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Hotel Desire

Hotel Desire

Titel: Hotel Desire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Schneider
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dass Sie noch da sind.“ Verwirrt ob der Ansprache hob sie den Kopf und lächelte unwillkürlich, als sie in die grünen Augen sah.
    „Oh, Dan!“ Jenny beugte sich über sie und rüttelte an dem freien Stuhl zu Susans linker Seite. „Setz dich hierher, zu uns!“ Er befolgte ihren Befehl lächelnd.
    „Ist Dan dein Betreuer? Mann, du hast ein Glück!“, flüsterte Jenny ihr ins Ohr, und Susan hob beinahe entschuldigend die Schultern.
    „Ich bin ganz für dich da, Susan. Entschuldige bitte, dass ich etwas verspätet bin, aber ich hatte noch einen Auftrag zu erledigen. Wie ich sehe, hast du schon gegessen?“
    Verschämt schob Susan die Serviette auf ihren Dessertteller, dem man ihre Völlerei noch deutlich ansah, und nickte.
    „Ja, das Essen war großartig. Das Beste, das ich seit Jahren zu mir genommen habe.“
    „Das freut mich. Konnte es deinen Entschluss, uns morgen schon wieder zu verlassen, etwas mäßigen?“, fragte er und zwinkerte ihr zu. Susan errötete.
    „Bisher noch nicht“, antwortete sie spitz und lehnte sich im Stuhl zurück. Der Bund ihres Kostümrockes spannte über ihrem Bauch. Sie würde morgen einen Hungertag einlegen. Oder auch nicht. Für wen denn auch?
    „Dann werde ich daran arbeiten, das heute Abend noch zu ändern“, sagte Dan leise und griff unter dem Tisch an ihr Knie . Susan zuckte zusammen und schlug etwas verärgert die Beine übereinander. Sollte das eine blöde Anmache sein? Für wen hielt er sich?
    „So, da bin ich aber gespannt, wie du das anstellen willst. Indem du dich mit mir über die aktuelle Wirtschaftslage unterhältst?“ Sie funkelte ihn herausfordernd an.
    Er lachte. „Wenn du das gern möchtest, auch das. Ich bin durchaus nicht ungebildet. Aber ich dachte allerdings an etwas anderes ...“
    Ein Schauer lief über ihren Rücken. Zwischendurch sah sie zu den anderen Leuten am Tisch, die jetzt langsam Paare bildeten , bis auf eine Dreiergruppe am anderen Ende der Tafel.
    Auch Jenny war schwer beschäftigt und knutschte ungeniert mit dem Jungen neben ihr. Susan sog die Luft scharf durch die Zähne ein und verd rehte die Augen.
    „Ich glaube, ich gehe besser wieder auf mein Zimmer zurück“, sagte sie und rutschte auf dem Stuhl nach hinten, um aufzustehen. Dan legte eine Hand auf ihren Arm und drückte sie auf den Sitz zurück.
    „Lass dich von den anderen nicht irriti eren“, sagte er. „Sie sind schon länger hier oder waren schon oft hier, und manchmal artet es nach dem Abendessen ein wenig aus. Wenn es dich stört, können wir uns an die Bar zurückziehen und dort ein wenig plaudern. Ich möchte dich besser kennenlernen, um dir möglichst viele Wünsche erfüllen zu können.“
    Er deutete mit der Hand auffordernd auf eine ovale Theke, die am anderen Ende des großen Raums stand. Um die Theke herum waren Barhocker aufgestellt, und in ihrer Mitte stand ein Barkeeper in schwarzer Uniform vor einem Sammelsurium von Flaschen und Gläsern.
    „Wie wäre es mit einem Drink?“, fragte Dan und stand auf, dann zog er sie an der Hand zu sich hoch und sie folgte stumm. Ein Drink würde sicherlich nicht schaden, und die räumliche Entfernung von den anderen würde ihr helfen, sich wohler zu fühlen.
    Die im Raum liegende Lust der anderen, die diese offenbar ungehemmt auslebten, lähmte sie . Wie konnte man nur so schamlos sein und sich vor Fremden so gehenlassen?
    Die Rothaarige hatte sich zurückgelehnt und saß mit geschlossenen Augen und geöffnetem Mund auf ihrem Stuhl. Der Junge war verschwunden, aber offenbar war er unter dem Tisch fröhlich dabei, ihr womit auch immer Lust zu verschaffen.
    Susan spürte, dass sie schon wieder knallrot anlief, als die Geräuschkulisse etwas lauter wurde und der ein en oder anderen Frau ein Stöhnen entfuhr.
    „Was möchtest du trinken?“, fragte Dan höflich, nachdem sie an der Bar Platz genommen hatten.
    „Champagner“, antwortete sie frech und fragte sich gleich, ob die Getränke eigentlich inklusive waren. Sie hatte keinerlei Hinweise dazu im Prospekt entdeckt, und auch bei der Buchung wurde der Punkt nicht erwähnt. Nun, sie würde es spätestens morgen bei ihrer Abreise bemerken.
    „Erzähl mir von dir, Susan“, sagte Dan, nachdem der Barkeeper ihre Drinks vor ihnen abgestellt hatte. „Wer bist du, woher kommst du? Und wie bist du an uns geraten?“
    Susan stockte, doch dann plauderte sie los. Zum Glück saß sie mit dem Rücken zum Raum u nd war so nicht gezwungen, den a nderen bei deren wildem Treiben

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