oh.“ Die Dollarzeichen verblassten.
    Ich fühlte mich schlecht. Ich hatte nicht gewollt, dass er denkt, ich würde tatsächlich diesen außergewöhnlich teuren Tisch und die dazu passenden Stühle kaufen. Ich fühlte mich gezwungen, weiterzusprechen. „Es ist ein Grundstück direkt am See, darum gibt’s da vor allem Sand und Steine.“
    „Oh!“
    Dingdingding! Mehr musste Chip nicht hören. Ein Grundstück direkt am See schien er automatisch mit großen Verkaufsabschlüssen zu verbinden. Ich hatte nach einem Grund gesucht, mich aus der Affäre zu ziehen. Jetzt fühlte ich mich so schlecht, dass ich ihm erlaubte, mich mit Beschreibungen beinahe aller Möbel im Laden zu verwöhnen. Als er fertig war, kaufte ich schließlich doch etwas. Unter anderem ein Set Grillwerkzeuge, das wir nicht brauchten.
    Ich entkam und hörte Chips fröhliches „bis bald“, das mir in den Ohren nachhallte. Ich gab mir in Gedanken einen Tritt. James wäre es egal, dass ich das Geld ausgegeben hatte. Er würde die Sachen vermutlich mögen. Neue Sachen machten ihn glücklich. Meine Selbstgeißlung hatte einen anderen Grund. Ich hatte mich tatsächlich in die Ecke drängen lassen und etwas gekauft, das ich weder wollte noch brauchte. Und das nur, weil ich mich immer schuldig fühlte, wenn ich jemanden enttäuschte.
    Einen Fremden! Einen Verkäufer! Einen Mann, den ich wahrscheinlich nie wiedersehen würde! Ich hätte mich am liebsten geohrfeigt. Ich wollte zurück in den Laden marschieren und den Kauf rückgängig machen, aber durch das Fenster konnte ich sehen, wie Chip vor seinen Kollegen einen kleinen Freudentanz aufführte. Mit einem schweren Seufzen bestieg ich mein Auto.
    Das Schlimmste war, dass die Einkaufstour mir sämtliche Energie

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