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Hot Summer

Hot Summer

Titel: Hot Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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ihre Geheimnisse aus. Ich war fasziniert von diesen kleinen Blicken, die ich auf die Vergangenheit meines Mannes erhaschen durfte.
    „Wie habt ihr beide euch kennengelernt?“, fragte ich.
    James blickte Alex an, der antwortete. „Bei unserer Klassenlehrerin in der achten Klasse. Mrs. Snocker.“
    „Die gute alte Hocker-Snocker.“ James kicherte.
    „Heather Kendall war in dem Sommer weggezogen.“ Alex machte weit ausholende Bewegungen. Er füllte sein Glas erneut und stellte die leere Bierflasche beiseite. „Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte.“
    „Kennedy, Kinney“, erklärte James. „Er saß vor mir. Am ersten Schultag tauchte er mit dieser verfickten Lederjacke auf mit den verfickten Reißverschlüssen überall. Er sah aus wie Michael Jackson …“
    „Die Jacke war schwarz, Arschloch“, sagte Alex friedlich. „Seine war rot.“
    „Wie auch immer. Abgerissene Jeans, ein weißes T-Shirt, schwarze Motorradstiefel und die schwarze Schwuchteljacke.“
    Alex’ Augen blitzten auf. „Die du bei jeder sich bietenden Gelegenheit ausgeliehen hast, weil deine Mami dich so nie aus dem Haus gelassen hätte.“
    „Kalt, Alter, ganz kalt.“ James trank sein Bier.
    Ich fühlte mich, als wäre ich Zeugin eines Tennisspiels und lauschte dem Hin und Her ihrer Worte. Schwuchteljacke? Ich hatte noch nie gehört, dass James etwas oder jemanden schwuchtelig nannte. Das Wort hatte eine Härte, die sich nicht richtig anhörte, wenn er es aussprach. Er erzählte ja nicht mal Witze über ethnische Minderheiten.
    Alex schien nicht beleidigt zu sein. „Jamies Mom zwang ihn gewöhnlich, die seltsamsten Bermudashorts und Poloshirts zu tragen. Und Slipper. Und die Pullover, die du über die Schultern gelegt tragen musstest! Himmel, es war, als wäre er einem Seglerkatalog für Schwule entsprungen.“
    Dieses Mal lachte James so heftig, dass er statt einer Antwort nur mit dem Mittelfinger drohen konnte. Alex, der versuchte, ein ernstes Gesicht aufzusetzen, während er James’ Garderobe als Teenager beschrieb, brach schließlich auch in brüllendes Gelächter aus. Ihre Unterhaltung glitt in keuchende Beschimpfungen ab, während ich amüsiert zwischen ihnen hin und her blickte.
    „… dich haben sie doch nicht mal bei Grease genommen!“
    „Mr. GQ, mit den hübsch nach hinten gegelten Haaren! Mr. Eddie Bauer in Pink!“
    „Hey, Mann, das Hemd war cool!“
    „Sicher! Wenn du das sagst. Lass mich raten. Anne übernimmt es inzwischen, dich einzukleiden, denn du siehst heute um einiges besser aus als damals.“
    „Entschuldige, Amerikas Next Male Model!“
    Die Beleidigungen verklangen und wurden von Kichern und obszönen Gesten abgelöst. Gleichzeitig drehten sie sich zu mir um. Ich fühlte mich befangen, weil ich nicht sicher war, was sie von mir erwarteten.
    „Du suchst ihm doch die Klamotten aus, Anne, oder?“
    „Nein, das tue ich tatsächlich nicht.“ Ich schaute James an, der jetzt triumphierend den Stinkefinger nach Alex ausstreckte. Ich war mir bisher nicht bewusst gewesen, wie viele unterschiedliche Gefühle mit nur einer Handbewegung ausgedrückt werden konnten.
    „Ich habe selber einen exzellenten Geschmack.“ James lehnte sich in seinem Stuhl zurück und legte seufzend eine Hand auf seinen Bauch. „Verdammt, ich bin pappsatt.“
    Ich schaute auf seine Arbeitsklamotten. Er trug eine schmutzige Jeans und ein ebenso dreckiges T-Shirt, auf dem das Logo seiner Firma aufgestickt war. Kinney Designs. Eine Baseballkappe oder ein Helm vervollständigte meist sein Outfit, und er trug bei der Arbeit immer Sicherheitsschuhe mit Stahlkappen. Aber wenn er nicht arbeitete, wusste James sich immer sehr gut zu kleiden. Es war eines der ersten Dinge, die mir auffielen, als wir uns kennenlernten. Er verbrachte viel Zeit damit, seine Kleidung zusammenzustellen. Ich schaute von ihm zu Alex und wieder zurück. Und fragte mich, ob James seine Stilsicherheit ebenfalls von der Person gelernt hatte, der er das Lächeln gestohlen hatte.
    „Danke für das Abendessen, Alex. Es war ausgezeichnet.“ Ich stand auf und begann, das Geschirr zusammenzuräumen.
    „Hey, Anne. Hör auf damit.“
    Ich blickte auf. „Womit?“
    „Du brauchst nicht aufzuräumen. Setz dich für einen Moment zu uns.“ Alex zog eine Zigarette aus der Schachtel und zündete sie an. Er sog den Rauch tief ein und blies ihn vom Tisch weg in die hereinbrechende Dunkelheit, ehe er uns wieder anblickte. „Lass uns reden.“
    Ich setzte mich, obwohl ich

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