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Hotel

Hotel

Titel: Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Hailey
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schlief der Mann im Zimmer wieder ein, aber heute früh fing er an sich zu wundern, wieso der Schlüssel von der 614 in die 641 paßte. Und dann meldete er die Sache.«
    »Der Empfang könnte einen falschen Schlüssel ausgegeben haben.«
    »Könnte, hat aber nicht. Ich hab’s nachgeprüft. Der Mann von der Nachtschicht schwört, daß keiner der beiden Schlüssel ausgegeben wurde. Und in der 614 wohnt ein Ehepaar; es ging gestern nacht zeitig schlafen und blieb im Bett.«
    »Haben wir eine Beschreibung des Mannes, der in die 641 eingedrungen ist?«
    »Ja, aber sie taugt nichts. Bloß um sicherzugehen, brachte ich die zwei Männer – aus der 614 und 641 – zusammen. Der von der 614 war’s nicht, das steht fest. Hab’ auch die Schlüssel ausprobiert; keiner von beiden paßt ins andere Schloß.«
    Peter sagte nachdenklich: »Es sieht ganz danach aus, als hätten Sie recht mit dem professionellen Dieb. In diesem Fall sollten wir einen Feldzugsplan ausarbeiten.«
    »Einiges hab’ ich schon in die Wege geleitet. Ich hab’ den Angestellten am Empfang gesagt, in den nächsten paar Tagen sollen sie nach dem Namen fragen, bevor sie die Schlüssel aushändigen. Wenn ihnen irgendwas faul vorkommt, sollen sie den Schlüssel rausgeben und sich den Vogel, der ihn verlangt hat, genau ansehen und dann sofort meine Leute alarmieren. Die Zimmermädchen und die Boys wissen, daß sie die Augen offenhalten sollen, und meine Männer machen Überstunden und patrouillieren nachts durch die Korridore.«
    »Das klingt gut.« Peter nickte billigend. »Haben Sie daran gedacht, selbst für ein oder zwei Tage ins Hotel zu ziehen? Ich lasse Ihnen ein Zimmer reservieren, wenn Sie wollen.«
    Peter schien es, als huschte ein Anflug von Besorgnis über das Gesicht des fetten Mannes. Dann schüttelte Ogilvie den Kopf. »Ist nicht nötig.«
    »Aber Sie sind doch zur Hand?«
    »Sicher, ich bleib’ in der Nähe.« Bei allem Nachdruck fehlte es seinen Worten seltsamerweise an Überzeugungskraft. Als sei er sich des Mankos bewußt, fügte Ogilvie hinzu: »Auch wenn ich nicht immer gleich zur Stelle bin – meine Leute wissen, was sie zu tun haben.«
    Noch immer nicht ganz befriedigt, fragte Peter: »Was für Abmachungen haben Sie mit der Polizei getroffen?«
    »Sie schicken zwei Beamte in Zivil rüber. Ich werd’ mit ihnen reden, und ich schätze, sie werden ein paar Auskünfte einholen, um festzustellen, wer in der Stadt sein könnte. Wenn es ein Bursche mit einschlägigen Vorstrafen ist, haben wir vielleicht Glück und schnappen ihn.«
    »In der Zwischenzeit wird unser Freund – wer immer er auch ist – nicht still auf seinem Hosenboden sitzenbleiben.«
    »Bestimmt nicht. Und wenn er so schlau ist, wie ich denke, hat er sich ausgerechnet, daß wir hinter ihm her sind. Deshalb wird er höchstwahrscheinlich schnell arbeiten und dann verduften.«
    »Was ein Grund mehr ist, warum Sie stets greifbar sein müssen«, meinte Peter.
    Ogilvie protestierte: »Ich glaube, ich hab’ an alles gedacht.«
    »Das glaube ich auch. Tatsächlich wüßte ich nicht, was man noch mehr in der Sache tun könnte. Ich befürchte nur, daß, falls Sie nicht hier sind, ein anderer nicht so gründlich und rasch zu Werke geht.«
    Was immer man auch am Chefdetektiv auszusetzen hatte, dachte Peter, er verstand sich auf sein Geschäft, wenn es ihm in den Kram paßte, sich damit zu befassen. Aber es war zum Auswachsen, daß ihre Beziehungen ihn zwangen, um Dinge zu bitten, die praktisch auf der Hand lagen.
    »Machen Sie sich deswegen keine Sorgen«, sagte Ogilvie. Aber Peter spürte instinktiv, daß der fette Mann selbst aus irgendwelchen Gründen beunruhigt war, als er sich aus dem Sessel hievte und schwerfällig hinausstapfte.
    Ein oder zwei Sekunden später folgte ihm Peter, nachdem er im Vorzimmer die Anweisung gegeben hatte, die Versicherung über den Diebstahl zu informieren und ihr die von Ogilvie aufgestellte Liste der entwendeten Gegenstände zuzuschicken.
    Peter lief das kurze Stück bis zu Christines Büro und war enttäuscht, als er sie dort nicht antraf. Er beschloß, gleich nach dem Lunch noch einmal vorbeizuschauen.
    Er ging in die Halle hinunter und schlenderte in das Hauptrestaurant. Am regen Lunchbetrieb merkte man, daß das Hotel derzeit gut besetzt war. Er nickte Max, dem Oberkellner, der auf ihn zueilte, freundlich zu.
    »Guten Tag, Mr. McDermott. Einen Einzeltisch?«
    »Nein, ich werde mich zur Strafkolonie gesellen.« Peter nutzte sein Vorrecht als

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