Hotel der Lust
so verliebt erscheinen, müssen Sie es einfach erfahren. Es geht um Alexander.«
»Was Sie nicht sagen.« Sie hatte es geahnt. Ihr Gefühl bezüglich Juan hatte sie nicht getäuscht. Er war ein unangenehmer Mensch. Sicher folgte nun eine Gemeinheit, aber Ivy war auf alles vorbereitet.
»Vanessa und er sind ⦠in den Lustkeller gegangen. Und sie sahen einander sehr zugetan aus.«
Erschrocken blieb sie stehen, um Fassung ringend. Sie hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit. Das musste eine Lüge sein, Alexander hatte Vanessa den Laufpass gegeben. Sie kannte seine traurige Geschichte von der unerfüllten Liebe. Und wenn er doch noch nicht von ihr losgekommen war?
Nein, nein. Juan wollte sie nur kränken, verletzen. Jetzt setzte er auch noch diese Mitleidsmiene auf. Aber sie wollte ihm keine Genugtuung verschaffen.
»Das muss Sie sehr treffen, Ivy.«
»Es ist sein Job, oder nicht?« Sie straffte die Schultern.
Sein mitleidiges Lächeln erstarb. »Ja. Das stimmt. Ich dachte auch nur ⦠Sie sollten es wissen.«
»Sehr fürsorglich, Juan. Aber ich bin mir im Klaren darüber, wie die Stellenbeschreibung eines Animateurs aussieht. Vielen Dank.«
»Na schön, wenn Ihnen das alles nichts ausmacht â¦Â«
Ein Gast betrat die Lobby, und Juan half der jungen Dame, die nicht wusste, wo der Tennisplatz war. »Ich bringe Sie gern dorthin, Mademoiselle«, sagte er, und Ivy war froh, ihn endlich los zu sein. Diesen gemeinen Kerl. Ihr Blick glitt zu der schwarzen Seitentür, die in den Lustkeller führte. Sie konnte ganz leicht herausfinden, was an seinen Worten dran war.
»Beug dich vor«, flüsterte Vanessa, und er tat es, legte sich mit dem Oberkörper auf den Tisch. Es war nur ein Job. Ein letzter Auftrag, rief er sich ins Gedächtnis. Danach begann ein neues Leben. Und er freute sich darauf. Doch dieser eine Auftrag, den musste er noch übernehmen, denn Vanessa hatte ihm ein Honorar geboten, dass er nicht hatte ablehnen können, dass all seine Schulden mit einem Schlag tilgen würde. Er hatte Ivy nichts davon erzählt, dass er vor zwei Tagen einen Anruf aus London bekommen hatte, weil es auch noch Probleme mit den Wasserleitungen in dem Gebäude gab. Ein Rohr war gebrochen, und das austretende Wasser hatte die bereits zum Teil renovierten Räume überschwemmt. Was dazu geführt hatte, dass sich sein Schuldenberg fast verdoppelt hatte. Und die Banken wollten ihm nichts mehr zahlen. Dann war Vanessa auf der Bildfläche erschienen â mit ihrem unmoralischen Angebot.
Ihre zarten Finger streichelten seinen Hals, legten ihm eine enges Lederband an, das in einer Leine endete, die sie nun kräftig spannte. Er stöhnte leise auf, weil das Leder in seinen Nacken schnitt. Früher hätte es ihn erregt, nun fühlte es sich demütigend an.
Vor sich sah er die Leine, die sie an einem Ring in der Wand befestigte. Und wieder musste er an Ivy denken. Sie beherrschte seine Gefühlswelt. Es war eine völlig neue Erfahrung für ihn, da er in den letzten Jahren nicht fähig gewesen war, mehr als nur Lust für eine Frau zu empfinden. Doch bei Ivy war es anders. Ganz anders. Natürlich fand er ihren Körper geil, liebte jedes Gramm an ihr. Und wie es ihn anmachte, wenn ihre Scham unter seinen Berührungen vibrierte. Aber da war noch mehr als Erregung und Verlangen. Es war Zuneigung. Er liebte ihre süÃe Stupsnase, ihre blauen Augen, ihre Pausbäckchen. Sie war perfekt, genau so wie sie war. Einfach perfekt. Für ihn.
»Ganz ruhig«, flüsterte die Gräfin und rieb an seinem erigierten Glied. »Ich wusste ja schon immer, dass ich dich geil mache, aber noch habe ich doch gar nicht angefangen, mit dir zu spielen. Spar dir deine Energie für später, mein Hübscher.« Sie strich ihm übers Haar. Dann stellte sie sich vor ihn hin. Nicht ahnend, dass ihm die Erektion nur deshalb gekommen war, weil er an Ivy gedacht hatte.
»Mach die Augen auf, ich liefere dir jetzt eine Show, die du nicht so schnell vergessen wirst.« Ihre Stimme klang herrisch. Heute zog er die sanfte und liebevolle Stimme von Ivy vor.
Vanessa fing an, vor ihm zu strippen. Ihr Körper war schlank, und sie wusste sich zu bewegen. Ihr sexy Hüftschwung war nicht ohne. Aber sie kam nicht an Ivy heran. Nicht mal annährend.
Die Gräfin streifte ihre Kleidung bis auf ein Paar schwarze Handschuhe und
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