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Hotel der Lust

Hotel der Lust

Titel: Hotel der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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Stoff, dass sie sich zu einem Rock um die Hüften gebunden hatte. Lena war aus Ivys Sicht etwas stilsicherer, zumindest zeigte sie weniger Haut. Dennoch sahen beide fantastisch aus. Sie selbst trug ein Trägerkleidchen, das bis zu der Mitte ihrer Oberschenkel reichte. Für Ivys Geschmack war das bereits sehr gewagt, aber im Vergleich zu den anderen wirkte es wohl eher prüde.
    Â»Lasst uns reingehen«, sagte Lena, und Ivy und Jessica folgten ihr.
    Die Gäste drängten sich auf einer viel zu kleinen Tanzfläche, und die Animateure heizten ihnen ohne Unterlass ein. Überall hing das Logo des Fou , schaffte so die Verbindung. Ivy und ihre Freundinnen wichen an die Bar aus. Es war so laut, dass man kaum das eigene Wort verstand.
    Â»Ich mische mich mal unter das Volk«, rief Jessica, während Lena und Ivy ihren Begrüßungssekt entgegennahmen.
    Â»Und? Hast du dich mit der Idee inzwischen angefreundet?«, fragte Lena mit gehobener Stimme und bestellte noch zu ihrem Sekt eine halbe Kokosnuss, die mit etwas Alkoholischem gefüllt war.
    Â»Ich hab denen klargemacht, dass ich das nicht will.«
    Â»Das war aber nicht Sinn der Sache.«
    Ivy zuckte mit den Schultern. So wie es jetzt war, fühlte sie sich definitiv wohler. Und sie hatte nicht vor, sich von Lena vom Gegenteil überzeugen zu lassen.
    Â»Lust zu tanzen, schöne Frau?« Ein blonder Mann griff nach Lenas Hand und zog sie vom Hocker. Anhand des Schriftzugs auf seinem äußerst eng sitzenden Hemd – A votre service, Madame – erkannte Ivy sofort, dass es sich um einen Animateur des Amour Fou handelte, den Lena offenbar sehr gut kannte, denn sie waren gleich miteinander vertraut, und es funkelte in ihren Augen. »Du entschuldigst mich, Ivy?«
    Â»Klar, geh nur.«
    Lena lachte und ließ sich von ihm auf die Tanzfläche führen. Ivy beobachtete sie eine Weile, dann waren sie aber in der Menge verschwunden, und Ivy war allein. Sie blickte auf die Uhr, die oberhalb eines der Regale angebracht war, in denen verschiedene Alkoholika standen. Der große Zeiger bewegte sich im Schneckentempo. Sie bestellte noch ein zweites und ein drittes Glas Sekt, dann sah sie erneut zu den Tanzenden, in der Hoffnung, Alexander irgendwo zu entdecken. Leider war er immer noch nicht da, dabei war er doch der Grund, warum sie sich zu der Party hatte überreden lassen. Vielleicht wären sie ja nochmals ins Gespräch gekommen. Aber sicher war er mit dieser hübschen Britin unterwegs.
    Â»War eine doofe Idee, herzukommen«, sagte sie zu sich selbst und griff nach ihrem Glas, fasste aber daneben und kippte dabei fast vom Hocker.
    Â»Hoppla«, meinte der Barkeeper, der sie rasch am Oberarm festhielt. Oha. Offenbar zeigte der Sekt seine erste Wirkung. Sie vertrug nur wenig Alkohol. Daran hätte sie vorher denken sollen.
    Â»Alles okay«, versicherte sie dem Barmann, aber der erwiderte ihren Blick mit Skepsis, ehe er einen anderen Gast bediente. Ivy hatte genug für heute Abend und warf ein paar Münzen auf den Tresen. Wenn sie sich beeilte, erwischte sie den Bus noch. Gerade als sie mühselig vom Hocker stieg, legte sich plötzlich eine schwere Hand auf ihre Schulter.
    Â»Sie wollen doch nicht schon gehen, das würde mich sehr enttäuschen.«
    Sie drehte sich um und sah in die feurigen Augen ihres Animateurs, der wie ein dunkler Hüne über ihr aufragte. Sein Lächeln brachte Ivy fast ein zweites Mal aus dem Gleichgewicht.
    Â»Da sind Sie ja endlich«, sagte sie und lachte leise.
    Â»Haben Sie auf mich gewartet?« Er führte sie zu dem Barhocker zurück und bestellte etwas zu trinken für sie.
    Â»Nicht direkt. Was ist das?«, erkundigte sich Ivy, als der Barkeeper ihr ein bauchiges Glas mit rotem Inhalt vor die Nase stellte.
    Sie beugte sich vor und untersuchte es so genau, dass sich ihre Nase am Glas plattdrückte.
    Â»Ein Virgin Colada. Ohne Alkohol.«
    Â»Das ist gut …« Er zog sie leicht zurück und hielt ihr den Strohhalm hin, den sie ohne Umschweife in den Mund nahm, um die herrliche Süße aufzusaugen. Erst nachdem sie den Cocktail fast zur Hälfte ausgetrunken hatte, merkte sie, dass ihr Animateur sie immer noch anstarrte. »Wo ist denn Ihre Freundin?«, fragte sie.
    Â»Ich bin solo.«
    Â»Nein, ich meine die … Blonde.« Mit der unverschämt schlanken Taille. Ivy wollte nicht darüber nachdenken, wie sie neben

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