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Hotel in Flammen

Hotel in Flammen

Titel: Hotel in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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und
Fitneß-Mittel, macht außerdem Spaß. Besonders am Meer und in Seen.“
    „Das Wasser ist doch überall
verunreinigt. Man holt sich Ausschlag und Darmgrippe.“
    „Nicht überall.“
    „Ich bin noch nicht motiviert.“
    „Ich schlage vor, du erklärst das
deinem Vater, und wir brechen die ganze Kiste ab.“
    „Wärst du dann blamiert?“ fragte sie
kokett.
    „Ich kann schwimmen.“
    „Aber du hättest als Schwimmlehrer
versagt.“
    „Kein bißchen. Es ist ja nicht meine
Aufgabe, launenhafte Tanten über Wasser zu halten.“
    „Waaas? Ich bin eine launenhafte Tante?“
    „Jedenfalls benimmst du dich so.“
    „Das hat mir noch niemand gesagt“,
funkelte sie ihn an.
    „Da siehst du mal, was für Schleimis
dich umgeben“, lachte er. „Aber Spaß beiseite! Willst du nun das nasse Element
erobern oder auch künftig nur in der Wanne baden?“
    Sie überlegte. Erst stumm. Dann laut: „Einesteils
würde es sich lohnen, denn die Bademode in diesem Jahr wird irrsinnig schick.
Wahnsinns-Farben und tolle Entwürfe. Andererseits muß ich nicht schwimmen
können, um das zu tragen. Bademode ist was für die Sonnenterrasse, für die
Liegewiese. Wenn man im Wasser ist, sieht’s sowieso keiner.“
    „Puhhh!“ stöhnte Tim. „Das ist ja wie
bei dem beknackten Leopold aus Trötzwranglhausen.“
    „Was?“
    „Der hat Millionen von seinem
Industriellen-Papa geerbt und sammelt heiße Schlitten — Ferrari, Porsche,
Jaguar —, obwohl er keinen Führerschein besitzt — und wegen undichter
Gehirnverhältnisse auch nie kriegen wird. Chauffeure haßt er. Also stehen die
Sportwagen nur rum. Aber bei schönem Wetter schiebt er sie aus der Scheune und
poliert sie mit dem Silberputztuch.“
    Nadine kicherte. Dann schnippte sie mit
Daumen und Zeigefinger links neben der Schläfe.
    „Klick! Erleuchtung! Ja, ich lerne
schwimmen, wenn du mir einen Gefallen tust.“
    „Hm. Erst hören.“
    „Wie mir Daddy eben sagte, bist du aus
der Penne, wo Onkel Olaf — er ist nicht mein wirklicher Onkel, aber ich nenne
ihn so — als Direx astet.“
    „Stimmt. Dr. Olaf Freund ist unser
Schulleiter.“
    „Von ihm weiß ich ungefähr alles, was
diesen Tarzan betrifft.“
    „Aha!“
    „Muß ja ein bäriger Typ sein.“ Fragend
sah sie ihn an.
    Tim hob die Schultern.
    „Du kennst ihn doch?“
    „Das ließ sich nicht vermeiden.“
    „Jedenfalls haben meine Freundinnen und
ich — insgesamt sind wir 16 Mädchen — einen Freundeskreis ,Tarzan’ an unserer
Schule gegründet. Eigentlich nur, um unsere Jungs zu ärgern. Indem wir denen
nämlich erzählen, was für ein Zampano das ist. Immer sportlich, immer gerecht,
immer Kavalier — einer, der sich voll einsetzt. Was mir Onkel Olaf berichtet,
hänge ich da voll raus. Außerdem erfinden wir Stories. Unsere Jungs sind schon
ganz sauer. Sie hassen den Typ, obwohl sie ihn überhaupt nicht kennen. Es hat
eben niemand gern, wenn man ihm ein Vorbild unter die Nase hält.“
    „Stimmt.“
    „Wie siehst du ihn?“
    „Was soll ich dazu sagen? Ich muß mit
ihm auskommen, und das klappt.“
    „Er hat drei enge Freunde, nicht wahr?
Ich weiß, wie die heißen: Gaby, Computer-Karl und Klößchen. Stimmt es, daß die
vier ihre Nase dauernd in Mißstände stecken — sogar Kriminelles aufklären?“
    „Stimmt. Oder glaubst du, Dr. Freund
lügt?“
    „So meine ich das nicht. Nun zu dem
Gefallen, den ich von dir verlange: Erzähle mir alles, was du über Tarzan weißt.
Aus deiner Sicht. Ihr seid ja ungefähr gleichaltrig. Außerdem erfährst du als
Mitschüler sicherlich Sachen, von denen Onkel null Ahnung hat.“
    „Nee!“ sagte Tim. „Mache ich nicht.
Grundsätzlich rede ich über niemanden, der nicht dabei ist. Weil er sich nicht
verteidigen kann — wegen Abwesenheit —, wenn man ihm zum Beispiel die Ehre
abschneidet, ihn kritisiert oder ganz einfach runtermacht. Fairneß verbietet
das. Tarzan ist kein Thema für mich.“
    „Du nimmst es aber sehr genau. Möchtest
wohl Mitglied werden in der TKKG-Bande?“
    „Die nimmt keinen fünften auf. Das ist
ein verschworener Vierer-Club auf Lebenszeit. Da geht’s nicht um
Mitgliedsbeiträge wie in der Gewerkschaft, in politischen Parteien oder in
Vereinen. Deshalb herrscht bei der TKKG-Bande Beitrittssperre.“
    „Mich würden sie aufnehmen, wenn ich an
der Schule wäre.“
    „Nie. Aber das muß dich nicht kränken.
Es richtet sich nicht gegen dich als Person — obwohl du sie ganz schön nerven
würdest mit deinem Bademoden-Kiki und

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