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Hotel der Sehnsucht

Hotel der Sehnsucht

Titel: Hotel der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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Entschluss in die Tat umzusetzen.
    „Wenn ich je herausfinden will, was geschehen ist", sagte sie ruhig und bestimmt, während sie das Hochzeitsfoto wieder an sich nahm, „muss ich mit ihm gehen."
    „Verdammt noch mal!" Zum wiederholten Mal sah Andre auf die Uhr und schimpfte dabei laut vor sich hin. Seit einer kleinen Ewigkeit stand er nun schon in der Hotelhalle und wartete auf Samantha.
    Wo sie nur blieb?
    Sicherlich versuchte diese Carla, sie umzustimmen. Andre hatte gleich gemerkt, dass sie ihn nicht mochte. Außerdem schien sie der Meinung zu sein, dass Samantha noch viel zu sehr unter Schock stand, um Entscheidungen von solcher Tragweite zu treffen.
    Womit sie, wie Andre zugeben musste, nicht ganz Unrecht hatte.
    Und doch konnte er es kaum abwarten, das Tremount endlich zu verlassen. Der Gedanke, in dieser Absteige auch nur eine einzige Nacht zu verbringen, war ihm ziemlich unerträglich.
    Kein Wunder, dass sich Samanthas Zustand in dieser Umgebung nicht gebessert hatte. Es wurde allerhöchste Zeit, dass sie hier herauskam.
    Wie aufs Stichwort hörte Andre Schritte auf dem Flur, der in den Personaltrakt führte. Er fuhr herum, und sein Blick fiel auf Samantha, die in Begleitung von Carla die Lobby betrat.
    Sie trug ein schlichtes blaues Kleid, und das lange rote Haar hatte sie sich hochgesteckt, als hätte sie alles darangesetzt, sich ein möglichst unscheinbares Aussehen zuzulegen.
    Was ihr, wie Andre fand, nicht wirklich gelungen war, denn die Strenge, mit der sie sich umgab, machte sie noch attraktiver und begehrenswerter als ohnehin.
    „Da bist du ja endlich, mia dolce amante", begrüßte er sie und wählte sehr bewusst die vertrauliche Anrede auf Italienisch.
    Samanthas Reaktion war geeignet, die kühnsten Träume in ihm zu wecken. Ganz
    offensichtlich hatte sie ihn verstanden, denn um ihn nicht merken zu lassen, dass sie errötete, senkte sie verlegen den Blick.
    „Dann können wir uns ja auf den Weg machen." Fröhlich und guter Dinge machte er einige Schritte auf Samantha zu, um ihr den Koffer abzunehmen, als er plötzlich bemerkte, dass sie sich auf einen Stock stützte.
    Das Herz drohte ihm zu zerspringen, als ihm plötzlich bewusst wurde, wie sehr die einst so lebensfrohe und unternehmungslustige Samantha darunter leiden musste, dass sie selbst beim Gehen auf fremde Hilfe angewiesen war.
    Die Bestürzung in seinem Gesicht war Samantha keinesfalls entgangen. Um ihn nicht merken zu lassen, wie tief er sie damit gekränkt hatte, ging sie durch die Drehtür ins Freie.
    Carla folgte ihr mit dem Koffer. „Ich denke, er ist Amerikaner", machte sie ihrer Verwunderung Luft. „Warum spricht er dann dauernd Italienisch?"
    Samantha zuckte die Schultern. Sie wusste es ja selbst nicht. Zugegeben, der Name Visconte klang tatsächlich italienisch. Andres Akzent allerdings war eindeutig
    amerikanisch. Dafür stammte sein Vorname aus dem Französischen. Wer sollte da
    durchfinden? „Vielleicht hat er ja italienische Vorfahren."
    „Das würde manches erklären", stimmte Carla zu. „Allerdings nicht, warum du ihn verstanden hast", fügte sie hinzu und sah ihre Freundin fragend an.
    Doch Samanthas Gesichtsausdruck ließ nicht den geringsten Zweifel daran, wie sehr es sie quälte, dass sie sich dieselbe Frage stellte, ohne eine befriedigende Antwort zu finden. „Das wird sich alles klären", sagte Carla tröstend, weil sie merkte, dass Samantha mit den Tränen kämpfte.
    Im selben Augenblick trat Andre durch die Drehtür. „Mein Wagen steht da drüben", sagte er und deutete auf ein schwarzes Cabriolet. Dann nahm er Samanthas Gepäck, um es im Kofferraum zu verstauen.
    „Gib auf dich Acht", verabschiedete sich Samantha von Carla, als sie den Parkplatz erreicht hatten.
    „Du auf dich auch", verabschiedete sich Carla augenzwinkernd. „Und ruf mich mal an."
    „Versprochen", sagte Samantha leise und wandte sich um, damit Carla ihre Tränen nicht sah.
    Andre erwartete sie bereits an der geöffneten Beifahrertür. Ohne ihn anzusehen, ließ sich Samantha ins Polster sinken. Als er wenige Augenblicke später auf dem Fahrersitz Platz nahm, vergewisserte er sich als Erstes, dass sie sich angeschnallt hatte. Dann legte auch er den Sicherheitsgurt an und startete den Motor.
    Keiner von beiden sprach ein Wort, als der Wagen vom Parkplatz rollte. Mit Tränen in den Augen sah Samantha aus dem Seitenfenster. Der Abschied vom Tremount fiel ihr schwerer, als sie gedacht hatte.
    „Wie ist es eigentlich dazu gekommen?" Mit

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