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Hotel

Hotel

Titel: Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Hailey
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identifiziert waren, auf dem laufenden sein. Falls er jetzt einen Scheinwerfer für einen Jaguar kaufte und die Polizei Ermittlungen anstellte, würde man sich im Laden höchstwahrscheinlich an ihn erinnern und der Sache nachgehen. Folglich hatte er sich mit einem nordamerikanischen Standardmodell aus einem Selbstbedienungsladen für Autozubehör begnügt. Seinem Aussehen nach konnte es brauchbar sein. Nun wollte er es ausprobieren.
    Der Kauf der Lampe war eine zusätzliche Belastung gewesen an einem Tag, der dem Hausdetektiv ohnehin ein Übermaß an Arbeit gebracht hatte und ein Gefühl von Befriedigung und zugleich ein bohrendes Unbehagen in ihm zurückließ. Außerdem war er erschöpft, ein schlechter Beginn für die lange Fahrt nach dem Norden, die ihm bevorstand. Er tröstete sich mit dem Gedanken an die fünfundzwanzigtausend Dollar, wovon er zehntausend, wie verabredet, heute nachmittag bei der Herzogin von Croydon abgeholt hatte. Es war eine verkrampfte, kalte Begegnung gewesen, die Herzogin wortkarg und förmlich, Ogilvie, den das nicht anfocht, hatte die gebündelten Geldscheine gierig in eine Aktentasche gestopft. Neben ihnen der Herzog, betrunken hin- und herschwankend, mit blutunterlaufenen Augen und von dem, was geschah, kaum etwas wahrnehmend.
    Die Erinnerung an das Geld erfüllte den fetten Mann mit angenehmer Wärme. Es war gut versteckt; vorsichtshalber hatte er nur zweihundert Dollar bei sich, für den Fall, daß bei der Fahrt irgend etwas schiefging.
    Sein Unbehagen hatte zwei Gründe. Einmal war er sich der Folgen bewußt, die es für ihn haben mußte, falls es ihm nicht gelang, den Jaguar unangefochten aus New Orleans und danach durch Louisiana, Mississippi, Tennessee und Kentucky zu schleusen. Zweitens war da der nachdrückliche Ton, mit dem Peter McDermott Ogilvie auf die Notwendigkeit hingewiesen hatte, in der Nähe des Hotels zu bleiben.
    Der Diebstahl gestern nacht (mit der Wahrscheinlichkeit, daß ein professioneller Dieb im St. Gregory sein Wesen trieb) hätte sich gar nicht zu einem ungelegeneren Zeitpunkt ereignen können. Ogilvie hatte getan, was in seinen Kräften stand. Er hatte die Polizei benachrichtigt, und Detektive hatten den beraubten Gast verhört. Das Hotelpersonal, Ogilvies Untergebene mit eingeschlossen, war alarmiert, und Ogilvies Stellvertreter war mit Verhaltungsmaßregeln für alle nur denkbaren Eventualitäten ausgestattet worden. Nichtsdestoweniger war sich Ogilvie klar darüber, daß er eigentlich bei der Hand sein sollte, um die Operation persönlich zu leiten. Sobald seine Abwesenheit McDermott zu Ohren kam, was morgen früh der Fall sein würde, war ein Donnerwetter unvermeidlich. Aber schließlich würde das Donnerwetter ergebnislos in der Luft verpuffen, weil McDermott und seinesgleichen kamen und gingen, während Ogilvie aus Gründen, die nur ihm und Warren Trent bekannt waren, auf seinem Posten blieb. Immerhin würde es eine Nebenwirkung haben, die der Hausdetektiv um jeden Preis vermeiden wollte; es würde die Aufmerksamkeit auf sein Tun und Treiben in den nächsten paar Tagen lenken.
    Nur in einem Punkt hatte sich der Diebstahl als nützlich erwiesen. Er hatte Ogilvie einen zwingenden Grund zu einem weiteren Besuch im Polizeipräsidium geliefert, wo er sich beiläufig nach den Fortschritten in der Fahrerfluchtaffäre erkundigt hatte. Dabei erfuhr er, daß der Fall noch immer erstrangig bearbeitet wurde und die gesamte Polizei in Erwartung einer günstigen Chance in Alarmbereitschaft stand. Im »States-Item« von heute nachmittag hatte die Polizei erneut an die Öffentlichkeit appelliert, jeden Wagen mit beschädigtem Kotflügel oder Scheinwerfer zu melden. Die Information hatte ihr Gutes, aber sie verringerte auch die Chance, den Jaguar unentdeckt aus der Stadt zu bringen. Ogilvie schwitzte ein bißchen, wenn er daran dachte.
    Er hatte das Ende des Tunnels erreicht und befand sich im Kellergeschoß der Garage.
    In der spärlich erleuchteten Halle war es still. Ogilvie überlegte, ob er sich direkt zum Wagen der Croydons in einem der oberen Stockwerke begeben oder das Garagenbüro aufsuchen sollte, wo der Kontrolleur der Nachtschicht saß. Er entschied, daß es klüger war, zuerst im Büro vorbeizuschauen.
    Mühsam und schnaufend kletterte er eine schmale Eisentreppe hinauf. Der Kontrolleur, ein ältlicher, diensteifriger Mann namens Kulgmer, war allein in seiner hellerleuchteten Zelle unweit der Ein- und Ausfahrtrampe. Er legte ein Groschenblatt beiseite,

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