Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hotel

Hotel

Titel: Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Hailey
Vom Netzwerk:
drüben im Präsidium mit Ihnen anstellen, nicht gefallen, Herzog. Nein, Sir, es würde Ihnen ganz bestimmt nicht gefallen.«
    Die beiden anderen hoben langsam die Augen.
    »Ich hatte gehofft, ihr zwei würdet mir einen besseren Vorschlag machen.«
    »Das verstehe ich nicht«, murmelte der Herzog unsicher.
    »Aber ich«, sagte die Herzogin. »Sie wollen Geld, nicht wahr? Sie sind gekommen, um uns zu erpressen.«
    Falls sie erwartet hatte, ihre Worte würden Ogilvie aus der Fassung bringen, wurde sie enttäuscht. Der Hoteldetektiv zuckte gleichmütig mit den Schultern. »Nennen Sie’s, wie Sie wollen, Herzogin; mir ist das schnuppe. Ich bin bloß hier, um euch beiden aus der Klemme zu helfen. Aber ich muß schließlich auch leben.«
    »Wenn wir Ihnen Geld geben, würden Sie das, was Sie wissen, für sich behalten?«
    »Ich denke schon.«
    »Aber nach allem, was Sie sagen, würde es uns nichts nützen«, wandte die Herzogin ein. Sie hatte für den Moment ihre innere Sicherheit wiedergefunden. »Der Wagen würde in jedem Fall entdeckt werden.«
    »Das Risiko müssen Sie schon in Kauf nehmen, schätz’ ich. Aber es spricht einiges dafür, daß es vielleicht nicht dazu kommen wird.«
    »Wieso?«
    »Also, ganz klar ist mir das auch noch nicht. Aber als Sie das Kind überfuhren, waren Sie auf dem Weg aus der Stadt und nicht in die Stadt, wie man’s von Rechts wegen erwarten sollte.«
    »Wir haben uns auf dem Rückweg verfahren und sind irgendwie in die umgekehrte Richtung geraten«, erklärte die Herzogin. »In New Orleans mit seinen gewundenen Straßen passiert einem das leicht. Später fuhren wir auf Seitenwegen zum Hotel zurück.«
    »Ich hab’ mir gleich gedacht, daß es so gewesen sein könnte.« Ogilvie nickte verständnisinnig. »Aber die Polizei hat sich das anders zurechtgelegt. Sie tippt auf jemanden, der außerhalb wohnt, und kämmt deshalb im Moment die Vororte und umliegenden Städte durch. Mit der Zeit wird sie vermutlich auch die Innenstadt absuchen, aber so weit ist es noch nicht.«
    »Wie lange kann es noch dauern?«
    »Drei, vier Tage vielleicht. Sie müssen vorher einen Haufen anderer Orte abgrasen.«
    »Und was haben wir davon – von dem Aufschub, meine ich?«
    »Eine ganze Menge. Sie könnten den Wagen fortschaffen – falls er nicht vorher entdeckt wird, und wenn man bedenkt, wo er jetzt steht, haben Sie eine gute Chance.«
    »Fortschaffen? Sie meinen, aus Louisiana?«
    »Ich meine, aus dem Süden.«
    »Das wäre aber nicht einfach?«
    »Nein, Gnädigste, einfach nicht. Sämtliche Staaten um uns herum – Texas, Arkansas, Mississippi, Alabama und die übrigen – werden die Augen nach einem Wagen mit beschädigtem Scheinwerfer offenhalten.«
    Die Herzogin überlegte. »Wäre es nicht möglich, ihn vorher reparieren zu lassen? Falls die Reparatur diskret durchgeführt würde, wären wir bereit, sie gut zu bezahlen.«
    Der Hausdetektiv schüttelte nachdenklich den Kopf. »Ausgeschlossen. Wenn Sie das versuchen, können Sie ebensogut gleich rüber ins Präsidium gehen und sich stellen. Jede Reparaturwerkstatt in Louisiana weiß, daß sie die Polizei rufen muß, sobald ihr ein beschädigter Wagen unterkommt, der verdächtig ist. Und sie würden’s melden, verlassen Sie sich drauf. Ihr zwei seid ein heißes Eisen.«
    Die Herzogin von Croydon nahm sich fest an die Kandare. Ihre Gedanken rasten, aber sie wußte, daß es von höchster Wichtigkeit war, einen kühlen Kopf zu bewahren. In den letzten Minuten hatte sich ein ungezwungener Ton in die Unterhaltung eingeschlichen, als ginge es um irgendein belangloses häusliches Problem und nicht um Leben oder Tod. Sie beabsichtigte, den Plauderton beizubehalten. Wie schon sooft war ihr wieder die Führerrolle zugefallen, während ihr Mann bei der Auseinandersetzung mit dem bösen, fetten Menschen nur ein angsterfüllter, aber passiver Zuschauer war. Gleichviel. Mit dem Unvermeidlichen mußte man sich abfinden. Nun kam es vor allem darauf an, alle Möglichkeiten sorgsam in Betracht zu ziehen. Sie hatte eine Idee.
    »Wie nennt man das Stück von unserem Wagen, das die Polizei gefunden hat?«
    »Einen Scheinwerferring.«
    »Ist es eine echte Spur?«
    Ogilvie nickte. »Freilich. Sie können feststellen, von welcher Sorte Wagen es stammt – Fabrikat, Modell und vielleicht sogar das Baujahr. Das gleiche gilt für die Glassplitter. Da es sich aber um einen ausländischen Wagen handelt, wird es vermutlich ein paar Tage dauern.«
    »Aber dann weiß die Polizei,

Weitere Kostenlose Bücher