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Hotel

Hotel

Titel: Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Hailey
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Croydon als nächster britischer Botschafter in Washington einziehen. Der Beschluß der Regierung wurde günstig aufgenommen. Die offizielle Bekanntgabe wird demnächst erwartet.‹
    Es ist noch mehr, Madame, aber damit will ich Sie verschonen. Wir rufen an, um zu fragen, ob Ihr Gatte eine Erklärung dazu abgeben möchte, und dann würden wir auch gern einen Fotografen ins Hotel schicken.«
    Einen Moment lang schloß die Herzogin die Augen, sich ihrer Erleichterung überlassend, die sie wie ein schmerzstillendes Mittel einlullte.
    »Sind Sie noch da, Madame?« fragte die Stimme am Telefon.
    »Ja.« Sie riß sich ärgerlich zusammen.
    »Was die Erklärung anbelangt, würden wir –«
    Die Herzogin unterbrach ihn. »Mein Mann wird erst dann eine Erklärung abgeben, wenn die Ernennung offiziell bestätigt worden ist.«
    »In dem Fall –«
    »Aus dem gleichen Grund wird er auch den Fotografen nicht empfangen.«
    Die Stimme klang enttäuscht. »Natürlich bringen wir in der nächsten Nummer alles, was wir darüber haben.«
    »Das steht Ihnen frei.«
    »Und bis zur offiziellen Bekanntgabe würden wir gern mit Ihnen in Verbindung bleiben.«
    »Wenn es soweit ist, wird es meinem Mann ein Vergnügen sein, sich der Presse zu stellen.«
    »Dann dürfen wir also wieder anrufen?«
    »Gewiß.«
    Nachdem sie aufgelegt hatte, saß die Herzogin von Croydon gerade aufgerichtet und reglos da. Ein leichtes Lächeln spielte um ihre Lippen. »Es ist passiert. Geoffrey hat Erfolg gehabt.«
    Ihr Mann starrte sie ungläubig an. »Washington?«
    Sie wiederholte die Meldung von AP. »Man ließ die Nachricht wahrscheinlich absichtlich durchsickern, um die Reaktion zu testen. Sie war günstig.«
    »Ich hätte es nicht für möglich gehalten, daß dein Bruder –«
    »Sein Einfluß war von Nutzen. Aber es gab zweifellos noch andere Gründe. Der Zeitpunkt. Man brauchte einen Mann mit deiner Erfahrung. Die Politik fordert es. Vergiß auch nicht, daß die Möglichkeit in der Luft lag. Vermutlich wäre es früher oder später ohnehin dazu gekommen.«
    »Nun, wo es soweit ist, frage ich mich …« Er hielt unschlüssig inne.
    »Fragst du dich was?«
    »Ob ich durchhalten kann.«
    »Du kannst und du wirst. Gemeinsam schaffen wir es.«
    Er bewegte zweifelnd den Kopf. »Es gab eine Zeit …«
    »Denk nicht an früher, denk an die Gegenwart.« Ihre Stimme klang scharf und gebieterisch. »In einigen Stunden mußt du die Presse empfangen. Andere Pflichten kommen auf dich zu. Es ist unbedingt erforderlich, daß du deine fünf Sinne zusammenhältst.«
    »Werde mein Bestes tun …« Er nickte feierlich und hob sein Glas.
    »Nein!« Die Herzogin erhob sich. Sie nahm ihrem Mann das Glas aus der Hand und ging ins Bad. Er hörte, wie sie den Inhalt ins Waschbecken schüttete. Als sie zurückkam, verkündete sie: »Damit ist Schluß. Verstanden? Endgültig Schluß.«
    Zuerst wollte er protestieren, gab aber dann nach. »Gut … ich sehe ein … es geht nicht anders …«
    »Möchtest du, daß ich die Flaschen wegschließe, die angebrochene hier ausgieße …?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich schaffe es schon.« Mit sichtlicher Anstrengung nahm er seine Gedanken zusammen. Wie am Vortage ging eine plötzlich chamäleonhafte Veränderung mit ihm vor, die seinen Zügen Kraft und seiner Stimme Festigkeit verlieh. »Es ist eine sehr gute Neuigkeit.«
    »Ja«, sagte die Herzogin. »Sie kann ein neuer Anfang für uns sein.«
    Ihr Mann machte einen Schritt auf sie zu und überlegte es sich dann anders. Es war ihr Ernst, aber er wußte, an ihre persönlichen Beziehungen hatte sie dabei nicht gedacht.
    Die Herzogin hielt sich mit müßigen Spekulationen auf. »Wir müssen unsere Pläne in bezug auf Chikago ändern. Von jetzt an werden all unsere Schritte genau beobachtet. Falls wir zusammen abreisen, berichten die Zeitungen hier und in Chikago darüber. Es würde Neugier erregen, wenn wir unseren Wagen in Reparatur geben.«
    »Einer von uns muß nach Chikago fahren.«
    »Ich fahre allein«, sagte die Herzogin entschieden. »Ich kann mein Äußeres etwas verändern, eine Brille tragen. Wenn ich es richtig anstelle, schlüpfe ich unerkannt durch.« Sie blickte zu einer schmalen Aktenmappe neben dem Sekretär hinüber. »Ich nehme den Rest des Geldes mit und veranlasse alles, was sonst nötig ist.«
    »Du nimmst also an … daß der Mann unangefochten bis Chikago gelangt. Noch hat er’s nicht geschafft.«
    Ihre Augen weiteten sich, als erinnere sie sich eines

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