Hotel der Lust
ferne Schrei der Möwen, die wohltuende Ruhe der Nacht, die sich über den Strand gelegt hatte â o ja, das war jetzt genau das Richtige. Während sie die Promenade entlangliefen, verspürte Ivy Erleichterung, den hämmernden Bässen im Avide entronnen zu sein, und der Druck, der sich in ihren Ohren aufgebaut hatte, lieà allmählich nach. Die Nacht war angenehm warm, hin und wieder wehte ein frisches Lüftchen, das sie dazu zwang, ihr Kleid immer wieder runterzuziehen, damit es nicht versehentlich zu hoch rutschte und Alexander Einblicke gewehrte, die sie ihm nicht offenbaren wollte. Zumindest noch nicht.
In den Cafés und Restaurants wurde ausgelassen gefeiert. Doch das Gemurmel der Männer und Frauen drang schnell in den Hintergrund der sanften Klänge französischer Musik, die sie von allen Seiten beschallten. Auch am Strand herrschte reger Betrieb. Als wäre die Nacht noch gar nicht hereingebrochen.
»Es ist schön hier«, sagte Ivy und atmete tief durch. Der Wind pustete ihr die Haare aus dem Gesicht, kühlte ihr Gemüt ein wenig und vertrieb den lästigen Schwindel.
»Ich kenne einen noch schöneren Fleck, wo wir ungestört wären.«
Sie zogen ihre Schuhe aus und liefen am Ufer entlang. Der nasse Sand grub sich zwischen ihre Zehen, und sie musste aufpassen, dass sie nicht versehentlich auf eine Muschel trat.
Tatsächlich kamen sie schon bald in eine Gegend, wo immer weniger Menschen unterwegs waren, bis sie schlieÃlich einen kleinen Privatstrand erreichten, der gänzlich menschenleer war.
»Jetzt sag mir nicht, dir gehört dieser Teil des Strands.«
Alexander schüttelte den Kopf. »Einem Freund«, erklärte er dann und zog das Hemd aus. Einfach so. Ivy wusste nicht, wo sie hinschauen sollte. Ausgerechnet heute war Vollmond, und der schmeichelte dem muskulösen Oberkörper ihres Begleiters, als hätte er einen Weichzeichner über ihn gelegt. Seine Muskeln schimmerten samtig, leuchteten silbern. Zum ersten Mal verstand sie, was ein definierter Körper war.
Alexander legte sein Hemd in den Sand und bot ihr an, sich zu setzen. Jetzt wurde es doch ein wenig kälter. Sie lieà genügend Platz für ihn und beobachtete das Spiel der Wellen, die die weiÃe Gischt in den Sand trieben. Der saugte die Schaumkronen begierig auf, als wäre er am Verdursten. Durst. Den spürte sie plötzlich auch, denn ihre Kehle war so trocken, dass sie kratzte. Sie musste sich räuspern.
Ivy merkte aus dem Augenwinkel, dass er sie immer noch â oder schon wieder â anstarrte. Er erinnerte sie an ein Raubtier, das seine Beute ins Visier nahm. Wäre er nicht so herrlich warm gewesen, vielleicht wäre sie jetzt aufgestanden.
Plötzlich legte er seine Hand auf ihren Hinterkopf, und ehe Ivy überhaupt verstand, was geschah, verschmolzen ihre Münder ineinander. Sie schmeckte sein sinnlich herbes Aroma, das sich zärtlich auf ihrer Zunge ausbreitete, ihren Mund mit seinem Geschmack erfüllte.
Fordernd drängte er ihre Zunge zurück, um seine noch tiefer in ihren Mund zu schieben.
Ihr Körper gab nach. Sie legte den Kopf leicht in den Nacken, um ihm das Eindringen zu erleichtern. Alexander beugte sich über sie, hielt sie fest, bettete sie sacht im nassen Sand, ohne seine Lippen von ihren zu lassen. Sie hörte das Rauschen des Meeres ganz dicht an ihrem Ohr, als wollte es ihr etwas zuflüstern.
Die Kälte kroch an ihrem Körper hinauf, doch seine wärmenden Hände glitten unter ihr Kleid, strichen über ihren Bauch und wanderten weiter hinauf, bis sie ihre Brüste ertasteten. Und in dem Moment schoss ein heiÃes Rauschen durch ihren Körper, das sie von innen heraus wärmte, sie belebte.
Sacht wog er sie, massierte sie und rieb ihre Spitzen, bis sie sich aufstellten, sich ihm entgegenstreckten. Mit den Zeigefingern beider Hände umkreiste er ihre Nippel, die leicht pulsierten, unter seinen Berührungen immer steifer und heiÃer wurden. Sie wünschte, er hätte in sie gezwickt, vielleicht sogar an ihnen gesaugt. Aber dann schob er ihr Kleid noch weiter hoch, bis ihr Bauch und ihre Brüste vollständig frei lagen. Er betrachtete ihren Körper wie ein Künstler sein Werk, und ein Gefühl von Scham breitete sich in ihr aus, doch es war eine Scham, die sie erregte.
War sie hässlich? Ivy wollte alle Selbstzweifel schnell verbannen, aber sein Blick
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